| Cross-EM Tilburg

U20: Mohamed Mohumed führt DLV-Team zu Bronze

Die ersten Entscheidungen der Cross-EM in Tilburg (Niederlande) sind am Sonntag in der U20 gefallen. Eine ganz starke Leistung zeigten die deutschen U20-Läufer: Mit den Top-Ten-Plätzen sechs und neun führten Mohamed Mohumed und Nick Jäger das DLV-Team zu Bronze.
Pamela Lechner

Vor dem Rennen der männlichen U20 über 6.300 Meter waren alle Augen auf den Norweger Jakob Ingebrigtsen gerichtet. Der Doppel-Europameister über 1.500 und 5.000 Meter stand davor, seinen dritten U20-Titel bei Cross-Europameisterschaften in Serie zu gewinnen. Der 18-Jährige hielt sich stets in Lauerposition hinter dem Spanier Ouassim Oumaiz – ehe er im Schlussabschnitt seine Attacke setzte und seinen Mitstreitern enteilte.

Nach exakt 18 Minuten war die dritte Goldmedaille in der Tasche. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der lange tempomachende und zu Scherzen aufgelegte Ouassim Oumaiz (18:09 min) und der Kroate Elzan Bibic (18:11 min).

Bronze für das DLV-Team

Eine starke Vorstellung boten aber auch die deutschen U20-Läufer: Der Deutsche U20-Rekordler über 10 Kilometer Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) arbeitete sich im Verlauf des Rennens immer weiter nach vorne und war schließlich Teil der siebenköpfigen Spitzengruppe. Als das Führungsduo das Tempo anzog, hielt sich der U20-WM-Teilnehmer weiter gut und kam in 18:27 Minuten auf dem sechsten Platz ins Ziel. Es war in der U20 die beste deutsche Einzelplatzierung bei einer Cross-EM seit 2008, als Alexander Hahn Vierter geworden war.

Auch Nick Jäger (TSV Penzberg; 18:47 min) schaffte als Neunter noch den Sprung in die Top Ten. Gemeinsam mit Dominik Müller (LG Langgöns/Oberkleen; 19:06 min), der auf Rang 23 lief, ergab das in der Team-Wertung mit 38 Punkten den dritten Platz hinter Norwegen (28) und Großbritannien (30). Die Bronzemedaille feiern dürfen bei der Siegerehrung auch die weiteren deutschen Starter Jannik Weiß (LG Rhein-Wied; 37. in 19:15 min) und Elias Schreml (LG Olympia Dortmund; 41. in 19:19 min) – elf Jahre nach der letzten DLV-Cross-Medaille in dieser Altersklasse, es war ebenfalls Team-Bronze.

Lisa Oed beste Deutsche

Im ersten U20-Rennen des Tages über 4.300 Meter konnten die zum Teil sehr jungen U20-Läuferinnen das schnelle Tempo an der Spitze nicht ganz mitgehen. Die beste Platzierung aus deutscher Sicht holte die U20-Vize-Weltmeisterin im Berglauf Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach; 14:24 min) heraus, die auf Rang 23 ins Ziel kam.

Ränge in den Top 40 des 88 Teilnehmerinnen starken Feldes erreichten zeitgleich die U18-Athletinnen Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach; 37. Platz) und Anneke Vortmeier (ASV Duisburg; 38. Platz; beide 14:34 min). Es folgten später Annasophie Drees (VfL Löningen; 63. Platz; 15:01 min) und Klara Koppe (TSG Dülmen; 68.; 15:02 min). In der Team-Wertung reichten die Platzierungen noch für ein Resultat in den Top Acht.

Das Einzel-Rennen entschied nach mehreren Führungswechseln die Italienerin Nadia Battocletti nach 13:46 Minuten für sich. Knapp vor der Schweizer U20-Europameisterin über 3.000 Meter Delia Sclabas (13:47 min). Die Bronzemedaille erlief sich die Türkin Inci Kalkan (13:48 min). Die Niederländerin Jasmijn Lau wurde wie im Vorjahr Vierte. In der Team-Wertung lagen Großbritannien, die Niederlande und die Türkei vorne.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund)
Ich habe den Start etwas verpennt und musste mich ganz lange nach vorne arbeiten. Die Taktik war gar nicht so schlecht, sich wieder ranzukämpfen. Ich bin zuversichtlich, dass ich in der Zukunft noch weiter vorne mitmischen kann. Jakob Ingebrigtsen hat mich gepusht, weil er direkt vor mir in der Führungsgruppe gelaufen ist. Ich habe mir gesagt, solange ich dranbleiben kann, gehe ich das Tempo mit. Aber er ist halt Europameister über 1.500 und 5.000 Meter und Profi. Mal sehen, was ich schaffe, wenn ich Profi bin.

Nick Jäger (TSV Penzberg)
Es war ein super Rennen. Ich bin die ersten beiden kurzen Runden ruhig angegangen. Bei den langen Runden konnte ich dann einen nach dem anderen Platz gutmachen. Die anderen Jungs sind superstark gelaufen, Mo ist Sechster geworden. Ich denke, wir haben alle unser Bestes gegeben und deswegen konnten wir eine Medaille holen. Die Strecke hat einige Wellen und in den Kurven war es ziemlich matschig, da musste man schon ziemlich gut aufpassen. Aber es ist eben ein Crosslauf und mir liegen die schwereren Strecken.

Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach)
Ich bin kaputt. Ich hätte am Start nicht schneller laufen können. Ich habe heute alles richtig gemacht. Es war nicht mehr drin, ich hätte da vorne nicht mitlaufen können. Der Magen-Darm-Infekt ist auskuriert. Die Leistung wäre ohne den Infekt wahrscheinlich nicht besser gewesen. Natürlich verlief die Vorbereitung in der letzten Woche nicht wie geplant. Aber eine bessere Vorbereitung hätte hier auch nicht 20 Plätze ausgemacht.

Anneke Vortmeier (ASV Duisburg)
Ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf, aber das Rennen war auch sehr anstrengend. Wir sollten eher langsamer anfangen und haben uns im hinteren Mittelfeld aufgehalten.

Paula Schneiders (LAZ Mönchengladbach)
Das Rennen war für mich auch sehr hart durch den Untergrund, aber ich fand die Strecke sehr abwechslungsreich und schön.

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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