U18-EM Györ Tag 3: DLV-Talente in den Finals

Am dritten Tag der U18-Europameisterschaften in Györ (Ungarn; 5. bis 8. Juli) stehen acht Finals mit deutscher Beteiligung auf dem Programm. Neben vorderen Platzierungen geht es auch um das Ergattern eines Startplatzes bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober). Wir berichten, wie die Entscheidungen ausgehen.

Pamela Ruprecht

U18-ATHLETINNEN IN DEN FINALS

400 Meter

Marie Scheppan stürmt mit Wahnsinnszeit zur Silbermedaille

Langsprinterin Marie Scheppan hat am Samstag bei der U18-EM in Györ über 400 Meter mit einer Top-Zeit von 52,82 Sekunden die Silbermedaille gewonnen. In diesem jungen Jahrtausend ist noch keine deutsche Jugendliche schneller gewesen. <link https: www.leichtathletik.de news detail marie-scheppan-stuermt-mit-wahnsinnszeit-zur-silbermedaille>Zur ausführlichen Meldung...

800 Meter

Sophia Volkmer erkämpft sich in Bestzeit Platz fünf

Das erste internationale Finale war eine neue Erfahrung für Sophia Volkmer (TV Wetzlar). "Man merkt, dass es mehr zu Sache geht als bei Deutschen Meisterschaften, aber das macht auch Spaß, weil es so unberechenbar ist", sagte die 16-Jährige nach dem Finale. Der Konkurrenzkampf ist größer. Das bekam sie nach 600 Metern zu spüren. Durch einen Rempeler ("Ich weiß gar nicht genau, was passiert ist") kam sie kurz aus dem Tritt und sah sich schon hinfallen. Sie blieb aber auf den Beinen, verlor ein paar Meter und versuchte trotzdem an den Top-Läuferinnen ihrer Altersklasse dranzubleiben.

Sophia Volkmer kämpfte sich schließlich als Fünfte über die Ziellinie und bekam als Belohnung eine neue Bestzeit von 2:07,56 Minuten angezeigt. "Das war ein hartes Rennen", meinte sie. Es lohnte sich aber, mit dem Finaleinzug machte sie auch den Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober) klar. Die Britin Keely Hodgkinson hatte auf den letzten Metern nochmal ordentlich beschleunigt und siegte in 2:04,84 Minuten vor der Irin Sophie O'Sullivan (2:06,05 min) – Tochter von Ex-Weltklasseläuferin Sonia O'Sullivan – und der Schwedin Gael de Coninck (2:06,14 min).

2.000 Meter Hindernis

Paula Schneiders rennt überraschend zu Hindernis-Bronze

Hindernisläuferin Paula Schneiders hat am Samstagabend bei den U18-Europameisterschaften in Györ die erste Medaille für das deutsche Team geholt. In neuer Bestzeit lief sie überraschend zu Bronze. <link https: www.leichtathletik.de news detail paula-schneiders-rennt-ueberraschend-zu-hindernis-bronze>Zur ausführlichen Meldung...

Stabhochsprung

Gold! Leni Freyja Wildgrube fliegt in neue Höhen

Stabhochspringerin Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) hat am Samstag bei der U18-EM in Györ die Goldmedaille gewonnen. Mit neuer Bestleistung von 4,26 Metern war sie nicht zu schlagen. <link https: www.leichtathletik.de news detail gold-leni-freyja-wildgrube-fliegt-in-neue-hoehen>Zur ausführlichen Meldung...

Kugelstoßen

Sina Prüfer verpasst den Endkampf

Im Kugelstoß-Finale war für Sina Prüfer (Hallesche Leichtathletik-Freunde), die mit einer stolzen Bestleistung von 17,21 Metern angereist war, mehr drin. Doch die junge Werferin fand nicht in den Wettkampf. Auf 14,11 Meter im ersten Versuch folgte im zweiten Durchgang 14,74 Meter. Dabei blieb es. Diese Weite reichte nicht für den Endkampf der besten Acht und bedeutete den elften Rang. Einen Rang vor ihr reihte sich Josefine Klisch (LG Peiner Land) ein, die 14,96 Meter stieß und damit noch einen IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober) erreichte. Die drei Medaillen gingen mit Weiten jenseits der 17-Meter-Marke weg. Die Weißrussin Lizaveta Dorts siegte mit 17,34 Metern vor Nina Capatina (17,27 m) aus Moldawien und der Niederländerin Alida van Daalen (17,08 m).

U18-ATHLETEN IN DEN FINALS

200 Meter

Doppel-Sieg im Sprint für Alexander Czysch und Daniel Regenfuß

Die deutschen Sprinter Alexander Czysch und Daniel Regenfuß haben am Samstag bei den U18-Europameisterschaften in Györ Gold und Silber über 200 Meter gewonnen. Der neue U18-Europameister rannte in 21,15 Sekunden eine neue Bestzeit. <link news:63982>Zur ausführlichen Meldung...

Hammerwurf

Sören Hilbig bei Weltrekord-Show mit Bestleistung Sechster

Hammer-Würfe im wahrsten Sinne des Wortes gelangen U18-Weltmeister Kokhan Mykhaylo (Ukraine): Sein Wurfgerät schlug in Runde zwei nach 86,60 Metern, in Runde drei bei 87 Metern glatt ein und im letzten Durchgang war der U18-Weltrekord, der seit 1997 mit 87,16 Metern vom Ungarn Bence Halasz gehalten wird, fällig: 87,82 Meter!

Gut in den Wettkampf fand auch Sören Hilbig (VfR Evesen), dessen Eltern in dieser Disziplin ebenfalls erfolgreich waren. Mutter Kirsten Hilbig wurde 2000 Dritte der Olympischen Spiele, Vater Holger Klose war mehrmaliger WM-Teilnehmer. Beide waren vor Ort und unterstützten ihren Sohn. Die ersten drei Würfe gingen über 71 Meter (71,96 m) – zwischenzeitlich Platz sechs und der Einzug in den Endkampf. Dort packte der Deutsche U16-Meister, der noch dem jüngeren U18-Jahrgang angehört, drauf: 74,03 Meter im vierten Durchgang! Bestleistung, großer Jubel und am Ende Rang fünf. "Das Wichtigste war, dass ich hier war und Bestleistung geworfen habe", meinte der DLV-Werfer glücklich, der auch einen europäischen Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober) erhielt.

Silber ging mit 81,41 Meten an Valentin Andreev (Bulgarien), Bronze mit 76,01 Metern an den Polen Tomasz Ratajczyk. Keinen optimalen Start in das Finale erwischte der U18-WM-Dritte Raphael Winkelvoss (Einbecker SV). Nach zwei ungültigen Versuchen – der erste hätte vermutlich für die Top Acht gereicht, war aber knapp übertreten – flog der Hammer noch auf 70,09 Meter. Mit Rang zehn verpasste er den Endkampf.

Speerwurf

David Schepp wegen Rückenproblemen mit Platz sieben zufrieden

Zwei Wettkämpfe (Qualifkation und Finale) innerhalb so kurzer Zeit, das ist der Rücken von David Schepp (SC Preußen Münster) nicht gewohnt. Gehandicapt von Schmerzen waren im Finale nicht mehr als 65,98 Meter drin. Damit erreichte er zwar den Endkampf, konnte aber keinen der Versuche mehr für einen gültigen Wurf nutzen. So blieb für Europas Jahresbesten – im Vorfeld mit 75,69 Metern angereist – der siebte Platz. "Ich konnte wegen meinem Rücken nicht so werfen, wie ich wollte, das ist dann auch eine Kopfsache", sagte der 17-Jährige. "Ich habe es in den Endkampf geschafft, damit bin ich zufrieden." Mit der Platzierung kann er vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auch für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien; 11. bis 16. Oktober) nominiert werden.

Der zweite deutsche Speerwerfer Gordon Schulz (SC Magdeburg) war mit seinem Resultat so gar nicht glücklich. "Die Technik hat überhaupt nicht gepasst", sagte der 70-Meter-Werfer. Auch die Steigerung im dritten Versuch auf 64,83 Meter reichte nicht zum Erreichen des Endkampfs: Rang zehn. An der Spitze drehte der Pole Marek Mucha mit 80,01 Metern auf. Silber und Bronze gab es für den Griechen Gerasimos Kalogerakis (77,45 m) und den Finnen Topias Laine (75,83 m).

Zehnkampf - Tag 1

Starker Auftakt und Rückenwind für Marcel Meyer und Nathanel Weiß

Guter Auftakt für die deutschen Zehnkämpfer: Marcel Meyer (Hannover 96) rannte im dritten 100 Meter-Lauf als Dritter ins Ziel. Auf der Anzeigetafel standen für ihn 11,33 Sekunden, sieben Hundertstel schneller als bei seiner Bestzeit, der Rückenwind (+2,7 m/sec) blies aber etwas zu stark. Im fünften Lauf war Nathanel Weiß (LAZ Ludwigsburg) an der Reihe. Das Rennen musste nach einem Fehlstart durch den Schweden Carl af Forselles, der am Tag zuvor im Dreisprung Silber gewonnen hatte, ziwemal gestartet werden. Mit extremem Rückenwind (+5,3 m/sec), der deutlich stärker als in den Läufen zuvor war, stürmte der Niederländer Sven Jansons (933 Pkt) zu rasanten 10,68 Sekunden. Nathanael Weiß kam als Fünfter ins Ziel und blieb in 11,08 Sekunden ebenfalls irregulär unter seiner Bestleistung. Damit sortierten sich die DLV-Athleten auf den Rängen neun (Weiß; 843 Pkt) und 15 (Meyer; 789 Pkt) ein.

Für Marcel Meyer lief es auch in der zweiten Disziplin rund. Mit Hilfe von 2,5 Metern pro Sekunde Rückenwind flog er auf 6,55 Meter – seine Bestmarke bei regulären Windverhältnissen liegt bei 6,33 Metern. Viele Punkte liegen lassen musste Nathanael Weiß, der nach zwei verunglückten Sprüngen und einem dritten ungültigen Versuch nur 5,94 Meter stehen hat. In Bernhausen war er 6,71 Meter weit geflogen. Im Zwischenklassement liegt Meyer mit 1.498 Punkten auf Platz 18, Weiß (1.417 Pkt) fällt zurück auf Rang 26. Bester war wie schon über 100 Meter Sven Jansons (1.836 Pkt) mit 7,37 Metern.

Marcel Meyer zur Halbzeit in den Top Ten, Nathanael Weiß gehandicapt

Im Kugelstoßen bot Marcel Meyer mit 15,12 Metern die viertbeste Leistung aller Zehnkämpfer. Es war der erste Stoß, der ihm am besten gelang. Damit rückte er auf den zwölften Platz (2.295 Pkt) nach vorne. Für Nathanael Weiß gingen 13,64 Meter in die Ergebnislisten ein, obwohl er auch schon über 15 Meter gestoßen hat. Seine 2.123 Punkte bislang bedeuten den 23. Platz. Es führt weiter Sven Jansons (2.602 Pkt) vor dem Letten Olegs Kozjakovs (2.546 Pkt), der sich durch 17,17 Meter an die zweite Position schob.

Nach einer längeren Mittagspause stand der Hochsprung auf dem Programm. Marcel Meyer überquerte 1,85 Meter und blieb nur einen Zentimeter unter seiner Bestleistung. Nathanael Weiß litt seit dem Weitsprung unter Rückenschmerzen und kam daher als 1,92 Meter-Springer nur über 1,79 Meter. Der Russe Aleksandr Komarov überflog zwei Meter. Zum Abschluss des vierten Tages holten die beiden DLV-Mehrkämpfer über 400 Meter nochmal alles aus sich raus. Für Weiß wurden (52,91 sec) gestoppt, für Meyer 51,73 Sekunden. Die einzige Disziplin, mit der Nathanael Weiß am ersten Tag nicht ganz zufrieden war. Seine Top Ten-Platzierung konnte er mit 3.702 Punkten als Zehnter aber halten. Sein Team-Kollege liegt auf Platz 21 (3.427 Pkt). Es führt der Niederländer Sven Jansons mit 4.173 Punkten.