| Halle/Saale

U20-Länderkampf: Wichtige internationale Erfahrung für Talente

Die Startplätze sind heiß begehrt: Der traditionelle Hallen-Dreiländerkampf der U20-Nationalmannschaften von Deutschland, Frankreich und Italien bildet am 4. März den Abschluss der Indoor-Saison und wird nach 2008 und 2014 zum dritten Mal im Sportzentrum Brandberge in Halle/Saale ausgetragen. Parallel findet dort auch ein Winterwurf-Länderkampf für die Klassen U23 und U20 statt.
Sandra Arm

Von Sindelfingen nach Halle: Die Ergebnisse bei den nationalen Jugend-Hallen-Titelkämpfen in Sindelfingen (25./26. Februar) sind für eine Länderkampf-Nominierung ausschlaggebend. Nur der  Meister und Vizemeister werden beim internationalen Hallen-Höhepunkt für den Nachwuchs an den Start gehen. "An dem Wochenende zählt's", machte U20-Bundestrainer Dietmar Chounard am Montagnachmittag bei der Pressekonferenz in Halle deutlich.

Aussichtsreich reist ein potenzieller Lokalmatador für den U20-Länderkampf nach Sindelfingen. Der 18-jährige Kugelstoßer Tobias Köhler vom SV Halle liegt derzeit mit 19,38 Metern auf dem zweiten Platz der deutschen U20-Bestenliste. In der Konkurrenz bahnt sich ein spannendes Duell mit dem Jahresbesten Pascal Eichler (LAC Erdgas Chemnitz; 19,53 m) im Kampf um den Titel bei der Jugend-Hallen-DM an.

Storl, Roleder oder Lückenkemper einst in Halle am Start

Auch wenn die beiden Erstplatzierten pro Disziplin das Ticket für den Länderkampf in Halle lösen können, der Meistertitel soll es für Tobias Köhler doch schon sein. "Ich will gewinnen", lautet seine Kampfansage an die Konkurrenz. Bei der Pressekonferenz verriet die Nachwuchshoffnung, dass der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) ein großes Vorbild von ihm sei.

Dieser David Storl sorgte schon im Nachwuchsbereich für mächtig Furore. Der U18-Weltmeister von 2007 wurde 2008 für den Länderkampf in Halle nominiert und ging erfolgreich an den Start. Mit seinen nun mehr 26 Jahren gehört der Vize-Olympiasieger von London (Großbritannien) längst zur absoluten Weltspitze. Dietmar Chounard nannte weitere Athleten wie die Hürdensprint-Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (SV Halle) oder Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), die ebenfalls beim Länderkampf in Halle ihre ersten internationalen Erfahrungen sammelten und nun zu den etabliertesten deutschen Spitzenathleten zählen.

Vor drei Jahren war es Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund), die sich in Halle in die Herzen der Zuschauer sprintete. Die 20-Jährige hat den Sprung in die Aktivenklasse bereits erfolgreich vollzogen und holte bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) zwei Bronzemedaillen (Staffel und 200 m) und begeisterte zuletzt bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig, wo sie über 60 Meter in 7,14 Sekunden erstmals zum Meistertitel sprintete.

Länderkampf als Plattform für erste internationale Erfahrungen

Das ist auch die Intention, die hinter dem Länderkampf steckt. "Es werden die talentiertesten und erfolgreichsten Athleten aus drei Ländern an den Start gehen. Das werden dann auch die Athleten sein, die den Kern der Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2024 und 2028 bilden werden", sagte Dietmar Chounard. Der Wettbewerb bietet den Nachwuchshoffnungen vor allem die Gelegenheit, wichtige internationale Wettkampferfahrung zu sammeln. Im Sommer steht die Qualifikation für die U20-Europameisterschaften, die dann in Grosseto (Italien; 20. bis 23. Juli) stattfinden, im Mittelpunkt.

Vor einem Jahr durfte Tobias Köhler das erste Mal Länderkampf-Atmosphäre im italienischen Padua schnuppern. "Das war schon cool. Mit einer Weltmeisterschaft ist solch ein Länderkampf aber nicht gleichzusetzen", sagte der junge Eilenburger, der seit Jahresbeginn das Trikot des SV Halle trägt. Für ihn wird es definitiv der Höhepunkt der Hallensaison werden, wenn er denn Meister oder Vizemeister in Sindelfingen werden sollte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wird nach den nationalen Jugend-Hallen-Titelkämpfen sein Team für den Vergleichskampf benennen. Ebenso wie Frankreich und Italien.

Die letzten beiden Auflagen dieses Dreiländerkampfs, 2016 in Padua (Italien) und 2015 in Lyon (Frankreich), hatte die DLV-Auswahl mit deutlichem Vorsprung gewonnen. In Halle werden rund 210 Athleten aus Frankreich, Italien und Deutschland, um den Sieg in vier Team-Wertungen sowie den Gesamtsieg kämpfen. Die Eröffnung erfolgt um 11:40 Uhr mit dem Einmarsch der Mannschaften und dem Abspielen der Hymnen. Den Abschluss des Wettkampftages bilden gegen 17:30 Uhr die Staffelläufe.

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