Toni Mohr kämpft sich zurück
Toni Mohr (LC Cottbus) ist dabei, sich mit vielen Wettkämpfen wieder Sicherheit auf der Laufbahn zu erarbeiten. Am Samstag gewann er in Luxemburg einen 1.500-Meter-Lauf in 3:47,30 Minuten (wir berichteten), am Wochenende davor belegte er bei den Landesmeisterschaften über 800 Meter hinter dem siegenden Franek Haschke und Merlin Rose (beide LG Nord Berlin) den dritten Rang.
Toni Mohr: Achillessehne wieder voll belastbar (Foto: Möldner)
"Berlin ist allerdings immer ein schwieriges Pflaster für mich, denn ich bin da Einzelkämpfer, muss auf die Aktionen der starken Truppe der LG Nord reagieren", erzählt er. Dabei ist der Cottbuser im Moment mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit den Gegnern. "Ich habe eine längere Verletzungspause hinter mir, sodass es mir und meinem Trainer Rainer Kruk zu Beginn dieser Saison nur darum ging, wieder so richtig hineinzukommen ins Wettkampfgeschehen." Und das hat der 23-Jährige auch geschafft. "Wir konnten Belastungen setzen, weil die Achillessehne wieder voll belastbar war." Damit gibt er selbst das Stichwort für seine Verletzungsmisere.Im Jahr 2004 war Toni Mohr schon auf dem Weg ganz nach oben gewesen. Am 6. August lief er in Zürich (Schweiz) seine noch heute gültige Bestzeit von 3:39,55 Minuten, nahm damit in der deutschen Jahresbestenliste hinter Wolfram Müller den zweiten Rang ein und belegte bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig Rang drei hinter Wolfram Müller (LG Asics Pirna) und Franek Haschke.
"Kraft durch Ruhe"
Doch ähnlich wie Wolfram Müller machten auch Toni Mohr dann Verletzungen arg zu schaffen. Wegen dauernden Achillessehnenbeschwerden musste er das Jahr 2005 ganz streichen. "Kraft durch Ruhe" war das Rezept der Heilung. "Wir haben gar nichts mehr getan." Erst 2006 konnte er wieder Wettkämpfe bestreiten, wurde bei der Hallen-DM in Karlsruhe über 3.000 Meter immerhin in 8:02,82 Minuten Vierter. Anschließend fuhr er mit der Erfurter Läufertruppe ins Trainingslager nach Kenia, aber es ging nur langsam voran. Zwar gewann er im Sommer bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm noch den Vorlauf über 1.500 Meter, "doch im Endlauf war ich dann platt". Trotzdem schöpfte er Hoffnung, weil er sich wieder im Bereich von 3:41 bis 3:42 stabilisiert hatte.
Das Wintertraining verlief danach ohne Komplikationen, viel Grundlagenausdauer und Kraftausdauer wurde trainiert. Noch fehlten die häufigen Schnelligkeitseinheiten, was sich auch beispielsweise in Berlin im Endspurt über 800 Meter bemerkbar machte. Aber die Hauptsache war, dass die Achillessehne keine Beschwerden mehr machte.
Kampfgeist nie verloren
In den nächsten Wochen sind diverse Wettkämpfe angesagt, so in Stuttgart, in Düsseldorf, beim Leipziger Meeting und dann bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften, ebenfalls in Leipzig. Auf welcher Strecke er dort antreten wird, lässt Toni Mohr noch offen. "Eigentlich bin ich für alles offen, laufe von 800 Meter bis 3.000 Meter. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich die 1.000 Meter vorziehen."
Um konkrete Ziele für die Freiluftsaison zu setzen, ist es jetzt noch zu früh. Sicher ist, dass Toni Mohr wieder mit den Erfurter Läufern nach Nyahuru (Kenia) ins Höhentrainingslager fahren wird. "Wenn es weiter so gut läuft und ich gesund bleibe, dann werde ich 2007 schon noch einiges drauflegen können", erklärt er selbstbewusst. Den Kampfgeist hat er jedenfalls nie verloren.