Tomas Dvorak beißt auf die Zähne
Die Schlafstörungen, die seinen Rivalen Tom Pappas, den amtierenden Weltmeister im Zehnkampf, um die verdiente Nachtruhe bringen, sind ihm fremd. Tom Dvorak hat die Ruhe weg. Er kennt das olympische Flair. 1996 in Atlanta war er Dritter und 2000 in Sydney Sechster. Was ihm nur ein wenig Sorge bereitet, ist seine lädierte Achillessehne.
Tomas Dvorak will sich in Athen durchrackern (Foto: Krebs)
Aber Tomas Dvorak, das Kraftpaket aus Tschechien, will auf die Zähne beißen. "Das sind meine letzten Olympischen Spiele", sagte er, "die lass ich nicht so einfach sausen." Dafür hat Dvorak in den vergangenen Wochen tagein, tagaus trainiert.Der blonde Heros, mit 1,86 Meter Körpergröße und 86 Kilo Gewicht eine imposante Erscheinung, ist nicht mehr der Jüngste. Im Mai ist er 32 geworden. In seiner langen Karriere war Tomas Dvorak drei Mal in Folge Weltmeister. Den Hattrick hatte noch keiner vor ihm geschafft. 1997 in Athen triumphierte er erstmals mit sechs persönlichen Bestleistungen. Auch 1999 in Sevilla und 2001 in Edmonton konnte ihm keiner das Wasser reichen.
Harte Vorbereitung
Der Ex-Weltrekordler (8994 Punkte), zu dessen Fans auch Václav Havel, erster Präsident der Tschechischen Republik, zählt, war jahrelang einer der Besten seiner Zunft. Den Gipfel, sprich: die 9000 Punkte, hat er allerdings nicht erklommen. Da ist ihm sein Landsmann Roman Sebrle (9026 Punkte) zuvor gekommen.
In Athen hofft er noch mal auf eine Medaille. Tomas Dvorak ist freilich nur Außenseiter. Ohne Druck geht er in den Wettkampf. "Die Vorbereitung war hart", erklärte der Hobbykoch, der daheim in Prag gern in der Küche steht und feine Gerichte zaubert, "das hat weh getan."
Wenn Tomas Dvorak zwei Tage lang um die Krone der Leichtathletik kämpft, werden seine drei "Frauen" mitfiebern. Gabine, die bessere Hälfte im Hause Dvorak, und die Zwillinge Barbara sowie Katerina drücken ihm dann fest, ganz fest die Daumen.
Zehnkampf bei den Olympischen Spielen: Montag, 23. August, und Dienstag, 24. August.
Olympische Leichtathletik in Athen – Kompakt auf leichtathletik.de...