Von Donnerstag bis Sonntag (21. bis 24. Juli) finden in Tallinn (Estland) die U20-Europameisterschaften statt. 85 DLV-Athleten kämpfen um Medaillen, gute Leistungen und vordere Platzierungen. leichtathletik.de verfolgt ihren Weg durch die Wettkämpfe.
Hagen Pohle gewann wie in Brixen (Foto) wieder Gold (Foto: Möldner)
Männliche Jugend Finals
10.000 MeterGehen
Hagen Pohle überlegen zu Gold
Hagen Pohle war am Samstagmorgen von Beginn an auf Goldmission. Gleich nach dem Start setzte sich der Potsdamer an die Spitze des Feldes und diktierte das Tempo. Ein Konkurrent nach dem anderen fiel zurück bis schließlich nur noch der Ukrainer Ihor Lyashchenko folgte. Nachdem auch er nach der Hälfte des Rennens das Tempo des Deutschen nicht mehr mitgehen konnte, war Hagen Pohle allein an der Spitze. Runde um Runde vergrößerte er seinen Vorsprung. „Nachdem die ersten 200 Meter nur in 51 Sekunden waren, habe ich mir gedacht, dass ich eigentlich schon schneller gehen will. Ich habe mir dann 1:37-er Runden vorgenommen“, erzählte er.
Unaufhaltsam stürmte er dem Ziel entgegen. „Man fühlt sich immer besser umso mehr Leute abfallen. Ich war mir sicher, dass ich gewinne, als der Ukrainer zurückgefallen ist.“ In 40:43,73 Minuten gewann er die zweite Goldmedaille für das deutsche Team – bei einer U20-EM war es das erste Gold im Gehen seit 1995. Damals war Andreas Erm in 40:51,38 Minuten allerdings langsamer gewesen als Hagen Pohle, für den es die zweite internationale Goldmedaille nach der U18-WM vor zwei Jahren war. Silber und Bronze gingen an den Ukrainer Ihor Lyashchenko (41:10,43 min) und den Spanier Luis Alberto Amezcua (41:34,13 min).
Weibliche Jugend Qualifikationen
4x400 Meter/Vorläufe
Als Vorlaufschnellste ins Finale
Mit einem Vorlaufsieg – ganz nach ihrem selbst gewählten Motto "Fight till the end" und unter Anfeuerung der fünften Läuferin Jennifer Tuffour (SC Potsdam) – sicherten sich die deutschen Läuferinnen den Platz im Finale. Maike Schachtschneider (ART Düsseldorf) ging das Rennen schnell an und übergab als Dritte an Stefanie Gotzhein (SC Neubrandenburg), die ihrerseits als Erste auf die Innenbahn lief. Als Erste erhielt Sabrina Häfele (LG Filder) den Staffelstab, musste auf den letzten Metern allerdings noch die britische Konkurrentin vorbeilaufen lassen. Schlussläuferin Christina Zwirner (TV Erkelenz) ging auf der Zielgerade noch an der Britin vorbei und sicherte in 3:39,19 Minuten den Vorlaufsieg, der das Ticket für das Finale bedeutete. Keine Staffel war in den Vorläufen schneller.
Weitsprung
Die Weitsprung-Qualifikation fiel aus.
Kugelstoßen
Deutsche Kugelstoßerinnen geschlossen weiter
Alle drei deutschen Kugelstoßerinnen absolvierten am Samstagmorgen erfolgreich die Qualifikation. Nur einen halben Tag nach ihrem zweiten Platz im Diskuswerfen stand die Neubrandenburgerin Anna Rüh erneut im Stadion. Mit 15,18 Metern erzielte sie die drittbeste Weite der Qualifikation, die die Polin Anna Wloka gewann. Sowohl Kristin Zaumsegel (TuS Jena) als auch Lena Urbaniak (LG Filstal) musste alle ihrer drei Versuche nutzen, qualifizierten sich aber letztlich mit 15,00 und 14,73 Metern als Fünfte und Achte sicher für das Finale.
Speerwurf
52,36 Meter für Laura Henkel
53 Meter wurden von den Speerwerferinnen gefordert, um das direkte Finalticket zu lösen. Die Potsdamerin Laura Henkel blieb mit 52,36 Metern als Fünfte ihrer Gruppe etwas darunter. „Die 53 Meter sind schon recht hoch als Qualifikationsweite. Aber die hätte ich schon noch gerne geworfen“, sagte Laura Henkel. „Meine Beine waren heute etwas schwach drauf, dafür wollten die Arme zu viel.“ Als Neunte schaffte sie trotzdem den Einzug in das Finale.
Männliche Jugend/Qualifikationen
4x400 Meter/Vorläufe
Deutsche als Drittschnellste weiter
Dem deutschen Team gelang am Samstagmorgen in 3:10,93 Minuten die drittschnellste Zeit der beiden Vorläufe, am schnellsten war Italien (3:09,82 min). Lukas Hamich (LAC Erdgas Chemnitz) schickte das Quartett auf die Reise und übergab als Vierter an Tobias Becker (LG Kindelsberg-Kreuztal). Dieser lief als Fünfter auf der Gegengerade auf die Innenbahn, überholte dann aber den Niederländer. Niklas Müller (SG Johannesberg 1926) seinerseits musste die Niederlande wieder passieren lassen, bevor er das Staffelholz an Johannes Trefz (LG Würm Athletik) übergab, der in der letzten Kurve sowohl an Slowenien als auch an den Niederlanden und Belgien vorbeilief. Auf der Zielgerade hatte er noch Zeit, sich umzuschauen, ließ locker austrudeln und ging dabei noch am Russen vorbei.
Diskuswurf
Deutsche Diskuswerfer managen Qualifikation
Geschlossen haben die deutschen Diskuswerfer am Samstagmorgen die Qualifikation überstanden und sind in das Finale eingezogen. Benedikt Stienen (LAC Veltins Hochsauerland) gelang dabei mit 60,46 Metern der einzige Wurf über 60 Meter in der Qualifikation. Während er damit sicher in das Finale wanderte, machten es Phillip van Dijck (SC Potsdam) und Philippe Grewe (LG Olympia Dortmund) spannender. Sie kamen auf 54,36 und 54,02 Meter und schafften es als Zehnter und Elfter der Qualifikation in die letzte Runde. „Am Anfang hat meine Technik einfach nicht so richtig gestimmt“, sagte Phillip van Dijck. „Aber es ist schön, dass wir jetzt alle zusammen im Finale noch einmal angreifen können.“ZehnkampfStart mit Gegenwind
Die deutschen Zehnkämpfer empfing am Samstagmorgen ordentlicher Gegenwind bei den 100 Metern. Nach einigen Problemen am Start, wonach er mehrmals wiederholt werden musste, sprintete der Ulmer Mathias Brugger bei 1,7 Metern/Sekunde Gegenwind zu 11,37 Sekunden, einer neuen Saisonbestleistung. 1,3 Meter/Sekunde bliesen dem Marktheidenfelder Johannes Hock entgegen, der dabei 11,16 Sekunden benötigte. Im gleichen Lauf wurde Steffen Klink (TSV Kirberg) in 11,38 Sekunden gestoppt.Im Weitsprung ließ Mathias Brugger dann die nächste Saisonbestleistung folgen. Nur zwei andere Springer überboten seine 7,35 Meter. Während Steffen Klink mit 7,06 Metern nur wenig hinter seiner Bestleistung zurückblieb, flog Johannes Hock auf 7,20 Meter. Nach zwei Disziplinen sortierten sich Johannes Hock (1.687), Mathias Brugger (1.678) und Steffen Klink (1.606) an den Positionen fünf, sechs und neun ein.Richtig gut lief es für Johannes Hock und Mathias Brugger im Kugelstoßen. Beide stellten mit 16,31 bzw. 14,71 Metern neue persönliche Bestleistungen auf. Johannes Hock stieß dabei einen guten halben Meter weiter als der Rest der Konkurrenz. Steffen Klink kam auf 14,11 Meter. Nach drei Disziplinen übernahm Johannes Hock mit 2.557 Punkten die Führung. Mathias Brugger (2.450) und Steffen Klink (2.341) sortierten sich als Fünfter und Neunter ein. Mehr zur U20-EM: Twitter | Mannschaftsbroschüre | Ergebnisrubrik