Trey Hardee vorne - Jan Felix Knobel Fünfter
Weltmeister Trey Hardee (USA) hat am Wochenende mit 8.689 Punkten beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) den Zehnkampf gewonnen. Auf die folgenden Plätze kamen Vize-Weltmeister Leonel Suarez aus Kuba (8.440) und der Este Mikk Pahapill (8.398).

In Abwesenheit seiner Landsmänner Bryan Clay und Ashton Eaton geriet der Sieg dennoch nie in Gefahr. Schon nach dem ersten Tag hatte er komfortabel in Führung gelegen und ein Polster von rund 260 Punkten zwischen sich und die Konkurrenz gelegt. Überragend waren seine Leistungen über 100 Meter (10,44 sec) und im Weitsprung (7,88 m).
Starker Auftritt der DLV-Nachwuchsathleten
Die beiden jungen Zehnkämpfer Rico Freimuth (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und Jan-Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) waren aus deutscher Sicht die positiven Erscheinungen des Wochenendes.
Jan Felix Knobel, 22 Jahre alt, reihte Bestmarke um Bestmarke aneinander. Am Ende waren es insgesamt neun persönliche Rekorde, 8.288 Punkte und Platz vier - eine Steigerung seiner Bestleistung um satte 530 Punkte.
Nach der Siegerehrung rang er nach den passenden Worten: „Unglaublich: Ich kannte zwar mein Potential, aber mit so einem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Wir haben im Winter super gearbeitet, ich bin gesund durchgekommen; bis heute.“ Trotz dieses Coups blieb der frühere U20-Weltmeister bescheiden: „Ich will meine Leistungen jetzt stabilisieren und erwarte nicht, dass beim nächsten Wettkampf die nächste Bestleistung kommt.“
Rico Freimuth wird Siebter
Rico Freimuth hat ein großes Erbe anzutreten: Sein Vater Uwe hatte 1985 und1988
als einer der wenigen deutschen Zehnkämpfer im legendären Mösle-Stadion gewonnen. Der 23-Jährige, nach sieben Disziplinen sogar auf Rang drei liegend, beendete schließlich den Wettkampf nach fünf persönlichen Bestleistungen als Siebter mit 8.158 Punkten.
Der Leitende Mehrkampf-Bundestrainer Claus Marek lobte Rico Freimuth als „absoluten Wettkampf-Typen. Toll, wie er mit dem Druck umgeht, in die großen Fußstapfen des Vaters zu treten“. Angesichts der stimmungsvollen Kulisse in Vorarlberg war er selbst überwältigt: „Sowas habe ich ja noch nie erlebt. Ich bin unheimlich stolz.“ Der häufige Verweis auf seinen berühmten Vater sei nicht störend, sondern motivierend.
Claus Marek ärgert sich
Der weitere Frankfurter Pascal Behrenbruch war mit Wadenproblemen nach Vorarlberg gekommen. Am Ende eines Wettkampfes mit vielen Höhen und Tiefen standen für den WM-Sechsten 8.064 Punkte und Rang zehn.
Dessen Verhalten brachte Claus Marek auf die Palme: „Sein Problem ist doch nicht die Wade, sondern die Birne. Wenn ich mit meinem Körper Probleme habe, muss ich die Belastung etwas anders dosieren. Und warum setzt sich der Junge immer so unter Druck? Wir haben von einer Zielmarke von 8.500 Punkten gesprochen, dann redet er gleich von 8.600.“
Entscheidung in Ratingen
Matthias Prey (Ahrensburger TSV) scheiterte im Stabhochsprung an seiner Anfangshöhe von 4,06 Metern und kam so nur auf 7.085 Punkte (Platz 18). Für ihn wie für die anderen deutschen Mehrkämpfer gibt es Mitte Juli in Ratingen die zweite und letzte Chance, die A-Norm von 8.200 Punkten für die WM in Südkorea zu übertreffen.
Jessica Ennis siegt - Jennifer Oeser mit Norm
Die Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik…