Trainerschule: Studenten vor der Prüfung (II)
Sie sind nach Deutschland gekommen, um Leichtathletik-Trainer zu werden. Für die Stipendiaten des Auswärtigen Amts, die an der Trainerschule des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) in Mainz studieren, beginnen nun bald die abschließenden Prüfungen. Was die Auslandstrainerstudenten gelernt haben und wie es danach für sie weiter geht, das erzählen sie selber in kleinen Steckbriefen.

Pauline Compoaré aus Burkina Faso |
„Am Anfang war das Leben hier in Deutschland sehr schwer für mich. Das kalte Wetter und die fremde Sprache waren schlimm. Nun geht alles ein bisschen besser. Die Genauigkeit und Pünktlichkeit der Deutschen finde ich beeindruckend. Das Studium finde ich super toll, weil ich so viel über Training, Sportorganisation und Gesundheit lerne. Die Kultur aus anderen Welten und die Freundschaft mit den anderen Studenten aus anderen Kontinenten kennen zu lernen, ist toll. Meine Erfahrungen möchte ich an unsere Athleten weitergeben. Gesund zu leben und Leistungen zu verbessern – auf unsere Weise, in unserem Land, unter unseren Bedingen.“
Karim Ould Ahmed aus Algerien |
„Das Leben hier ohne meine Familie ist für mich sehr schwer. Doch Sport zu treiben und die Leichtathletik zu studieren, ist kurzweilig. Das Studium gibt mir, was kein Buch in der Welt mir aufzeigen kann: Die Erfahrung und das Wissen der Dozenten, nicht nur als Trainer, sondern vielmehr auch als ehemalige Athleten. Davon profitiere ich sehr. Das Gelernte wird mir helfen, andere Perspektiven Zuhause zu entwickeln, eine neue Trainingsorientierung aufzubauen. Die Fülle der Informationen ist Zuhause aber auch an anderen Orten so nicht zu finden. Hier schöpfen wir aus einem riesigen Topf.“
Mbaiti Mbaiortormada aus dem Tschad |
„Mein Leben hier in Deutschland ist schon etwas schwierig, was aber nur an der deutschen Sprache liegt, die für mich sehr schwer zu erlernen ist. Die Worte sind so lang und schwer zu sprechen. Die Trainer-Ausbildung ist aber sehr gut und ich hoffe, mit dem Gelernten bei mir Zuhause im Tschad ein Zentrum für die Leichtathletik erschaffen zu können.“
Mariama Toure aus dem Senegal |
„In Deutschland habe ich mich nicht an die Kälte und an den Schnee gewöhnen können. Aber ich gehe hier gern Bummeln und manchmal shoppen. Im Studium habe ich sehr viel gelernt. Ganz neu für mich waren die Trainerbereiche im Hammerwurf und Stabhochsprung. Es ist schade, dass aus Materialmangel Zuhause dieser Trainingsbereich nicht fortgesetzt werden kann. Zuhause werde ich meine Erfahrungen aus diesem Studium an meine Athleten weitergeben. Aber ich werde auch den Austausch mit anderen Sportlehrern suchen. In kleinen Kongressen/Fortbildungen, die ich anstrebe, können wir nun voneinander lernen.“
Mohsen Youssef aus Ägypten |
„Wenn die deutsche Sprache nicht so schwer wäre, könnte Deutschland wohl nicht schöner sein, als hier in Mainz. Dies macht auch die Ausbildung für mich sehr schwer, doch ich lerne alles, was wichtig ist. Die Inhalte des Studiums sind von einer enormen Vielfalt, die ich nicht erwartet habe. Ich hoffe, dass ich meine Arbeit in Kairo fortsetzen kann, wenn ich zurückkehre, dort wo Frau und Tochter warten. Doch in der privaten Anstellung als Sportlehrer/Trainer ist das nicht sicher. Ich hoffe, dass mein Abschluss mir Zuhause helfen kann.“
Trainerschule: Studenten vor der Prüfung (I)