Tsegaye Kebede ist verwundert über sich
Spitzenzeit in Japan: Mit 2:06:10 Stunden hat Tsegaye Kebede (Äthiopien) am Sonntag die 62. Ausgabe des Fukuoka-Marathons im Süden Japans gewonnen. Der 21-Jährige unterbot dabei nicht nur seine Bestleitung um eine halbe Minute – Tsegaye Kebede verbesserte auch den Streckenrekord des Olympiasiegers Samuel Wanjiru (Kenia/2:06:39 h).
Tsegaye Kebede hat einen langen Atem in dieser Saison. Bereits im April stellte der Äthiopier in Paris eine neue persönliche Marathon-Bestzeit (2:06:40 h) auf. Bei den Olympischen Spielen in Peking gewann er dann die Bronzemedaille mit einer Zeit von 2:10:00 Stunden. Und am Sonntag in Fukuoka ließ Tsegaye Kebede die nächste Spitzenleistung folgen und holte sich den Sieg. Trotz der langen Saison überzeugte er in Japan vor allem durch sein beeindruckendes Tempo auf den letzten Kilometern.Nachdem der letzte Tempomacher das Feld bei Kilometer 30 verlassen hatte, löste sich Tsegaye Kebede von seinen Konkurrenten und drehte mächtig auf. Für die folgenden fünf Kilometer benötigte er nur 14:17 Minuten. Dagegen war der Rest machtlos. Bei Kilometer 40 war Tsegaye Kebede bei einer Zeit von 1:59:45 Stunden angelangt – unter zwei Stunden an dieser Stelle blieb in der langen Geschichte des Fukuoka-Marathon bislang noch kein Läufer. Selbst Tsegaye Kebede zeigte sich im Ziel etwas überrascht: „Ich bin sehr glücklich. Das Ergebnis ist besser, als ich erwartet hatte“, sagte der Marathonsieger gegenüber iaaf.org.
Jagd nach den Spitzenzeiten 2009 in Berlin
Der große Abstand zu den Zeiten seiner Verfolger ist ein weiterer Beleg für die tolle Leistung von Tsegaye Kebede. Mit fast drei Minuten Rückstand landete auf Rang zwei Satoshi Irifune (Japan/2:09:23 h) vor seinem Landsmann Arata Fujiwara (2:09:47 h). Felix Limo (Kenia), der vor dem Start als einer der Topfavoriten galt, wurde in 2:10:59 Stunden nur Fünfter.
Der Marathon-Olympiasieger Samuel Wanjiru hatte erst kürzlich angekündigt, im kommenden Jahr den Weltrekord von Haile Gebrselassie (2:03:59 h) beim Berlin-Marathon knacken zu wollen. Mit der zwölftschnellsten jemals gelaufenen Marathonzeit hat nun aber auch Tsegaye Kebede seine Ansprüche angemeldet. Ob beim Berlin-Marathon oder bei der WM in Berlin: Die Marathon-Spitzenzeiten werden 2009 wohl vor allem in der deutschen Hauptstadt gejagt.