U20-EM - Zwei Kugel-Medaillen für den DLV
Gleich mit zweimal Edelmetall beendete der Deutsche Leichtathletik-Verband den ersten Wettkampftag der U20-EM in Novi Sad (Serbien). Für den glänzenden Start sorgten die beiden Kugelstoßerinnen Samira Burkhardt (VfL Sindelfingen; 16,46 m) und Sophie Kleeberg (LV 90 Thum; 15,95 m), die Silber und Bronze gewannen.
Am Donnerstagabend wiederholte sich dabei das Ergebnis der U18-WM von vor zwei Jahren. Wie in Ostrava (Tschechische Republik) gelang der Weißrussin Aliona Hryshko erneut der weiteste Stoß. Mit 17,39 Metern aus dem ersten Versuch drückte sie dem Wettkampf gleich zu Beginn ihren Stempel auf. Im letzten Durchgang, als ihr Sieg bereits feststand, steigerte sich die 19-Jährige noch einmal und gewann mit 17,59 Metern.Konstante Stöße gelangen Samira Burkhardt, die wie vor zwei Jahren wieder auf dem Silberrang landete. Fünf ihrer sechs Stöße landeten jenseits der 16-Meter-Marke, der weiteste wurde im letzten Durchgang mit 16,46 Metern gemessen. „In der Quali lief es bei mir noch richtig schlecht, ich war irgendwie neben der Kappe. Da wusste ich, dass ich im Finale mehr bringen muss“, sagte Samira Burkhardt. „Man hat sich das ganze Jahr über so abgemüht, da ging es einfach nicht, heute Abend nicht da zu sein.“
Medaille okay – Weite nicht
Genau das Gegenteil erlebte hingegen Sophie Kleeberg. „Heute Morgen habe ich gleich Saisonbestleistung gestoßen. Wenn man dann als Beste aus der Quali geht, fängt man natürlich schon an nachzudenken. Aber im Finale habe ich es einfach nicht hinbekommen. So einfach ist es.“ Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verließ die 19-Jährige das Stadion. „Ich wollte eine Medaille gewinnen, das habe ich. Aber ich weiß, dass ich weiter hätte stoßen können. Das wurmt einen.“
Ihrer deutschen „Dauerkonkurrentin“ neidete sie die Silbermedaille nicht. „Dieses Jahr war Samira einfach einen Tick besser und ich hatte so meine Probleme. Sie hat hier ihre Leistung gebracht und deswegen war es auch einfach nur fair, dass sie Silber gewonnen hat und ich Bronze.“ Bis zum letzten Versuch waren sie beide nicht sicher wirklich mit einer Medaille heimzugehen. „Die anderen waren ja nicht so weit weg. Ich dachte dauernd – Oh Gott, jetzt stößt sie weiter“, berichtete Sophie Kleeberg. Und auch Samira Burkhardt wartete vor allem den letzten Versuch ihre Team-Kollegin ab. „Man kennt ja die Vorleistungen. Da ist man nicht sicher.“
Kein unerwarteter Sieg
Nicht unerwartet kam für das deutsche Duo der Sieg der Weißrussin. „Sie war mit einem Meter Vorsprung gemeldet. Da hätten wir schon richtig einen auspacken oder sie richtig patzen müssen“, sagte Sophie Kleeberg.
Auch wenn Samira Burkhardt und Sophie Kleeberg seit längerer Zeit immer wieder im Wettkampf um den Sieg kämpfen – erbittere Konkurrentinnen sind sie nicht. „Wir verstehen und sehr gut und feuern uns auch gegenseitig an“, sagte Sophie Kleeberg. „Natürlich freut man sich mehr, wenn man selbst gewinnt, aber wir gönnen es auch dem anderen.“ Sophie Kleeberg kann dem stetigen Kräftemessen auch Positives abgewinnen. „Manche kommen hier her und treffen dann erst einmal auf andere die so viel besser sind. Wir können bei jedem Aufeinandertreffen für eine EM oder WM proben.“
U20-EM in Novi Sad:
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