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U20-EM: DLV-Talente in den Vorrunden (Tag 3)

Für die deutschen Nachwuchsathleten geht es am dritten Tag der U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli) um den Einzug in die Halbfinals und Finals. Hier lesen Sie, wie sich die Talente in ihren Vorrunden präsentieren.
Pamela Lechner

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VORMITTAGSSESSION

wU20: Weitsprung Qualifikation

Zwei DLV-Athletinnen springen ins Finale

Zwei der drei deutschen Weitspringerinnen haben die Qualifikation überstanden und dürfen sich im Finale der besten Zwölf nochmal beweisen. Spannend machte es Ayele Gerken (LG Lemgo): Der erste Sprung ungültig, der zweite Sprung nur 5,84 Meter. Der dritte Sprung musste also klappen. Und das tat er: 6,24 Meter brachten ihr in der Gruppe eins als insgesamt sechstbeste Springerin das kleine "q" ein.

Nur zwei Athletinnen schafften die gefordert Quali-Weite von 6,35 Metern, darunter Europas Jahresbeste aus Schweden Tilde Johansson (6,48 m). Spannend war es auch bei Lea-Sophie Klik (LAC Erdgas Chemnitz). Die U18-Vize-Weltemeisterin von 2017 konnte nach einem ungültigen Sprung zum Auftakt 6,10 Meter verzeichnen, das sollte als Zwölfte gerade so fürs Finale reichen. Dieses blieb für Lucie Kienast (SV Halle) unerreicht, die zwei Tage nach ihrem abgebrochenen Siebenkampf über 5,90 Meter nicht hinaus kam.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Ayele Gerken (LG Lemgo):
Vor dem letzten Sprung habe ich gedacht, die anderen sind so gut, das kann ich auch. Dann habe ich mich nochmal zusammengerissen und es ins Finale geschafft. Wenn ich unter Druck stehe, pusht mich das nochmal. Der erste internationale Start war ziemlich aufregend, mit dem Callroom und den internationalen Athleten, aber ich denke, ich habe das ganz gut gelöst.

Lea-Sophie Klik (LAC Erdgas Chemnitz):
Ich bin erleichtert, aber auch ein bisschen enttäuscht, weil das Einspringen so gut lief und ich mich richtig gut gefühlt habe. Und es im Wettkampf dann nicht so geklappt hat, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hoffe, dass es im Finale besser läuft und ich dort zeigen kann, was ich drauf habe.

mU20: 200 Meter Halbfinale

Elias Goer souverän im Endlauf

Zwei deutsche Sprinter hatten die Chance ins Finale einzuziehen. Im ersten von drei Halbfinals gelang das Elias Goer (Sprintteam Wetzlar) souverän. Der Schützling von Nachwuchsbundestrainer David Corell kam in 21,24 Sekunden als Zweiter hinter dem Bestzeit laufenden Tschechen Tomas Nemejc (21,22 sec) ins Ziel. Da für das Weiterkommen ein Platz in den Top Zwei ausreichend war, konnte der Hesse am Ende Tempo rausnehmen und für den Endlauf Kräfte sparen. Dort ist eine Medaille möglich.

Auch für U18-Europameister Alexander Czysch (VfB Stuttgart 1893) war das Finale greifbar. Er ging im dritten und letzten Halbfinale ins Rennen, das der Jahresschnellste in Europa Aaron Sexton (Irland; 21,13 sec) gewann. Dem Stuttgarter entging mit seinen 21,41 Sekunden hinter dem Italiener Mattia Donola (21,24 sec) aber der zweite Rang für das große "Q" und auch über die Zeit konnte er das Final-Ticket nicht buchen. Als Elfter fehlten nur fünf Hundertstel.

wU20: Kugelstoßen Qualifikation

Jule Steuer macht das Final-Ticket klar

In der Qualifikation der Kugelstoßerinnen war für das Finale eine Weite von 15,40 Metern verlangt, 18 Zentimeter mehr als die Freiluft-Bestleistung von Jule Steuer (SC Magdeburg) – oder ein Platz in den besten Zwölf beider Qualifikationsgruppen. Die U18-Vize-Europameisterin von 2016 beförderte ihre Kugel im zweiten Versuch auf 15,17 Meter. Das war in der Endabrechnung die sechstbeste Weite aller Teilnehmerinnen und das sichere Ticket fürs Finale – ihr Ziel im Vorfeld der Meisterschaften. Die stärkste Quali-Weite bot die Niederländerin Jorinde van Klinken mit 16,90 Metern, die mit 17,76 Metern auch unangefochten Europas Bestenliste anführt.

wU20: 4x400 Meter Vorlauf

Marie Scheppan läuft das Rennen sicher nach Hause

Die DLV-Langsprinterinnen haben sich in ihrem Vorlauf ihren Startplatz im Finale gesichert. Als Startläuferin legte Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) los. Sie war sehr schnell angegangen und brauchte nach dem Lauf daher etwas, um sich wieder zu erholen. Dann übernahm Emilia Grahle (Dresdner SC 1898) das Staffelholz und übergab an die U20-WM-Fünfte mit der Staffel Laura Kaufmann (LG Ohra-Energie). Wie von Coach Thomas Kremer in der Mannschaftssitzung angekündigt hatte Marie Scheppan (LC Cottbus) nach ihrem Halbfinal-Aus im Einzel in der Staffel etwas gut zu machen und lief das Rennen auf Platz zwei hinter den Weißrussinnen (3:37,91 min) sicher ins Ziel. Mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit von 3:38,15 Minuten steht das DLV-Quartett im Finale.

mU20: 4x400 Meter Vorlauf

Erst Glück im Unglück, dann "DQ" der DLV-Staffel

Dramatisch verlief der Vorlauf der Langsprinter. Als Willy Stollhoff den Stab von Startläufer Justus Baumgarten (SCL Heel Baden-Baden) entgegennahm setzte sich der Chemnitzer auf der Gegengeraden entschlossen an die Spitze und übergab als Zweiter an Ben Zapka (TSV Bayer 04 Leverkusen). Beim letzten Wechsel lagen die Teams aus Deutschland und Spanien mit stattlichem Vorsprung auf die Verfolger in Front. Schlussläufer Jonas Herbst (SV Halle) startete scheinbar auf sicherem Final-Kurs auf die abschließende Runde.

Doch was passierte dann: In einem Positionskampf mit dem Spanier Vicente Antunez in der ersten Kurve, verlor Jonas Herbst das Staffelholz. Er reagierte schnell, schnappte das Holz und lief das Rennen aussichtslos zurückliegend noch zu Ende. Da Großbritannien durch einen verletzten Läufer seine Staffel nicht ins Ziel brachte, konnte sich das DLV-Quartett kurzzeitig freuen, als achtes Team im Finale zu stehen. Doch ein Protest führte zur Disqualifikation der deutschen Staffel wegen fehlerhaftem Aufheben des Staffelstabes.

STIMME ZUM WETTKAMPF

Jonas Herbst (SV Halle):
Die Jungs vor mir sind alle gut gelaufen. Ich habe mich auch geil gefühlt und bin gut losgekommen. Die Spanier waren einen Tick vor uns. Ich wollte innen vorbeigehen, dann versuchte auch der Spanier auf die Innenbahn zu laufen und hat dabei seinen Arm ausgeschert und mir das Staffelholz aus der Hand geschlagen. Ich bin ohne groß nachzudenken zurückgelaufen, habe den Stab aufgehoben und weitergelaufen. Mit acht Sekunden Rückstand ist es natürlich schwer noch aufzuholen.

mU20: Speerwurf Qualifikation

Maurice Voigt routiniert, Niklas Sagawe mit Bestweite

Ein hohes Niveau hatte die erste Qualifikationsgruppe im Speerwurf. Sieben Athleten übertrafen die fürs Finale geforderte Quali-Weite von 72,00 Metern. Einer von ihnen war der U20-WM-Dritte Maurice Voigt (LC Jena). Der Trainingspartner von Olympiasieger Thomas Röhler erhöhte nach 71,54 Meter in der zweiten Runde auf 72,11 Meter und buchte als Sechster seiner Riege das große "Q". Der weiteste Wurf kam von Krisjanis Suntazs aus Lettland, der den Speer auf eine neue Bestweite von 77,75 Meter zog. Finn-Ole Helbig (SC Potsdam) beendete den Wettkampf mit 68,50 Metern, was nicht für die besten Zwölf reichen sollte.

Besser machte es Niklas Sagawe (Polizei SV Eutin) in der zweiten Gruppe bei seiner ersten internationalen Meisterschaft. Im ersten Versuch feuerte er den Speer knapp vor die Qualifikationslinie, er landete bei der neuen Bestweite von 71,97 Meter. Das war das Ticket fürs Finale wert, denn nach den zehn Werfern mit dem großen "Q" kam als Elfter direkt der DLV-Speerwerfer.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Maurice Voigt (LC Jena):
Die Qualifikation ist immer etwas gemein. Man weiß nie, wie es läuft und bereitet sich mental eigentlich schon auf das Finale vor. Es hat heute echt gut geklappt, daher blicke ich auf morgen positiv und denke es wird ein guter Wettkampf. Ich versuche im Finale mein Bestes zu geben und schaue dann, was dabei rauskommt. Mit Thomas Röhler habe ich in meiner Trainingsgruppe natürlich ein gutes ein Vorbild, auch an seiner Technik orientiere ich mich, die kann bei seinen 90 Meter-Weiten nicht so verkehrt sein.

Niklas Sagawe (SV Polizei Eutin):

Ich hatte letztes Jahr eine Schulterverletzung und kann erst seit vier Monaten wieder richtig trainieren, um so schöner ist es, dass ich hier dabei bin und jetzt das Finale erreicht habe. Ich war vor dem Wettkampf teilweise ziemlich nervös, aber als wir im Stadion waren, war es chillig. Ich wusste, dass ich nah an die 72 Meter werfen musste, um überhaupt eine Chance zu haben. Daher habe ich in den ersten Versuch alles reingelegt, den Bizeps angespannt und die Schulter nach vorne gezogen. So wurde es ein guter Wurf.

NACHMITTAGSSESSION

400 Meter Hürden Halbfinals

Janis-Elias Pohl kämpft sich ins Finale

Der Plan ging auf. Janis-Elias Pohl (LG Eintracht Frankfurt) machte im Halbfinale ein deutlich besseres Rennen als im Vorlauf. Als Vierter seines Laufs kam er mit 51,71 Sekunden nahe an seine Bestzeit heran. Zwar reichte es nicht zum großen "Q" über Platz drei, doch das Rennen war durch den Sieger Carl Bengtström (50,71 sec) sehr schnell geworden, und ließ ihn über die Zeit als insgesamt Siebtschnellsten Hürdenläufer ins Finale einziehen.

Für seine Disziplin-Kollegin Viviane Heilmann (TV DJK Hammelburg) war in der weiblichen U20 dagegen im Halbfinale Endstation. Sie wurde in ihrem Rennen beim Sieg der Niederländerin Femke Bol (57,99 sec) in 1:01,02 Minuten Siebte.

 

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