| Vorschau Olympische Jugendspiele

U18-Talente hoch motiviert für ersten Olympia-Einsatz

Am Donnerstag starten die sechstägigen Leichtathletik-Wettbewerbe der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires (Argentinien). Einige der insgesamt 20 DLV-Athleten gehen mit Medaillenchancen ins Rennen.
Pamela Lechner

"Die Stimmung im Team ist wirklich sehr gut, gerade nach der grandiosen Eröffnungsfeier mit mehr als 200.000 Menschen auf der Straße, wo die Zeremonie stattfand", berichtet U18-Bundestrainer Jörg Peter aus Buenos Aires. Das Interesse der Menschen an den Olympischen Jugendspielen ist in Argentinien groß, schon beim Training am Sonntag waren mehrere hundert Zuschauer da. Die Bedingungen sind angenehm, Temperaturen um die 25 Grad.

"Wir glauben, dass die Athleten eine gute Leistung bringen können, wir sind gut vorbereitet, fokussiert und motiviert. Was wir im Training sehen, sieht sehr gut aus", ist Jörg Peter zuversichtlich, dass auch zu diesem späten Zeitpunkt im Jahr noch gute Resultate möglich sind. "Die Athleten freuen sich auf die Wettkämpfe. Das Wichtigste ist, dass die Talente Erfahrung sammeln, sich auf Weltniveau zu behaupten." Bei der U18-EM in Györ (Ungarn) ist das schon bestens gelungen, in Buenos Aires wartet auch aufgrund der deutlich höhren Anzahl an Zuschauern eine größere Aufgabe.

Medaillenchancen für DLV-Athletinnen

Mit den besten Aussichten auf eine deutsche Spitzenplatzierung wird die U18-Europameisterin im Stabhochsprung Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) in ihren Wettbewerb starten. Durch ihre starke Bestleistung von 4,26 Meter ist sie in ihrer Altersklasse nicht nur in Europa die Nummer eins, sondern auch weltweit. Die zweitbeste des Jahres, Elien Vekemans aus Belgien, ist in den Final Entries nicht zu finden. So wird die Französin Emma Brentel wie schon bei der U18-EM die stärkste Konkurrentin.

U18-Vize-Europameisterin Marie Scheppan (LC Cottbus) steht zwar über die 400 Meter mit ihren rasanten 52,82 Sekunden (Platz drei der deutschen Frauen-Bestenliste) in der IAAF-Bestenliste "nur" auf Rang acht, aber nur eine der sechs vor ihr platzierten Amerikanerinnen ist startberechtigt: Die viertschnellste des Jahres Meghan Hunter (52,59 sec). Daneben gibt es ein Wiedersehen mit der tschechischen U18-Europa- und Weltmeisterin Barbora Malikova (PB: 52,66 sec), die im Finale von Györ nicht weit vor der DLV-Athletin lag.

Auf eine vordere Platzierung über die 400 Meter Hürden schielt auch die U18-Europameisterin Gisèle Wender (SV Bau-Union Berlin). Ein Event auf Weltniveau kennt die Berlinerin schon von der U18-WM in Nairobi (Kenia), wo sie Bronze gewann. Es fehlt erneut die nicht gemeldete starke Konkurrenz aus den USA und Jamaika, so dass sie hinter der Kolumbianerin Valeria Cabezas Caracas und Gontse Morake aus Südafrika mit der drittschnellsten Vorleistung (58,88 sec) im Startblock steht. In zwei Finalläufen, deren Ergebnis addiert wird, zählt auch die Konstanz.

Erstes Aufeinandertreffen mit Lauf-Kontinent Afrika

Vorne mitmischen will auch Weitspringerin Saskia Woidy (LAZ Saar 07), die bei der U18-EM als Vierte nicht ganz zeigen konnte, was in ihr steckt. Und auch Diskuswerferin Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) oder Antonia Buschendorf (SC Magdeburg), die im Juni eine deutsche U18-Bestleistung (13,30 sec) über 100 Meter Hürden aufstellte, sind aussichtsreich. Über die 800 Meter wird die U18-EM-Fünfte Sophia Volkmer (TV Wetzlar) – noch dem jüngeren U18-Jahrgang angehörend – ihre erste Begegnung mit den schnellen afrikanischen Läuferinnen haben. Mit der besten Meldeleistung von 2:00,81 Minuten ist hier die Australiern Keely Small eine der Favoritinnen.

Von den DLV-Athleten steht Speerwerfer David Schepp (SC Preußen Münster) im internationalen Vergleich am besten da: Mit seinen 75,69 Metern ist er die Nummer sechs der Welt. Schon einen 80-Meter-Wurf verzeichnete der Pole Marek Mucha (80,01 m). Von den zwei starken Indern, die wohl ihrem Commonwealth-Sieger Neeraj Chopra nacheifern, ist Kunwer Ajaj Rajsingh Rana am Start.

In den Top Ten der Weltjahresbestenliste stehen auch Hammerwerfer Sören Hilbig (VfR Evesen) und Weitspringer Nick Schmahl (TSV Heiligenhafen). Die Konkurrenz im Hammerwurf ist fast eine rein europäische Angelegenheit, einzig der Chinese Qi Wang ist als einer von vier 80-Meter-Werfern im Feld vorne dabei. Klarer Gold-Favorit ist U18-Weltrekordler Mykhaylo Kokhan (Ukraine; 87,82 m). Mit zu viel Rückenwind ist U18-Europameister Nick Schmahl bei seinem Sieg in Györ 7,60 Meter gesprungen. Weiter kamen unter regulären Bedingungen dieses Jahr nur vier Athleten, die allerdings nicht in der Meldeliste zu finden sind.

TV-Übertragung auf Eurosport und im "Olympic Channel"

Alle Athleten stehen vor der Herausforderung eines neuen Wettkampf-Formats. Die Medaillen werden aufgrund der besten Gesamtleistung aus zwei Finals vergeben. In jeder Disziplin gibt es an zwei verschiedenen Tagen zwei Wettbewerbe zu absolvieren. Zeiten, Höhen und Weiten aus beiden Finals werden addiert und danach die Plätze vergeben. Die Teilnehmer auf den längeren Strecken – 1.500 Meter, 3.000 Meter und 2.000 Meter Hindernis – starten zusätzlich zum Wettbewerb auf der Bahn in einem vier Kilometer langen Crosslauf. Die Platzierungen auf der Bahn und im Cross ergeben in der Summe eine Punktzahl, die über die Gesamtplatzierung in der Disziplin entscheidet.

Das neue Format bringt zusätzlich Spannung in die Olympischen Jugendspiele. Einige Ausnahme-Talente können in jungen Jahren schon fast an das internationale Niveau der Erwachsenen anknüpfen. So ist für die spanische U18-Weltrekordlerin im Siebenkampf Maria Vicente im Dreisprung – mit 13,95 Metern Nummer zwei der Welt – die 14-Meter-Marke in Reichweite. Die Leichtathletik-Wettbewerbe mit den Stars von morgen werden <link>von Eurosport und im Livestream des <link https: www.olympicchannel.com en live _blank>"Olympic Channel" übertragen.

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