Top-Prospects 2003 - Deutschlands Youngster (1)
Das Leichtathletik-Jahr 2003 ist gerade mal wenige Tage alt und die Blicke richten sich voraus. Im Nachwuchsbereich stehen in diesem Sommer mit der U23-Europameisterschaft in Bydgoszcz, der U18-Weltmeisterschaft in Sherbrooke und den Junioren-Europameisterschaften in Tampere gleich drei internationale Herausforderungen an. leichtathletik.de hat deshalb einen Blick in den Notizblock von Nachwuchs-Bundestrainer Wolfram Ruth (Förderstufe II) geworfen und erfahren, welchen der deutschen Youngster er für dieses Jahr besonders viel zutraut. "Es kommt längerfristig wieder was", verspricht er, "es wird ein gutes Jahr und es kann eine Menge passieren."
Wolfram Ruth verspricht: "Es kommt wieder was" (Foto: Chai)
Da wäre zum Beispiel Tina Klein. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Kingston (Jamaika) eilte sie im vergangenen Juli als Dritte in windunterstützten 13,23 Sekunden auf das Podest und bereits zuvor hatte sie bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid als Zweite (13,33 sec) hinter Kirsten Bolm Bundestrainer Rüdiger Harksen zufrieden gestellt. "Tina Klein ist eine Persönlichkeit an sich", urteilt Wolfram Ruth über die gebürtige Rehlingerin, die für die MTG Mannheim startet, "sie kann sehr schnell den Anschluss an die Frauenspitze schaffen."Eine der überragenden Nachwuchsathletinnen des letzten Jahres war auch Floé Kühnert. Mit ihren 4,41 Metern liegt sie in der DLV-Bestenliste 2002 unmittelbar hinter den drei EM-Teilnehmerinnen Annika Becker, Yvonne Buschbaum und Carolin Hingst auf Lauerstellung. In Kingston ließ sie sich von ihren Konkurrentinnen nicht überraschen und wurde mit übersprungenen 4,40 Metern Junioren-Weltmeisterin.
"Wenn sie gesund ist, kann sie alles schaffen", glaubt Wolfram Ruth, der einen neuen Junioren-Weltrekord der Leverkusenerin für möglich hält. Er unterstreicht aber auch: "Man sollte auf Kontinuität setzen, im Stabhochsprung gibt es immer Höhen und Tiefen. Floé Kühnert kann über die Juniorenklasse hinaus großen Erfolg haben. Für sie hat aber zunächst die Junioren-EM in Tampere Priorität."
Auch die Werferinnen mit Potenzial
Auch im Wurflager gibt es bei den jungen Frauen einige Talente, die sich weiter steigern können. So hält Wolfram Ruth auf Ulrike Giesa große Stücke. Die Diskuswerferin platzierte sich bei der Junioren-WM mit 51,99 Metern auf Rang sieben. "Sie ist eine solide Athletin, die sicher noch etwas drauf packen wird. Mit ihr rechne ich ganz stark." Die 18-jährige zählt zu den Talenten aus den bayerischen Breiten und war bei den letzten Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach Zweite hinter Sabine Rumpf, die ebenfalls schon sehr gute Ansätze für die Zukunft zeigte.
Als "hürdensprintende Weitspringerin" ragt Sophie Krauel heraus. Wolfram Ruth lobt gerade ihre Fröhlichkeit und Lockerheit, weiß aber auch: "Sie sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren." Gemeint ist damit für die mit 1,66 Metern nicht gerade groß gewachsene Hoffnungsträgerin der Weitsprung, in dem sie bereits einen Hausrekord von stolzen 6,42 Metern vorweist, der sie im letzten Jahr in der DLV-Bestenliste unter die Top Ten brachte.
Die Jenaerin sprang in Kingston als Vierte knapp am Edelmetall vorbei und glänzte in Mönchengladbach als B-Jugend-Titelträgerin in ihren beiden Paradedisziplinen. "Mein Ziel ist es, nicht nur bei den deutschen Meisterschaften hervorragend abzuschneiden, sondern auch bei der Junioren-Europameisterschaft in Tampere endlich eine Medaille zu erkämpfen", sagt Sophie Krauel, die am letzten Wochenende bei den Thüringer Hallen-Meisterschaften bereits wieder auf stolze 6,40 Meter flog, selbst zu ihren Plänen.
Lesen Sie morgen im zweiten Teil mehr über die männlichen Top-Prospects in der deutschen Leichtathletik...