U20-EM - Staffeln im Medaillenrausch
Vier Staffeln, vier Medaillen, davon zweimal Gold – die deutschen Quartette waren bei den U20-Europameisterschaften in Novi Sad (Serbien) im Medaillenlaune. Beide Sprintstaffeln wurden über 4x100 Meter ihrer Favoritenposition gerecht, Silber und Bronze gingen an die 4x400-Meter-Teams der Jungen und Mädchen.
„Die Mädels haben uns ganz schön unter Druck gesetzt“, sagte Robert Hering (TuS Jena) lachend. „Wir haben vom Einlaufplatz gesehen, dass sie gewonnen haben und haben uns gesagt, dann müssen wir das auch machen.“ Nach dem Ausscheiden von Frankreich und Großbritannien waren die deutschen Sprinterinnen als Favoritinnen in das Finale gegangen. „Das war schon hart“, sagte Nadja Bahl (SC Potsdam), „denn jeder hat ja gedacht wir gewinnen sowieso.“ Und Leena Günther fügte hinzu: „Da trägt man schon ganz schön Erwartung wenn alle auf Gold hoffen.“Zusammen mit Startläuferin Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) und Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) brachten sie den Staffelstab aber sich einmal über die Runde und in 44,86 Sekunden auch als Schnellste ins Ziel. Silber und Bronze gewannen Polen (45,12 sec) und die Niederlande (45,88 sec).
Roy Schmidt jubelt
Gar nicht mehr aufhören zu jubeln wollte auch Roy Schmidt (TuS Jena), nachdem auch die zweite Sprintstaffel des DLV Gold gewonnen hatte. Auch hier war das deutsche Quartett spätestens nach dem Ausscheiden der Franzosen im Vorlauf erster Titelaspirant gewesen. „Schade eigentlich, dass die Franzosen nicht dabei waren. Es hätte noch mehr Spaß gemacht, gegen sie zu laufen“, sagte Robert Hering. Und Florian Föstl (LG Sempt), dem Robert Hering eine „brutal gute Kurve“ attestierte, verbesserte: „Gegen sie zu gewinnen.“
Auch so hatte das deutsche Quartett, das Felix Göltl (TuS Kriftel 1884) vervollständigte, mit 39,33 Sekunden deutlich Spaß und verpasste den deutschen Jugend-Rekord nur um acht Hundertstelsekunden. Sie gewannen vor den Tschechen, die in 39,57 Sekunden einen nationalen Jugendrekord liefen, und Großbritannien (39,78 sec).
Inga-Maria Müller mit zweiter Medaille
Gleich mit zwei Medaillen tritt Inga-Maria Müller die Heimreise an. Nachdem sie bereits über 400 Meter Hürden die Schnellste gewesen war, führte die Sprinterin aus Hannover auch das deutsche 400-Meter-Quartett zu Bronze. Die Leverkusenerin Laura Hansen, Maral Feizbakhsh aus Mainz und Daniela Ferenz (LG Neckar-Enz) schickten sie als Vierte auf die Abschlussrunde. Auf der Zielgeraden konnte Inga-Maria Müller aber noch an der Französin Leonora Guion Firmin vorbeiziehen und ihrem Team Bronze (3:37,83 min) sichern. Gold und Silber gingen an die Ukraine (3:35,82 min) und Russland (3:36,25 min).
Nachdem Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) das deutsche Quartett auf den Weg geschickt hatte, übernahm der Berliner Benjamin Jonas kurz vor dem zweiten Wechsel vor den Briten die Führung, die auch Sascha Eder aus Wattenscheid über die Runde brachte. Marco Kaiser (LG Nike Berlin) lief eine beherzte Schlussrunde, konnte 400-Meter-Einzelsieger Chris Clarke aber nicht ganz in Schach halten, so dass Deutschland in 3:08,11 Minuten Silber hinter Großbritannien (3:07,85 min) und vor Italien (3:09,87 min) blieb.
U20-EM in Novi Sad:
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