U20-EM - Fast alle Deutschen eine Runde weiter
Fast alle der 17 DLV-Athleten, die am Donnerstagvormittag bei der U20-EM in Novi Sad (Serbien) an den Start gingen, zogen in die nächste Runde ein. Der erste Titel, der bei den kontinentalen Meisterschaften vergeben wurde, ging im 10.000 Meter Gehen an die Russin Elmira Alembekova.
Aufwärmen, einmal im Wettkampf zur Kugel greifen und wieder die Sachen packen - so sah der Wettkampfmorgen der beiden Kugelstoßerinnen Sophie Kleeberg (LV 90 Thum) und Samira Burkhardt (VfL Sindelfingen) aus. Mit 16,46 bzw. 15,03 Metern übertrafen beide gleich im ersten Versuch die für den Finaleinzug geforderten 14,70 Meter. Maylin Weder (SC Magdeburg) fehlten hingegen mit 13,78 Metern auf Platz 14 exakt 18 Zentimeter für einen Platz unter den besten Zwölf, die am Abend um den Titel kämpfen.Geschlossen zogen die 100-Meter-Sprinterinnen in die nächste Runde am Donnerstagabend ein. Schnellste aller Vorläufe war die Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo in 11,69 Sekunden. Auch Nadja Bahl (SC Potsdam; 11,92 sec) und die Kölnerin Leena Günther (12,00 sec) rückten weiter. „So richtig gut habe ich mich noch nicht gefühlt“, sagte Nadja Bahl, deren Beine „ziemlich fest“ waren. Auch Leena Günther hoffte auf eine schnellere Zeit im Halbfinale. „Hier muss man sich schon erst einmal an ein paar Dinge gewöhnen. Die Startblöcke sind zum Beispiel viel größer, und durch die Hitze ist die Bahn unheimlich warm und strahlt die Wärme auch aus“, erzählte sie.
Aufregung beim ersten Start
Auch ihre männlichen Disziplinkollegen überstanden die Vorläufe unbeschadet. „Ich war schon ganz schön aufgeregt“, gab der Krifteler Felix Göltl zu, nachdem er bei seinem ersten internationalen Start als Dritter seines Vorlaufs in 10,67 Sekunden das Ziel erreichte. Florian Föstl (LG Sempt) lief in 10,78 Sekunden auf Position vier ins Ziel, was für den Einzug in das Halbfinale reichte.
„Seit gestern bin ich ein wenig erkältet“, erzählte 400-Meter-Läufer Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) nach seinem ersten Auftritt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Vorlauf schon so schnell laufen muss.“ In 47,26 Sekunden überquerte er die Ziellinie auf der Außenbahn. „Das ist schon etwas blöd, wenn man im Vorlauf auf Bahn acht vorne weg laufen muss.“
Seinen festen Oberschenkel ein klein wenig schonen konnte der Berliner Marco Kaiser zumindest auf den letzten Metern. „Da habe ich etwas rausgenommen“, sagte er. In 47,82 Sekunden gewann er seinen Vorlauf trotzdem. Gleich vier Läufer blieben in der ersten Runde unter 47 Sekunden, am schnellsten war der Brite Chris Clarke (46,87 sec) vor dem Slowenen Erik Voncina, der in 46,96 Sekunden einen neuen nationalen Jugendrekord lief.
Sehr guter Start von Maximilian Gilde
Mit gleich drei Bestleistungen startete Maximilian Gilde (LG Hannover) in den Zehnkampf und sortierte sich nach drei Disziplinen mit 2.454 Punkten auf Position zwei hinter dem sehr starken Briten Daniel Gardiner (2.588 Punkte) ein. „Über die 100 Meter war ich schon erstaunt, Weitsprung hatte ich mir so erhofft“, beurteilte er seine 11,28 Sekunden und 7,45 Meter, die er allerdings mit zu viel Rückenwind sprang. „Die beste Bestleistung waren die 14,07 Meter im Kugelstoßen.“
Nicht ganz so zufrieden war Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied), der mit 11,15 Sekunden und 7,25 Metern startete, dann aber mit 11,95 Metern im Kugelstoßen klar unter seinen Möglichkeiten blieb. „Das war das schlechteste Kugelstoßen in meinem Leben“, sagte er. 2.304 Punkte bedeuteten zwischenzeitlich Platz 13.
Ein Hochspringer bleibt übrig
Bis 2,10 Meter nahm Sven Tarnowski (TV Rheinfelden 1898) im Hochsprung alle Höhen im ersten Versuch und sicherte sich damit einen Platz im Finale, obwohl er die 2,15 Meter nicht mehr übersprang. Ebenfalls 2,10 Meter überflogen Hendrik Meier (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und der Potsdamer Oliver Bräutigam. Da sie zuvor aber schon Fehlversuche gesammelt hatten, verpassten sie als 14. und 15. den Sprung in die nächste Runde.
Als Elfte und mit 57,78 Metern kämpfte sich die Hallenserin Carolin Paesler in das Hammerwurf-Finale. Knapp daran scheiterte ist hingegen Mareike Nannen vom SV Holtland, deren 56,35 Meter in der Endabrechnung Position 14 bedeuteten.
Der erste Titel der Meisterschaften ging nach Russland. Die Russin Elmira Alembekova setzte sich im 10.000 Meter Gehen frühzeitig von ihren Konkurrentinnen ab und ging einsam an der Spitze. In 46:31,07 Minuten feierte sie einen souveränen Erfolg. "Eigentlich wäre meine Teamkameradin Tatyana Mineyeva die Favoritin gewesen, aber sie konnte wegen einer Halsentzündung nicht starten", sagte die Siegerin. "Ich wusste, dass das meine große Chance ist und deswegen bin ich von Anfang an schnell gegangen."
Den russischen Doppelerfolg, nach dem es lange ausgesehen hatte, verhinderte die Italienerin Antonella Palmisano, die in der letzten Runde noch Nina Okhotnikova abfing. In 46:59,47 bzw. 47:04,97 Minuten wurden sie Zweite und Dritte.
U20-EM in Novi Sad:
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