U20-EM - DLV erfolgreichstes Team
Fast im Minutentakt wurde am letzten Tag der U20-Europameisterschaften in Novi Sad (Serbien) die deutsche Nationalhymne gespielt. Das deutsche Team erwies sich bei den kontinentalen Nachwuchs-Meisterschaften als eifriger Medaillensammler und belegte sowohl im Medaillenspiegel als auch in der Nationenwertung den ersten Platz.
Allein am abschließenden Wettkampftag gewannen deutsche Athleten sechsmal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze. Insgesamt gingen 25 Medaillen – zehn goldene, acht silberne und sieben bronzene – auf das Konto des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Nur bei der U20-EM 2003 in Tampere (Finnland) hatte es für eine gesamtdeutsche Mannschaft zwei Medaillen mehr gegeben. Mehr als zehnmal Gold hatte bislang keine vereinte DLV-Auswahl erbeutet.„Wir haben eine herausragende Mannschaftsleistung und vor allem auch einen tollen Mannschaftsspirit erlebt“, sagte Dietmar Chounard, Bundestrainer U20/U23 im DLV. Zahlreiche Athleten und Trainer unterstützten die aktiven Athleten lautstark von den Tribünen und förderten so gute Leistungen. „Ohne die Unterstützung durch das Team hätte ich es gar nicht geschafft“, hatte auch Diskuswerfer Gordon Wolf (SC Potsdam) betont.
Wenige Ausfälle in der ersten Runde
Nur wenigen Erst-Runden-Ausfällen stand „eine hohe Dichte an Athleten in den Finals gegenüber“, betonte Dietmar Chounard. Beispielsweise über 400 Meter Hürden der Frauen standen gleich drei Athletinnen im Finale, gleiches galt auch für andere Disziplinen wie beispielsweise den Stabhochsprung der Männer und den Weitsprung der Frauen. „Unsere Athleten haben bewiesen, dass sie sich im entscheidenden Moment gegen internationale Konkurrenz durchsetzen können.“
Dabei gab es in der deutschen Mannschaft eine gesunde Mischung aus Athleten, die ihre Vorleistungen bestätigten und damit eine Medaille gewannen, und solchen, die im entscheidenden Moment über sich hinaus wuchsen und mit Edelmetall belohnt wurden. Während mit Medaillen wie beispielsweise von Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz), Stabhochspringer Nico Weiler (VfL Sindelfingen) und Sprinter Robert Hering (TuS Jena) gerechnet worden war, sorgten andere wie Speerwerferin Sabine Kopplin (TuS Jena) und die Mittelstreckenläuferinnen Elina Sujew (1.500 m; SC Potsdam) und Corinna Harrer (800 m; LG TelisFinanz Regensburg) mit ihren Erfolgen für kleine Überraschungen.
Kampfgeist führt zum Erfolg
Auch ein großes Kämpferherz zeigte die deutsche Auswahl. Gerade bei den Mehrkämpfern lief nicht alles nach Plan. Trotzdem arbeiteten die deutschen Zehn- und Siebenkämpferinnen bis zum Ende und wurden mit Gold für die Frankfurterin Carolin Schäfer und Bronze für Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied) belohnt.
„Auch durch die klimatischen Bedingungen und durch manche organisatorischen Unzulänglichkeiten der Veranstalter haben sich unsere Athleten nicht irritieren lassen und haben sich auf den Wettkampf konzentriert“, betonte Dietmar Chounard. „Dies zeigte sich am Ende im Abstand zur russischen Mannschaft in der Nationenwertung.“ Russland als zweitstärkste Mannschaft gewann 22 Medaillen und rangierte auch mit 195 Zählern (Deutschland: 267) in der Nationenwertung, in die alle Top-Acht-Platzierungen eingehen, auf Platz zwei hinter Deutschland. Nach Großbritannien auf Platz drei (170 Punkte) waren die weiteren Nationen, die von Polen (90) angeführt wurden, schon deutlich abgeschlagen.
U20-EM in Novi Sad:
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