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Trotz Nieselregen viele Bestzeiten bei Halbmarathon-DM

Rund 350 Seniorinnen und Senioren hatten sich auf den Weg nach Freiburg zu den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon gemacht. Trotz schwieriger Strecke und nicht optimalen Wetterbedingungen gab es zahlreiche starke Ergebnisse.
Jörg Valentin

Der Breisgau mit Freiburg gilt im Allgemeinen als eine sonnenverwöhnte Region in Deutschland. Ausgerechnet zu den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften, die im Rahmen des 16. Freiburg-Marathons zum dritten Mal nach 2000 und 2014 im Süden ausgetragen wurden, meinte es der Wettergott gar nicht gut mit den Athleten. Nieselregen zum Start, rutschiges Pflaster, dazu ein winkeliger Kurs mit leichtem Anstieg zur Streckenhälfte – die Voraussetzungen für gute Zeiten waren alles andere als optimal. Vielleicht waren es aber gerade diese „läuferunfreundlichen“ Rahmenbedingungen, die am Ende für schnelle Zeiten und trotz der kühlen Witterung für so manches Lächeln auf den Gesichtern sorgte.

Natürlich wurden im Rahmen des Wettkampfes die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Freiburgs passiert: Das Münster, das Theater, die Unibibliothek, das Schwaben- und das Martinstor. Ein Sightrunning-Lauf der besonderen Art. Für die Attraktionen an der Strecke hatten die Läuferinnen und Läufer allerdings kaum einen Blick. Vielmehr ging es für sie um Titel, Plätze und Zeiten.

Matthias Körner schnellster 50er

Bei den Senioren ragten in den jüngeren Altersklassen bis zur M50 besonders die Sieger mit ihren Leistungen heraus. So durften sich Enrico Dietrich (M35; TuS Lintorf; 1:08:13 h), Thomas Seibert (M40; SSC Hanau-Rodenbach; 1:10:59 h) und Jörg Heiner (M45; SG Wenden; 1:11:42 h) über Meisterehren und gute Zeiten freuen.

Dass Matthias Körner (TV Grenzach) die M50 gewinnen würde, war wohl zu erwarten. Der frühere Leipziger Spitzenmarathoni, der vor wenigen Jahren im Grenzbereich zur Schweiz in Grenzach sein Domizil aufgeschlagen hat, ließ mit 1:13:56 Stunden keinen Zweifel an seiner Dominanz. Wieder Spaß am Wettkampfsport hatte der promovierte Chemiker spätestens seit seinem Medaillengewinn bei der DM über 10 Kilometer auf der Straße in Bremen im Vorjahr gefunden.

Horst Liebing ältester Teilnehmer

Im Vorfeld der Meisterschaften war man besonders auf den erwarteten Zweikampf in der M75 zwischen Edmund Schlenker (VfL Ostelsheim) und Peter Lessing (LG Ortenau-Nord) gespannt. Am Ende setzte sich der drei Jahre jüngere Schlenker in 1:37:54 Stunden doch sicher gegen seinen langjährigen Konkurrenten durch.

Richtig stark besetzt war die Altersklasse M80. Hier setzte sich überlegen der Aachener Ulrich Heise (DJK Elmar Kohlscheid) in 1:54:10 Stunden vor dem zweitältesten Läufer im Feld, dem Alfterer Wilhelm Ehlers durch. Ältester Läufer im Feld und damit einziger Starter in der M85 war der 85-jährige Horst Liebing (LT Altburg; 2:09:49 h).

Sandra Morchner schnell unterwegs

Bei den Seniorinnen ragt das Ergebnis von Sandra Morchner vom Laufteam Kassel heraus. Die Sylterin, die vom ehemaligen Marathon Bundestrainer Winfried Aufenanger betreut wird, zeigte einmal mehr ihre Ausnahmestellung. In der W45 konnte sie sich mit sage und schreibe über sieben Minuten Vorsprung den Titel vor Alexandra Rechel (ASC Darmstadt) sichern. Sandra Morchner (1:17:47 h) von der Zeit am nächsten kam in der W35 die Frankfurterin Tinka Uphoff mit 1:19:21 Stunden. Die Hessin verwies die Konkurrenz um Anna Ricarda Gerlach (LG Stadtwerke München) und Verena Cerna (SSV Ulm) auf die Plätze.

In den älteren Seniorinnen-Klassen ließ besonders die vielfache internationale und nationale Medaillengewinnerin Gudrun Vogl (Spvgg Renningen) mit ihrem Sieg in der W70 in starken 1:44:45 Stunden aufhorchen. Einmal mehr war die Renningerin eine Klasse für sich und sicherte sich hochüberlegen den DM-Titel. Als älteste Siegerin durfte sich im Breisgau Sybille Vogler (W75; SC Kemmern; 2:00:37 h) feiern lassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Meisterschaften in Freiburg trotz aller Kritik an der Strecke im Vorfeld sehr respektable Ergebnisse hervorbrachten. Viele der Teilnehmer verließen Freiburg deutlich zufriedener als erwartet. An der Organisation und der Stimmung mit 35 Bands an der Strecke gab es ohnehin nichts auszusetzen. Hier kann sich die Breisgau-Metropole mit den ganz großen Veranstaltungen durchaus messen.

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