Turnen und Schwimmen in Saarbrücken
Die ersten Einheiten und Workshops beim Fair-Play-Camp Süd im regnerischen Saarbrücken sind gut überstanden, und nachdem es am ersten Tag noch vergleichsweise ruhig zuging und sich alle erst mal kennengelernt hatten, brachte der zweite Tag eine Menge Abwechslung und für einige ganz ungewohnte Trainingseinheiten mit sich. Bodenturnen, Dauerlauf bei den Sprintern und Schwimmen standen auf dem Programm.
Nach der ersten gemeinsamen Trainingseinheit, vielen neuen Informationen über Anti-Doping und dem Mittagessen ging es für alle in die Laufhallen. Dort wartete Kolja Breuer, FSJLer im Dienste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, der für jeden eine Regenjacke aus der vergangenen DLV-Kollektion hatte, sowie einen Nike-Bademantel mit schwarz-rot-goldenem Fähnchen.Viele wollten ihren Ohren nicht trauen, als René Sack seinen Werfern sagte, dass sie jetzt auf die Turnmatte gehen und dort etwas Bodenturnen. Ein ungewohntes Bild auch für die Springer, die das ein oder andere Mal schmunzelnd das Geschehen beobachteten. Auch der ein oder andere Sprinter war überrascht, dass die nächste Trainingseinheit ein Dauerlauf war und gar kein Sprinten an sich beinhaltete.
Schuften in der Schwimmhalle
Die neuen Bade-Utensilien konnten nach einer kurzen Ruhepause und dem Abendbrot auch direkt im Einsatz getestet werden. Für die 40 Athleten ging es in die Schwimmhallen, die an diesem Abend nur für die Leichtathleten reserviert waren. Bei Staffel-, Fang- und Geschicklichkeitsspielen konnten die Nachwuchshoffnungen noch mal all Energie einsetzen. Christina Hunneshagen heizte in der tropisch anmutenden Schwimmhalle den Teilnehmern so richtig ein.
Platt und erschöpft ging es zurück in die Unterkünfte. Mit dem Wissen des anstehenden Coopertests verlief die Nacht ruhig. Kräfte wurden gesammelt, Blessuren behandelt und die erste Voltarentube wurde gelehrt.
Theorieeinheit bei Regenwetter
Auf dem Weg zum sonntägigen Frühstück ahnten mit dem Blick nach oben vermutlich einige Camp-Teilnehmer bereits, dass es heute zu einer nassen Angelegenheit werden könnte. Nach der ersten Stärkung am Tag ging es direkt in den Seminarraum. Der leitende U18-Bundestrainer Jörg Peter referierte über die Perspektiven in der Nachwuchs-Leichtathletik. Den Teilnehmern verpasste er glänzende Augen mit seinem Bericht von den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur.
Fleißig füllten die jungen Athleten ihre Notizblöcke mit Informationen über Nominierungsrichtlinien, Abläufe bei internationalen Wettkämpfen, Ansprechpartner usw. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass am Ende des Camps ein kleiner Test die Teilnehmer erwartet, bei dem das erworbene Wissen abgefragt wird.
Besuch beim Saarländischen Rundfunk
Um 10 Uhr begann das Training in der Leichtathletikhalle, wo die Läufergruppe nicht schlecht staunte, als die Rollstuhlfahrer den Sprintparcours in rekordverdächtiger Zeit absolvierten. Da einige gestern wohl nicht ihre Teller aufgegessen hatten, traf man sich gegen 11 Uhr mit neu erworbener Regenjacke draußen zum berühmten Cooper-Test. Der DLV-Jugendsprecher Andreas Hille kam für viele überraschend ebenso in Laufbekleidung und versuchte die Spezialisten zu ärgern, was ihm auch mehr oder weniger gelang.
Am Ende hatten jedoch alle Leichtathleten das Nachsehen, denn einer der drei Rollstuhlsportler, David, war weit enteilt und konnte 3.250 Meter in zwölf Minuten zurücklegen, was allerdings auch nicht verwunderlich ist anbetracht dessen, dass er bereits mehrfache internationale Erfolge erzielen konnte.
Am Sonntagabend um 18:45 waren alle Teilnehmer zu Gast in der "Sportarena" im Saarländischen Rundfunk.