U18-WM - Goldener Auftakt für DLV-Team
Die deutsche Mannschaft erwischte am Mittwoch bei der U18-WM in Brixen (Italien) einen Auftakt nach Maß. Lena Urbaniak (LG Filstal) gewann mit 15,28 Metern Gold im Kugelstoßen, der ersten Entscheidung der Nachwuchs-Titelkämpfe. Für Schwarz-Rot-Gold war es der insgesamt zehnte Titel bei einer Jugend-Weltmeisterschaft.
In zwei weiteren Disziplinen wurden am Auftakttag Medaillengewinner ermittelt, allerdings ohne deutsche Beteiligung. Der stärkste Diskuswerfer war mit dem überlegenen Sieger Hamid Manssour (64,20 m) ein Syrer. Über 3.000 Meter feierten die Kenianerinnen Purity Cherotich Rionoripo (9:03,79 min) und Jackline Chepngeno (9:05,93 min) einen ungefährdeten Doppelsieg.Am lautstärksten feierte man aber im deutschen Lager. Das DLV-Team belagerte die Kugelstoß-Ecke und war dort nicht zu überhören. Allerdings gab es auch einen Wermutstropfen.
Während Lena Urbaniak jubelte, flossen bei ihrer Schweriner Kollegin Laurine Normann die Tränen. Nur fünf Zentimeter fehlten der zweiten Deutschen, die auf 14,60 Meter gekommen war, zu Bronze.
Stefanie Pähler im Halbfinale
Ins Halbfinale über 100 Meter zog die Dortmunder Sprinterin Stefanie Pähler ein, obwohl sie in ihrem Zwischenlauf, in dem sie mit 11,93 Sekunden eine Hundertstel schneller als im Vorlauf Dritte wurde, nicht gut aus dem Block kam.
Für ihren Kollegen Timo Stinski reichte es nicht. Der Sprinter von der LG Wedel-Pinneberg lief als Vierter einen Platz am Einzug in das Halbfinale vorbei. Was ihn aber vor allem wurmte, war die Zeit von 10,91 Sekunden. „Das ist einfach schlecht. Ich laufe sonst kontinuierlich 10,80. Das ist ärgerlich.“ Gebremst haben den 16-Jährigen auch Verletzungsprobleme. „Mein Oberschenkel steht kurz vor der Explosion.“ Deshalb will er ihm nun auch erst zwei Wochen Pause gönnen, ehe er Kurs auf die Deutschen Jugend-Meisterschaften Anfang August in Rhede nimmt.
Der 1,92-Meter-Riese Varg Thore Königsmark musste die 400 Meter von der ungünstigen Bahn eins aus in Angriff nehmen, kämpfte sich auf der Zielgerade allerdings noch auf Platz zwei (49,30 sec) vor. „Das ist keine besonders gute Zeit, aber es ging um den Platz. Ich bin verhalten losgelaufen, am Ende habe ich gemerkt, dass ich nur Dritter oder Vierter bin“, meinte der Berliner, der sich in der Vorbereitung noch mit Oberschenkelproblemen herumschlagen und den „Dampf raus nehmen“ musste. Ein klares Ziel für die U18-WM hat er trotzdem: „Ich will auf jeden Fall ins Finale kommen.“
Bestweite für Yannick Roggatz
Probleme mit der elektronischen Startpistole begleiteten den Start der Hindernisläuferinnen. Erst im dritten Anlauf klappte es und das auch nur so einigermaßen, die Athletinnen waren durch den leisen Schuss doch etwas verwirrt. „Es wusste niemand, ob es losgeht oder nicht“, erklärte die deutsche Vertreterin Gesa Felicitas Krause. Die Frankfurterin machte ihre Sache gut, wurde in ihrem Vorlauf in 6:45,36 Minuten ganz kontrolliert Dritte, das war der direkte Finaleinzug.. „Bis zur dritten Runde war es recht locker. Ich sollte mein Rennen mit Kontakt zur Spitze laufen.“ Im Endlauf liebäugelt die Hessin mit einem Platz unter den ersten Sechs.
Weitspringer Yannick Roggatz, vor zwei Jahren in Ostrava (Tschechische Republik) bei den Titelkämpfen mit 6,88 Metern noch an der Qualifikation gescheitert, überraschte diesmal auf der ganzen Linie. Im zweiten Versuch flog der Heppenheimer auf satte 7,47 Meter und steigerte seine Bestleistung damit um zwölf Zentimeter. In der Abrechnung aller Qualifikationsleistungen war nur der Südafrikaner Stefan Brits (7,58 m) besser.
Aus für Kimberly Jeß
Freud und Leid lagen aus deutscher Sicht bei den Sprung-Qualifikationen der weiblichen Jugend nah beieinander. U20-Weltmeisterin Kimberly Jeß (LG Rendsburg/Büdelsdorf), die nach ihrem Bänderriss von Anfang Mai bereits im Vorfeld die Erwartungen gebremst hatte, verabschiedete sich mit 1,74 Metern: „Mir haben auch die Wettkämpfe gefehlt.“
Besser lief es für Nadja Kampschulte. Die Athletin der TG Harkort Wetter schwang sich im zweiten Versuch über 1,77 Meter. Das reichte, auch wenn für das Finale ursprünglich 1,80 Meter gefordert waren.
Im Dreisprung machte es die auch für den Weitsprung gemeldete Neele Eckhardt spannend. Die 17-Jährige vom TSV Asendorf knackte erst im dritten Anlauf die geforderten 12,60 Meter und zwar um 28 Zentimeter. „Das war ein bisschen Nervenkitzeln. Die Erleichterung war danach ziemlich groß. Im Finale sind das Ziel die ersten Acht.“ In der Summe aller Qualifikationsleistungen reihte sich Neele Eckhardt allerdings auf einem guten vierten Platz ein.
Steffen Klink in Front
Als Führender im Achtkampf geht Steffen Klink in den zweiten Tag. Der Kirberger hat in der ersten Halbzeit 3.218 Punkte gesammelt und liegt damit knapp vor dem Russen Maksim Fayzulin (3.209). „Es fing optimal an“, meinte der 17-Jährige zu seinen Bestleistungen über 100 Meter (11,25 sec) und Weitsprung (7,15 m). „Im Kugelstoßen blieb ich dann einen Meter unter Bestleistung, so viele Punkte habe ich aber nicht verloren. Die 400 Meter waren ziemlich schwer, schlecht war’s aber nicht“, kommentierte er seine weiteren Leistungen von 15,96 Metern bzw. 52,28 Sekunden.
In Euphorie wollte er ob der Führung nicht ausbrechen. „Wir müssen abwarten, wie es morgen weitergeht und sehen, was geht. Die Konkurrenz ist absolut stark. Ich bin zufrieden, wenn ich am Ende sagen kann, dass ich alles gegeben habe.“
U18-WM in Brixen:
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