Trauer um Norbert Radefeld
Plötzlich und völlig unerwartet ist Norbert Radefeld gestorben. „Ratze“, wie ihn alle Leichtathletik-Freunde einfach nannten, wurde nur 47 Jahre alt. Norbert Radefeld war jahrelang das Aushängeschild des Leichtathletikzentrums (LAZ) Rhede, feierte aber seine größten Erfolge für den VfL Wolfsburg. In der ewigen deutschen Bestenliste der Hammerwerfer nimmt er mit seiner persönlichen Bestleistung von 78,28 Metern den 17. Platz ein.
Diese Weite hatte er am 23. Juli 1988 in Frankfurt erzielt. Direkt vor ihm steht in der ewigen deutschen Bestenliste mit Manfred Hüning ebenfalls ein Rheder (1979; 79,16 m).1988 feierte „Ratze“ auch den größten sportlichen Erfolg: Hinter Heinz Weis (LG Bayer Leverkusen) und vor Jörg Schäfer (TV Wattenscheid 01) gewann er die DM-Silbermedaille. 1986 hatte sich der gebürtige Rheder Norbert Radefeld im Dress des VfL Wolfsburg hinter Christoph Sahner (TV Wattenscheid 01) und Klaus Ploghaus (LG Bayer Leverkusen) DM-Bronze gesichert.
1990 nahm Norbert Radefeld auch an der EM teil, verpasste damals allerdings das Finale. Im damaligen jugoslawischen Split war er in der Qualifikation hängen geblieben und Zwölfter geworden – Norbert Radefeld hatte damals Fußprobleme. Mit dem VfL Wolfsburg war er zudem im Rasenkraftsport aktiv und sicherte mit diesem Bundesligateam die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft.
Sportler durch und durch
Sein Heimtrainer beim LAZ Rhede war Werner Niehaus. Schon frühzeitig war Norbert Radefeld aus beruflichen Gründen nach Wolfsburg gezogen und startete für den dortigen VfL, trainierte aber regelmäßig in Rhede. Nach seiner aktiven Zeit war er weiterhin Sportler durch und durch und hatte sich dem Radsport verschrieben.
Norbert Radefeld wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) von 1983 bis 1988 unter anderem zu sechs Länderkämpfen berufen. Dem LAZ Rhede blieb der gebürtige Rheder immer verbunden. Er war als Kampfrichter und Helfer bei den zahlreichen internationalen Rheder LAZ-Meetings im Einsatz und war in diesen Funktionen auch noch in diesem Sommer bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften im Rheder Sportzentrum ganz nah am Geschehen dran.
Jetzt wollte das Herz des großen und kräftigen Vorzeigesportlers nicht mehr schlagen – ganz plötzlich. Die Beerdigung fand am Dienstag (27. Oktober) auf dem Rheder Friedhof statt. Zahlreiche Trauernde waren gekommen, darunter der ehemalige Hammerwurf-Bundestrainer Karl-Heinz Leverköhne (Hamburg), der ehemalige Weltklasse-Hammerwerfer Manfred Hüning aus Rhede, Norbert Radefelds langjähriger Wegbegleiter und Heimtrainer Werner Niehaus sowie der Vorstand des LAZ Rhede.