U20-EM - Robert Hering gewinnt Silber
Während die anderen 200-Meter-Sprinter nach dem Finale bei der U20-EM in Novi Sad (Serbien) noch auf das endgültige Ergebnis warteten, verließ Robert Hering (TuS Jena) schnell die Bahn. Dem 19-Jährigen war klar, dass sein Traum von Gold geplatzt war. Getröstet wurde er von der Silbermedaille, die er nach 20,83 Sekunden sicher hatte.
Als mit Abstand Schnellster hatte der Hermsdorfer die ersten beiden Runden absolviert und war als Favorit in das Finale eingezogen. Ramil Guliyev aus Aserbaidschan, mit 20,04 Sekunden als Bester angereist, hatte mit schlechteren Zeiten noch geblufft, zündete im Finale aber den Turbo. „Er hat mit uns gespielt. Aber das ist man ja von ihm gewohnt“, sagte Robert Hering.Den 20,33 Sekunden, die sein Konkurrent im Endlauf anbot, hatte er nichts mehr entgegenzusetzen. „Auf den letzten Metern hat mir die Kraft und das Stehvermögen gefehlt“, sagte er mit hängendem Kopf. Vielleicht lag es auch daran, dass er sich nach dem Halbfinale hatte übergeben müssen. „Ich hatte gehofft, ich kann auf den letzten 100 Metern noch einmal an ihn ran laufen, aber da hat er den Turbo gezündet.“ Während der Italiener Diego Marani am Samstagnachmittag in 21,03 Sekunden Bronze gewann wurde der Jenaer Roy Schmidt Siebter (21,44 sec).
Die WM im Blick
Bislang kann Robert Hering auf eine nahezu optimale Saison zurückblicken. „Nur heute war es leider nicht so“, sagte er. Ein großes Ziel liegt aber noch vor ihm. Im Vorlauf hatte er mit 20,57 Sekunden zum zweiten Mal die Norm für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) unterboten und kann nun mit einem Start in der deutschen Hauptstadt rechnen. „Da war ich schon erleichtert, dass ich das abgehakt habe. Irgendwie hat man das ja doch immer noch im Hinterkopf.“
In Berlin könnte Robert Hering dann seine nahezu optimale Saison krönen. Zählen kann der begeisterte Gitarrenspieler auch dann wieder auf sein Finish. „Ich versuche immer locker zu bleiben und einen langen Schritt zu halten. So kann ich mein Tempo halten, wenn andere es verlieren.“ Und zu verlieren hat er im Berliner Olympiastadion nun wirklich nichts.
U20-EM in Novi Sad:
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