Traumstart für DLV-Team in Paris
Doppelsieg durch die Kugelstoßer Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) und David Storl (LAC Erdgas Chemnitz), Gold für Hürdensprinterin Carolin Nytra (MTG Mannheim): Die deutschen Leichtathleten haben bei den Hallen-Europameisterschaften in Paris (Frankreich) einen Traum-Auftakt gefeiert.
Die Vorstellung am Freitag sorgte bei den DLV-Verantwortlichen für Begeisterung. "Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir besprochen hatten, mit Mut und Risiko in die Wettkämpfe zu gehen und den Leistungsschub der Hallen-DM fortzusetzen. Das ist uns in nahezu allen Disziplinen gelungen", sagte Sportdirektor Thomas Kurschilgen. "Das war ein ganz starker Auftritt des Teams.""Gold auch okay"
"Eigentlich wollte ich ja Silber haben, denn das hat mir noch in meiner Sammlung gefehlt. Aber so ist es natürlich auch okay", sagte Routinier Ralf Bartels mit einem Augenzwinkern.
Der 32-Jährige hatte zuvor vor 6.500 Zuschauern im Palais Omnisport einen Wettkampf wie aus einem Guss und die vier weitesten Versuche der Konkurrenz abgeliefert. Seine Bestweite erzielte er mit 21,16 Metern im vierten Versuch. "Ich wusste nach den Trainingseindrücken, dass ich hier 21 Meter stoßen kann", sagte der WM-Dritte, der auch nicht nervös wurde, als ihm U20-Weltrekordler David Storl im dritten Durchgang mit 20,75 Metern bis auf fünf Zentimeter auf die Pelle rückte: "Von mir aus hätte das auch ein Zentimeter sein können." David Storl war derweil "absolut happy. Silber - was will man mehr?".
Zitterpartie für Carolin Nytra
Eine wahre Zitterpartie erlebte Carolin Nytra. Erst nach einer Minute bangen Wartens wies der Zielfoto-Entscheid die Mannheimerin als Siegerin über 60 Meter Hürden vor der in 7,80 Sekunden zeitgleichen Britin Tiffany Ofili aus.
"Ziel war, aus Caro eine Siegläuferin zu machen. Heute hat sie im Finish den nötigen Killerinstinkt gezeigt", sagte Trainer Rüdiger Harksen. Die 26-Jährige blieb bei ihrem Goldlauf neun Hundertstel unter ihrer Bestzeit und sieben Hundertstel über dem deutschen Rekord von Cornelia Oschkenat aus dem Jahr 1989. "Die Zeit ist echt der Hammer", sagte Carolin Nytra.
Erstes Gold für Gastgeber
Zwei weitere Titel wurden am Freitag vergeben. Im Hürdensprint der Männer siegte der Tscheche Petr Svoboda (7,49 sec). Als beste Fünfkämpferin ließ die Französin Antoinette Nana Djimou Ida (4.723 Punkte) das Publikum zum ersten Mal jubeln.
Auch in den Vorkämpfen untermauerten die meisten Medaillenanwärter des deutschen Teams, das nach der krankheitsbedingten Absage von Sprinter Martin Keller noch 35 Athleten zählt, ihre Ansprüche.
Drei Münchner im Finale
Die Stabhochspringer mit Mitfavorit Malte Mohr und seinen Münchner Teamkollegen Tim Lobinger und Fabian Schulze meisterten geschlossen die Qualifikation, Tim Lobinger gar mit im ersten Versuch übersprungenen 5,65 Metern als Sieger. "Da muss ich erst 38 werden, um bei einer internationalen Meisterschaft Saisonbestleistung zu springen. Drei Deutsche unter den besten Acht, das ist schon stark", sagte der Altmeister. Malte Mohr sprang ebenfalls 5,65 Meter, Fabian Schulze reichten 5,55 Meter.
Keine Blöße gab sich auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Thum). Europas Nummer eins gewann die Qualifikation mit 18,39 Metern. Hochspringer Raul Spank (Dresdner SC) buchte mit im zweiten Versuch übersprungenen 2,27 Metern das Endkampf-Ticket.
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Quelle: Sport-Informations-Dienst
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