U18-WM - Silber und Bronze für Stabis
Mit zwei Medaillen im Stabhochsprung ging am Sonntag die U18-WM in Brixen (Italien) aus deutscher Sicht zu Ende. Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf) und Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) gewannen mit jeweils 5,10 Metern Silber und Bronze hinter dem Koreaner Minsub Jin, der seine Bestleistung auf 5,15 Meter steigerte.
Mit den beiden Stabhochsprung-Medaillen in der Tasche, kann die deutsche Mannschaft Südtirol nach zwei Gold-, einer Silber- und gleich sechs Bronzemedaillen in bester Erinnerung behalten. Noch nie konnte man bei den Jugend-Titelkämpfen so viele Medaillen gewinnen.Mit vielen Emotionen gehen auch die beiden Stabhochspringer auf die Heimreise. Carlo Paech lieferte bis einschließlich 5,10 Meter eine fehlerfreie Serie ab, während sich Daniel Clemens bei 5,00 Metern einen Fehlversuch leistete. Nach je zwei erfolglosen Anläufen auf 5,15 Meter war das deutsche Duo gezwungen, mit dem letzten verbleibenden Sprung die 5,20 Meter zu attackieren. Der erhoffte Flug zu Gold konnte allerdings nicht gelandet werden.
Schönste Stadionrunde
„Mit 5,20 Metern hätte ich gewonnen. Ich dachte, ich kann das springen und den Koreaner unter Druck setzen“, haderte Carlo Paech ein wenig, während für Daniel Clemens der Gewinn der Bronzemedaille einfach nur „der Hammer“ war.
Entsprechend war auch die Stimmung des Duos. Auf einer gemeinsamen Ehrenrunde mit der deutschen Fahne ließen sich die beiden Höhenjäger feiern. „Das waren die schönsten 400 Meter unseres Lebens“, sagten beide unisono.
Florian Janischek Fünfter
Florian Janischek bot im Speerwurf mit 71,89 Metern und Platz fünf eine gute Vorstellung. Der Friedrichshafener bestätigte damit im Finale seinen 72,00-Meter-Wurf aus der Qualifikation. „Ich hatte schon in der Quali nicht gedacht, dass ich soweit werfe. Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Mein Ziel war es, 70 Meter zu werfen und in das Finale zu kommen“, sagte der 17-Jährige, der aus einer sehr sportlichen Familie stammt, die auch nach Brixen gekommen war, um ihn zu unterstützen.
Gold im Speerwurf ging an Shih-Feng Huang aus Taipeh, der im zweiten Versuch glatte 74,00 Meter erzielte, Silber und Bronze eroberten sich Killian Durechou (Frankreich; 73,54 m) und Braian Toledo (Argentinien; 73,44 m).
Franziska Geier überwältigt
Überwältigt von ihrem sechsten Platz verließ Franziska Geier das Stadion. Die Weitspringerin vom LAZ Mosbach/Elztal war auf eine Weite von 6,01 Metern gekommen. Dabei fehlten ihr nur fünf Zentimeter zu einer Medaille. „Ich bin sehr zufrieden. Nach dem ungültigen ersten Versuch bin ich schon etwas nervös geworden, als ich dann aber gleich 6,01 Meter weit gesprungen bin, ist eine Last von mir abgefallen“, meinte die erst 15-Jährige. Die bereits im Dreisprung aktive Neele Eckhardt (TSV Asendorf) musste sich mit 5,81 Metern und Platz zwölf zufrieden geben.
Martina Riedl verkaufte als einzige weiße Sprinterin im 200-Meter-Finale ihre Haut so teuer wie möglich. In 24,08 Sekunden fing die Vöhringerin von Bahn acht aus auf den letzten Metern noch die neben ihr laufende Jamaikanerin Celia Walters (24,09 sec) ab.
Eine Frage der Ehre für Martina Riedl
„Es war für mich eine Ehre, mit diesen Weltklasse-Athletinnen mitzulaufen. Ich bin zufrieden, auch wenn es nicht zu einer neuen Bestzeit gereicht hat“, sagte die 16-Jährige, „der Finaleinzug war eine hohe Hürde, aber von Anfang an auch realistisch. Was ich hier erlebt habe, war echt großartig.“
Die Britin Jodie Williams, die bereits die 100 Meter gewonnen hatte, setzte sich auch auf der doppelt so langen Strecke durch. Mit jeweils 23,08 Sekunden war es zwischen ihr und Allison Peter von den Jungferninseln ein Foto-Finish.
Marcel Fehr rollt Feld auf
Während die Kenianer Isiah Kiplangat Koech (7:51,51 min; Meisterschaftsrekord) und David Kiprotich Bett (7:52,13 min) im 3.000-Meter-Finale an der Spitze ihr ganz eigenes Rennen liefen, rollte Marcel Fehr das Feld von hinten auf. „Ich hatte taktisch geplant, langsam anzufangen. Für mich war es trotzdem schnell“, erklärte der 17-Jährige von der LG Limes/Rems.
Zwischenzeitlich sogar auf Rang 15 Letzter, machte er dann Platz um Platz gut und wurde am Ende in der neuen persönlichen Bestzeit von 8:16,38 Minuten Siebter. „Ich habe alles gegeben. Den Vorlauf hatte ich gut verkraftet. Fünfzig Prozent hat aber alleine die Stimmung gebracht. Es waren auch viele Freunde von mir da, denen ich es schuldig war, gut zu laufen.“
Weitere Entscheidungen ohne deutsche Beteiligung:
Cherono Koech erbrachte den Beweis, dass mit den Kenianerinnen auf den Mittelstrecken weiterhin zu rechnen sein wird. Die 16-Jährige gewann die 800 Meter nach einem überlegten Rennen in 2:01,67 Minuten, einem neuen Meisterschaftsrekord, vor der Irin Clara Mageean (2:03,07 min) und der Britin Rowena Cole (2:03,83 min).
Als Doppelsieger wird auch Kirani James Südtirol verlassen. Im Stile des Jamaikaners Usain Bolt lief der Mann aus Grenada mit mehreren Metern Vorsprung in 21,05 Sekunden, einer neuen Bestzeit, über 200 Meter zum Titel, nachdem er auch bereits die 400 Meter für sich entschieden gehabt hatte. Zweiter vor zwei US-Amerikanern wurde der Spanier Alberto Gavalda (21,33 sec).
Die Afrikaner machten im 1.500-Meter-Finale kurzen Prozess mit dem restlichen Feld. Nachdem die ersten 200 Meter in 24 Sekunden passiert waren, hatte sich die Spreu schon vom Weizen getrennt. Sehr bald konnte aber nur noch Girma Bekele mithalten. In 3:39,88 Minuten musste der Äthiopier allerdings schließlich die Überlegenheit der Kenianer Gideon Kiage Mageka (3:37,36 min) und Caleb Mwangangi Ndiku (3:38,42 min) hinnehmen.
Zweimal Kenia vor Äthiopien war auch die Reihenfolge über 2.000 Meter Hindernis. Hillary Kipsang Yego (5:25,33 min) überholte dabei auf den letzten Metern noch seinen Landsmann Peter Kibet Lagat (5:26,59 min). Desta Alemu sicherte Bronze ab (5:29,66 min).
Die beiden Medley-Staffeln gewannen die USA in 1:50,33 (U18-Weltbestleistung) bzw. 2:04,32 Minuten.
U18-WM in Brixen:
Twitter | DLV-Team (pdf) | News | Ergebnisse