U16-Länderkampf: Niederlande schlagen Westfalen
Lediglich 2004 gewann der FLVW einmal gegen die Niederlande in Werther. 36-mal verloren die Westfalen bisher gegen die Oranje-Hemden, so dass das Ergebnis beim diesjährigen U16-Vergleichkampf in Gladbeck keine Überraschung bildet.
Allerdings fiel die Niederlage gegen den Nachwuchs aus dem Nachbarland mit 153:164 Punkten dieses Mal äußerst knapp aus. Das Erfreuliche: Bei den Mädchen konnten die westfälischen Athletinnen mit 81:78 Punkten das Team aus den Niederlanden sogar bezwingen.Leistungssportkoordinator Winfried Vonstein lobte zum Abschluss die Jungen und Mädchen der geschlossen auftretenden FLVW-Auswahl: „Wir sind stolz auf euch, denn ihr habt einige hervorragende Ergebnisse erzielt. Erstklassig war vor allem, dass ihr zum Abschluss beide Staffel-Wettbewerbe gewonnen habt. Das bleibt in Erinnerung.“
Herausragend war bei herrlichem Spätsommer-Wetter vor allem der Auftritt der westfälischen Mädchen-Staffel, die über 4x100 Meter in der Besetzung Alina Todzi, Chantal Butzek, Theresa Hillmann und Ronja Frei in 47,37 Sekunden dem Sprint-Nachwuchs aus den Niederlanden (50,89 sec) nicht die Spur einer Chance ließ.
Ronja Frei glänzt
Zuvor glänzte die Wattenscheiderin Ronja Frei als überlegene Siegerin über 80 Meter Hürden mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 11,46 Sekunden (bisher 11,76 sec). Die 15-Jährige lag damit klar vor der Niederländerin Lotje van Erp (11,90 sec).
Ihre große Überlegenheit demonstrierte die ehemalige Kunstturnerin, die vor sechs Jahren bei einem Schul- Sichtungswettkampf für die Leichtathletik entdeckt wurde, auch im Weitsprung, den sie mit 5,70 Metern souverän gewann. Dabei verfehlte Ronja Frei ihre persönliche Bestweite nur um drei Zentimeter.
Die hoffnungsvolle Wattenscheiderin, die in ihrer Freizeit noch gerne reitet, trainiert bisher nur dreimal in der Woche und hat daher noch jede Menge Luft nach oben.
Julia Ritter für beste Leistung geehrt
Für die beste Einzelleistung bei den Mädchen wurde allerdings Julia Ritter (SUS Oberaden) ausgezeichnet, die sich im Kugelstoßen trotz des späten Saisontermins um 60 Zentimeter verbesserte und den Wettbewerb mit erfreulichen 13,75 Metern vor der ebenfalls starken Niederländerin Benthe König (13,47 m) gewann. „Ich bin selbst überrascht von dieser Leistung“, kommentierte Julia Ritter ihre Leistung.
Das Bemerkenswerte: Die 1,80 Meter große Oberadenerin, die noch der weiblichen Jugend W 14 angehört, ist auch eine leistungsstarke Handballerin und spielt bereits in der Westfalenauswahl. „Meist trainiere ich erst Handball und dann Leichtathletik. Zurzeit geht noch beides“, betont die Rückraumspielerin des TV Germania Kaiserau. Ob sie in Zukunft dem Handball oder der Leichtathletik den Vorzug gibt, lässt sie momentan noch offen.
Eine Klasse für sich war bei den Mädchen auch die Allrounderin Tina Rother (LG Lippe-Süd), die mit ihren Leistungen von 38,66 Metern im Diskuswerfen (1.), 37,61 Metern im Speerwerfen (2.) und 3,11 Metern im Stabhochsprung (3.) großen Teamgeist zeigte.
Dennis Biederbick überzeugt
Einen erfreulichen westfälischen Doppelerfolg gab es über 300 Meter durch Theresa Hillmann (SUS Stadtlohn, 40,97 sec) und Desiree Hynk (TG Harkort Wetter, 41,44 sec).
Über 800 Meter kam Maren Kalis (LC Paderborn) gerade von einer zehntägigen Klassenfahrt nach Norderney zurück, so dass sie über 800 Meter mit ihrer Zeit von 2:14,94 Minuten (2.) zum Saisonausklang recht zufrieden war.
Bei den Jungen glänzte vor allem Dennis Biederbick (LG Ahlen), der sich über 800 Meter als Zweiter hinter dem Niederländer Ivan Feitsma (1:59,36 min) auf ausgezeichnete 1:59,66 Minuten (bisher 1:59,66 min) steigerte. So schnell ist in diesem Jahr in der Klasse U16 in Deutschland noch kein 15-Jähriger auf der Zwei-Runden-Distanz gewesen. Dennis kam vor sechs Jahren über die Grundschule zur Leichtathletik.
Postive Bilanz
Im 3.000 Meter-Lauf absolvierten Bo Bradt (TV Mettingen, 9:38,71 min) und Julius Scherr (LG Dorsten, 9:39,02 min) ein taktisch kluges Rennen und ließen der niederländischen Konkurrenz keine Chance. „Ich wollte heute nur gewinnen. Die Zeit war mir egal,“ erklärte der junge Mettinger, der sich in den letzten Wochen mit einer Sommergrippe herumplagen musste und nun wieder fit ist.
Im Stabhochsprung übersprangen drei Athleten 3,51 Meter, wobei der Sieg an Maximilian Buxel (BV Teutonia Lanstrop ging), der alle Höhen im ersten Versuch meisterte. Für weitere westfälische Erfolge sorgten bei den Jungen Julian Brinkmann (SUS Olfen) mit 49,29 Metern im Hammerwerfen und Max Schöwe (TSG Dülmen) mit 6,40 Metern im Weitsprung.
Untergebracht wurden die Teilnehmer des Länder-Vergleichskampfes in der Jugendherberge Groß Reken. „Es hat alles bestens geklappt, obwohl wir im Vorfeld bei der Nominierung unserer Mannschaft wegen des späten Saisontermins einige Schwierigkeiten hatten“, bilanzierte FLVW-Jugendwart Wolfgang Rummeld.