| WM 2015 Peking

Trainingsgruppe Kohlmann und Hering im Halbfinale

Sie trainieren zusammen, teilen sich in Peking (China) ein Hotel-Zimmer und stehen nun gemeinsam im WM-Halbfinale. Die 800-Meter-Läuferinnen Fabienne Kohlmann als Vorlauf-Siegerin und Christina Hering, die es über die Zeit weiter schaffte, haben am Mittwoch im "Vogelnest" überzeugt.
Pamela Ruprecht

Im ersten Vorlauf war Christina Hering bei ihrer WM-Premiere an der Reihe. Die Münchnerin musste für das Erreichen des Halbfinals fast an ihr Limit gehen - die Zwei-Minuten-Grenze. Denn vorne machte die Weißrussin Marina Arzamasova enorm Tempo und war schon nach 1:58,69 Minuten am Ziel. Die Deutsche Meisterin wurde im schnellsten der sieben Vorläufe Fünfte in starken 2:00,36 Minuten. Nun hieß es noch warten, ob es über die Zeit klappt, denn nur die ersten Drei waren sicher weiter.

Eine klare Angelegenheit war es dagegen bei ihrer Trainingspartnerin. Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) konnte den Vorlauf Nummer fünf bestimmen und setzte sich mit 2:01,42 Minuten souverän als Siegerin durch, ihr Ziel ist es, das Finale zu erreichen. Danach konnte auch Christina Hering durchatmen und sich über den Einzug ins Halbfinale freuen.

Alle Favoritinnen überstanden ihre Vorläufe. Die Jahresschnellste Eunice Jepkoech Sum aus Kenia gewann in 1:59,67 Minuten. Die Schweizer Rekordhalterin Selina Büchel zog als Vorlauf-Zweite (2:00,25 min) weiter. Als Dritte im Vorlauf von Christina Hering qualifizierte sich die Südafrikanerin Caster Semenya, WM-Zweite von 2011, bei ihrem WM-Comeback mit 1:59,59 Minuten.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr; 2:01,42 min)
Es ging schneller los, als ich erwartet hatte. Dementsprechend habe ich mich nicht an der Spitze einsortiert, sondern im Mittelfeld. Nach 400 Metern habe ich mich weiter nach vorne geschoben, nach weiteren 500 oder 600 Metern habe ich noch mal nachreguliert. Dann habe ich gehört, dass hinter mir auf einmal jemand gestürzt ist. Ich habe mich kurz erschrocken, bin dann aber einfach weiter gelaufen. Im Callroom habe ich ein paar Rennen verfolgt und gesehen, dass sich auf der Zielgerade noch mal richtig viel abspielt. Ich weiß, dass das meine Stärke ist, wollte es aber nicht drauf ankommen lassen. Unter den ersten Drei wollte ich sein, und das habe ich geschafft. Ich fühle mich noch gut, der Lauf war in 2:01 Minuten, das war nicht komplett am Limit. Ich werde mich jetzt ordentlich auslaufen, noch mal bei den Physios vorbeischauen, meine Beine ins Eis hängen, und dann sehen wir uns morgen im Halbfinale!

Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:00,36 min)
Als gestern die Laufeinteilung rauskam, ging die Aufregung los. Der erste Lauf ist eine Black Box, man weiß nie, was passiert. Alle haben angezogen, es war wirklich extrem schnell, einen Vorlauf in einer 1:58 zu gewinnen ist schon mal eine Nummer. Als ich ins Ziel kam wusste ich, ich bin Fünfte, und war erst mal – naja, was heißt enttäuscht… Natürlich wollte ich unter die ersten Drei und nicht zittern, aber ich hatte ja auch Konkurrentinnen, die definitiv mehr Erfahrung haben als ich. Meine Hauptaufgabe war heute, vorne mit zu laufen, und als ich meine Zeit gesehen habe mit 2:00,36 wusste ich, das müssen die anderen auch erst mal laufen. Jetzt habe ich’s geschafft, ich habe mein Ziel erreicht. Morgen werde ich das Halbfinale genießen und sehen, was da noch geht!

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