Tomasz Majewski sorgt für US-Pleite
Die erste Leichtathletik-Entscheidung bei den Olympischen Spielen in Peking (China) endete am Freitagabend mit einer faustdicken Überraschung. Der Pole Tomasz Majewski stahl den Favoriten aus den USA die Show und holte sich mit einer Steigerung seiner Bestleistung auf 21,51 Meter souverän die Goldmedaille. Es war der zweite Olympiasieg im Kugelstoßen eines Polen nach Wladyslaw Komar, der 1972 in München vorne gelegen hatte.
Dabei sollten die Konkurrenten von Tomasz Majewski vorgewarnt gewesen sein. Denn der 2,04-Meter-Riese hatte bereits am Vormittag in der Qualifikation mit 21,04 Metern, die auch schon eine Bestweite für ihn waren, aufgewartet. Im letzten Jahr war der 26-Jährige als WM-Fünfter schon auf Tuchfühlung mit dem Treppchen. Im vergangenen Winter hatte Tomasz Majewski, der Olympiagold auch mit seinem zweitbesten Stoß (21,21 m) gewonnen hätte, als Dritter der Hallen-WM einen Fingerzeig gegeben.„Ich habe es geschafft. Das ist der beste Tag in meinem Leben“, sagte er, „ich hatte vielleicht an eine Medaille gedacht. Ich hatte im Wettkampf dann nicht mehr das Gefühl, dass die US-Amerikaner noch einmal herankommen.“
Die Verlierer des Kugelstoßens waren eben jene US-Recken. Von dem erträumten Sweep waren sie weit entfernt, vielmehr mussten sie eine recht empfindliche Pleite einstecken. Christian Cantwell rettete als Zweiter mit 21,09 Metern, auf die er sich im letzten Durchgang steigerte, gerade noch die Ehre, als er Ex-Weltmeister Andrei Mikhnevich (21,05 m) und den Kanadier Dylan Armstrong (21,04 m) auf den letzten Drücker überholte.
Adam Nelson bleibt ohne Weite
Als große Enttäuschung verließen der US-Trials-Sieger Reese Hoffa (20,53 m; Siebter) und der Weltjahresbeste Adam Nelson (USA), der gar keine gültige Weite zustande brachte, den Kugelstoßring. „Es gibt keine Entschuldigung für dieses Abschneiden“, stellte Letzterer fest.
Deutsche Kugelstoßer fanden im Finale nicht statt. Peter Sack (LAZ Leipzig) war um einen Zentimeter an der Qualifikation für das Finale gescheitert, Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) hatte von vornherein verletzungsbedingt verzichtet.
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