U20-WM - Charlyne Czychy trotzt der Hitze
Von Montag bis Sonntag (19. bis 25. Juli) werden im kanadischen Moncton in 40 Wettbewerben neue U20-Weltmeister gesucht. leichtathletik.de verfolgt die Wettbewerbe am Mittwochvormittag für Sie und fasst Ihnen das Geschehen von Disziplin zu Disziplin zusammen.
ENTSCHEIDUNGEN JUNIORINNEN |
10.000 Meter Gehen
Charlyne Czychy auf Rang 14
Kaum eine Wolke am Himmel, Temperaturen knapp unter 30 Grad und ein Start um 11:35 Uhr forderte die Geherinnen. Die Potsdamerin Charlyne Czychy ließ sich davon aber nicht beirren und ging in 49:99,11 Minuten als 14. ins Ziel. „Bei der Vorbereitung hatten wir in Deutschland ähnliche Temperaturen, und ich wusste auch, was mich hier erwartet und konnte mich darauf einstellen“, sagte sie im Ziel. Noch kurz nach dem Wettkampf konnte sie sich noch nicht ganz entscheiden, ob sie nun richtig zufrieden mit ihrem Wettkampf war. „Eigentlich hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft“, sagte sie. Im vergangenen Jahr war sie Zehnte der U18-WM gewesen und hatte eine ähnliche Platzierung auch in Moncton angepeilt.
„Ich habe alles gegeben und 49 Minuten sind bei dem Wetter eigentlich okay“, sagte sie, nachdem sie vernünftig angegangen war und nach und nach Geherinnen überholt hatte. „Dabei bin ich viel alleine gegangen, das war nicht so einfach.“ Kaum noch Probleme machte ihr glücklicherweise eine kleine Verletzung, die sie sich am Vortag zugezogen hatte, als sie umgeknickt war. „Nachdem es von unseren Physiotherapeuten behandelt wurde, habe ich mir deswegen keine Gedanken mehr gemacht.“
Für etwas Verwirrung sorgten bei ihrem Wettkampf die Kampfrichter, die ihr zu Beginn der letzten Runde anzeigten, sie habe noch zwei Runden zu absolvieren. „Ich war etwas verwirrt, aber viel verloren habe ich dadurch nicht“, sagte die 18-Jährige, die letztlich ein versöhnliches Fazit zog. „Es hat Spaß gemacht, und ich bin schon trauriger ins Ziel gekommen. Und man fängt ja immer klein an. Wenn ich Weltmeisterin geworden wäre, hätte ich mich ja nicht mehr steigern können.“
An der Spitze bestimmten zwei Russinnen das Geschehen. Gleich zu Beginn setzten sie sich von der Konkurrenz ab und drehten gemeinsam Runde um Runde. Erst 250 Meter vor dem Ziel kam der entscheidende Antritt von Elena Lashmanova, den Anna Lukyanova nicht mehr kontern konnte. In 44:11,90 bzw. 44:17,98 Minuten gingen Gold und Silber an Russland, Anna Lukyanova zeigte sich aber enttäuscht. „Ich war gekommen, um zu siegen, und nicht, um Zweite zu werden“, sagte sie. Bronze erkämpfte sich die Japanerin Kuminko Okada in 45:56,15 Minuten.
QUALIFIKATIONEN/HALBFINALS JUNIORINNEN |
400 Meter Halbfinale
Kein Finale für deutsche Viertelmeilerinnen
Das deutsche Duo verpasste am Mittwochmorgen den Einzug in das 400-Meter-Finale. Sowohl Christina Zwirner (TV Erkelenz; 54,86 sec) als auch Julia Schaefers (ALV Kassel; 55,09 sec) belegten in ihren Läufen jeweils den siebten Platz. „Ich wollte die ersten 200 Meter schneller angehen und den Schwung mit in die Kurve nehmen“, sagte Christina Zwirner. „Aber ich habe schon nach 100 Metern gemerkt, dass meine Beine vom Vorlauf schwer waren. Jetzt gilt es, alles in die Staffel zu legen.“ Mit der schnellsten Halbfinalzeit zieht die Nigerianerin Margaret Etim (52,63 sec) in die Runde der letzten Acht ein.
800 Meter Halbfinale
Corinna Harrer mit starkem Finish
Die Regensburgerin Corinna Harrer sortierte sich in ihrem 800-Meter-Lauf zu Beginn an der fünften Position ein und hielt diesen Platz auch bis zu Beginn der Zielgeraden. Dort zog die Mannschaftsführerin des deutschen Teams dann einen unwiderstehlichen Endspurt an, auf der Außenbahn noch an einigen Konkurrentinnen vorbei und sicherte sich als Halbfinalzweite in 2:04,35 Minuten den direkten Einzug in das Finale. „Ich hatte das erste Rennen gesehen, das so schnell war, und habe mich schon darauf vorbereitet auszuscheiden. Bei 600 Metern habe ich dann aber gesehen, dass die anderen auch nicht mehr können und habe alles gegeben“, erzählte die 19-Jährige. „Ich will es im Finale jetzt vor allem genießen, unter den besten Acht zu stehen. Vielleicht fällt ja auch endlich mal meine Bestzeit.“ Diese steht seit dem vergangenen Jahr bei 2:04,14 Minuten. Für die schnellste Zeit des Halbfinals sorgte Annet Negesa (Uganda), die bereits im Vorlauf die Schnellste gewesen war. Ihren am Dienstag aufgestellten Jugend-Landesrekord von 2:04,20 Minuten verbesserte sie erneut auf 2:02,27 Minuten.
Dreisprung
Neele Eckhardt springt ins Finale
Mit 13,13 Metern sprang Neele Eckhardt (TSV Asendorf) am Mittwochmorgen nicht nur bis auf drei Zentimeter an ihre Bestleistung heran, sondern zog als Fünfte der Qualifikation zudem in das Finale am Donnerstagabend ein. „Ich konnte meine Leistung abrufen und bin froh, dass ich morgen noch einmal springen kann“, sagte sie nach den drei Qualifikationssprüngen. „Wenn ich dann noch einmal 13 Meter springen kann, bin ich voll zufrieden. Ein Platz unter den besten Acht wäre natürlich richtig gut.“ Nicht mit dem Finaleinzug klappte es für die zweite deutsche Springerin Fenja Hublitz (TV Langen), die nach 12,35 Metern landete. Beste Springerin der Qualifikation war die Kubanerin Dailenys Alcantara mit 13,58 Metern.
QUALIFIKATIONEN JUNIOREN |
400 Meter Hürden
Deutsche nehmen Hürde ins Finale
„Das war doch etwas knapper als gedacht”, sagte Varg Königsmark im Ziel. Als Erster war der Berliner auf die Zielgerade eingebogen und nahm auf den letzten Metern schon etwas das Tempo heraus. Dabei hätten ihn neben dem Belgier Stef Vanhaeren (51,64 sec) beinahe auch noch zwei weitere Läufer überholt. In 51,78 Sekunden sicherte sich Varg Königsmark aber den zweiten Platz und gehörte als Zweiter damit zu den drei Ersten, die direkt in das Halbfinale einzogen. „Auf der Außenbahn bekommt man das immer nicht so ganz mit, was hinter einem passiert“, sagte er. „Es war sicher kein perfektes Rennen, aber es ging nur darum, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Ich habe sicher noch Reserven.“ Die sah auch U20-Europameister Tobias Giehl (LG Würm Athletik) noch bei sich. „Es hat gut angefangen, ich habe mich gut gefühlt, und der Rhythmus hat gestimmt“, bewertete er die erste Hälfte des Rennens, die er als Schnellster absolvierte. „Zur sechsten Hürde habe ich den Rhythmus umgestellt und danach habe ich zu wenig gemacht. Vor allem in der Kurve hätte ich mehr Druck machen müssen. Was man da verliert, kann man nicht mehr aufholen“, sagte er. In 52,28 Sekunden wurde er Vierter, schaffte über die Zeitregel aber noch das Weiterkommen in das Halbfinale.
Kugelstoß
Marcel Bosler erreicht erstes Ziel
Ins Finale wollte Marcel Bosler einziehen, und am Mittwochmorgen erreichte er dieses erste Zwischenziel auch. Mit 18,87 Metern gelang dem 18-Jährigen vom TV Iffezheim die elftbeste Weite der Qualifikation. „Ich bin als Zwölfter der Meldeliste angereist, und das Finale war mein primäres Ziel“, sagte er. Auch seine Weite von 18,87 Metern stellte ihn zufrieden. „Das ist der zweitbeste Wettkampf, den ich gemacht habe.“ Trotzdem sollte es im Finale am Mittwochabend möglichst noch etwas weiter gehen. Auf einen Platz unter den besten Acht hofft er, „19,20 bis 19,30 Meter muss man dafür wohl anbieten“, meinte er. Eine Weite, die er mit seiner Bestleistung von 19,25 Metern schon gezeigt hat. Einen überaus starken Eindruck hinterließ der Chinese Yongheng Ding, der gleich im ersten Versuch 20,10 Meter erzielte.
ZEHNKAMPF |
110 Meter Hürden
Mathias Brugger muss aufgeben
Bereits am ersten Wettkampftag war Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) durch Schmerzen an der linken Ferse geplagt worden, am Mittwochmorgen musste er den Wettkampf deswegen aufgeben. „Wir haben ihn über Nacht und bis kurz vor dem Start intensiv physiotherapeutisch behandelt, aber die Schmerzen waren zu groß“, erklärte Dietmar Chounard, DLV-Bundestrainer U20/U23. Schon direkt nach dem Start und vor der ersten Hürde stoppte Mathias Brugger ab. Besser lief es hingegen für Kai Kazmirek (LG Rhein/Wied), der sich gut von seinem 400-Meter-Lauf am Dienstagabend erholt hatte, nach dem er von der Bahn getragen werden musste. Mit sehr guten 14,41 Sekunden startete er in die zweite Zehnkampfhälfte. Am schnellsten war der nach dem ersten Tag Führende Kevin Mayer (Frankreich) in 14,21 Sekunden.
Diskuswurf
Kai Kazmirek solide
Mit einem soliden Wurf auf 40,15 Meter setzte Kai Kazmirek seine guten Ergebnisse am zweiten Zehnkampftag fort. Damit blieb er nur etwas hinter seinem Diskuswurfergebnis vom Mehrkampf-Meeting in Bernhausen im Mai zurück, wo er 41,86 Meter weit geworfen und seine Zehnkampf-Bestleistung von 7.829 Punkten aufgestellt hatte. Rund fünf Meter weiter warfen die besten Mehrkämpfer des Feldes. Dem Schweden Marcus Nilsson gelang mit 45,18 Metern der weiteste Wurf der Konkurrenz.
Stabhochsprung
Kai Kazmirek springt Bestleistung
Nachdem bereits die 110 Meter Hürden und der Diskuswurf am zweiten Tag gut für Kai Kazmirek gelaufen waren, drehte der 19-Jährige im Stabhochsprung noch einmal auf. Seine Bestleistung von 4,40 Metern, die er im vergangenen Jahr bei der U20-EM in Novi Sad (Serbien) aufgestellt hatte, steigerte er auf 4,50 Meter und sammelte damit 760 Punkte.
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