U20-EM - Carl Dohmann überrascht
Als eine Mischung aus „Fassungslosigkeit und großer Freude“ beschrieb Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden) nach dem Finale über 10.000 Meter Gehen bei der U20-EM in Novi Sad (Serbien) seine Gefühle. Der 19-Jährige ging am Samstagmorgen überraschend auf den vierten Rang.
„Bei der Hitze habe ich langsam angefangen“, erzählte er. Am Anfang ging der Schützling von Robert Ihly in einer Gruppe und übernahm später auch selbst die Initiative. „Beim Europacup war ich noch Elfter. Jetzt habe ich mich um sieben Plätze verbessert. Das Training lief schon super. Da habe ich insgeheim mit einem sechsten bis achten Platz gerechnet“, erzählte er.Mit einer Zeit unter 42 Minuten bei optimalen Bedingungen habe er gerechnet. Dass es nun bei hohen Temperaturen 42:09,78 Minuten wurden, stellte ihn vollkommen zufrieden. Seine Bestleistung verbesserte er damit um rund sechs Sekunden. „Bester Nicht-Russe, nicht schlecht“, sagte er lachend.
Russen dominieren
Ein russisches Trio hatte von Beginn an für das Tempo gesorgt und sich schnell von der Konkurrenz abgesetzt. Valeriy Filipchuk, der dabei meist an der Spitze gegangen war und sich auch immer wieder von seinen Teamkollegen abgesetzt hatte, musste am Ende seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Stanislav Yemelyanov teilte sich den Wettkampf am besten ein und gewann letztlich souverän in 40:20,86 Minuten. Auch Denis Strelkov fing seinen Landsmann Valeriy Filipchuk (40:29,35 min) auf der letzten Runde noch ab und gewann in 40:24,97 Minuten Silber.
Gleich als Dreierpack zogen die deutschen Kugelstoßer in das Finale ein. Nur einmal zur Kugel greifen musste der Chemnitzer U20-Weltrekordler David Storl, der 20,32 Meter weit stieß. Besser war in der Qualifikation nur der Kroate Marin Premeru, der mit 21,32 Metern einen neuen kroatischen Jugend-Landesrekord und einen Meisterschaftsrekord erzielte. Auch der Neubrandenburger Hendrik Müller (19,37 m) und Mario Labisch aus Frankfurt (18,42 m) schafften die erste Hürde.
Julia Fischer und Antje Bormann im ersten Versuch
Problemlos starteten auch Julia Fischer und Antje Bormann (beide SCC Berlin) in die U20-Europameisterschaften. Jeweils nur einmal musste das Duo in der Diskuswurf-Qualifikation in den Ring gehen. Nach 52,85 bzw. 50,17 Metern konnten sie ihre Sachen wieder packen und sich auf das Finale vorbereiten. Dieses verpasste die Magdeburgerin Maylin Weder mit 46,38 Metern als 14.
Auf Rang neun und 16 haben sich die deutschen Siebenkämpferinnen nach zwei Disziplinen einsortiert. Mit 14,45 Sekunden über die Hürden und 1,69 Metern im Hochsprung sammelte die Frankfurter U20-Weltmeisterin Carolin Schäfer 1.758 Punkte. 1.623 Zähler erhielt Ina Tabea Skworzow (LG Sieg) für 15,19 Sekunden und 1,66 Meter. Am besten startete die Niederländerin Nadine Broersen, die mit 1.869 Punkten die Führung übernahm.
7,44 Meter reichen Patrick Rädler
Mit 7,44 Metern gelang Patrick Rädler aus Freudenstadt der Sprung in das Weitsprung-Finale. Marcel Kirstges (LG Rhein/Wied) konnte sich zwar im dritten Durchgang noch einmal steigern, 7,31 Meter reichten allerdings nicht für die Runde der besten Zwölf. Mit der schnellsten Vorlaufzeit zog die deutsche 4x400-Meter-Staffel in das Finale ein. Für Philipp Kleemann (SG Johannesberg 1926), Benjamin Jonas (LG Nike Berlin), Sascha Eder (TV Wattenscheid 01) und Marco Kaiser (LG Nike Berlin) wurden 3:11,42 Minuten gemessen. Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) wurde für das Finale geschont.
Nachdem sie bereits im ersten Durchgang der Speerwurf-Qualifikation die für das Finale geforderten 50 Meter deutlich übertroffen hatte, der Versuch aber ungültig war, machte Sabine Kopplin (TuS Jena) im zweiten Durchgang alles klar. Mit 50,16 Metern zog sie in das Finale ein, in dem auch die Potsdamerin Sarah Mayer (48,71 m) erneut zum Speer greifen darf.
U20-EM in Novi Sad:
Twitter | DLV-Team (pdf) | News | Ergebnisse