U20-WM - Deutsche schlagen sich wacker
Von Montag bis Sonntag (19. bis 25. Juli) werden im kanadischen Moncton in 40 Wettbewerben neue U20-Weltmeister gesucht. leichtathletik.de verfolgt die Wettbewerbe am Dienstagvormittag für Sie und fasst Ihnen das Geschehen von Disziplin zu Disziplin zusammen.
QUALIFIKATIONEN JUNIORINNEN400 Meter Deutsches Duo zieht ins Halbfinale einZwar erreichte Julia Schaefers (LAV Kassel) nicht ihr Ziel, eine neue Bestleistung aufzustellen, als Vierte ihres Vorlaufs in 54,65 Sekunden gelang ihr dafür aber der direkte Einzug in das Halbfinale am Mittwochvormittag. „Die ersten 200 Meter bin ich etwas langsamer angegangen als sonst, aber hinten raus lief es dann ganz gut“, sagte sie im Ziel. Im Halbfinale will sie erneut ihre Bestzeit von 54,36 Sekunden angreifen. Die Gelegenheit dafür hat auch Christina Zwirner vom TV Erkelenz erneut, nachdem sie mit ihrem Vorlauf noch gar nicht zufrieden war. „Das war nicht gut“, kommentierte sie ihre 54,57 Sekunden. Als Fünfte ihres Vorlaufs dachte sie zunächst, ausgeschieden zu sein, schaffte es über die Zeitregel aber doch noch in die nächste Runde. „Ich wollte Bestleistung, das heißt unter 54 Sekunden, laufen. Aber es ging einfach nicht, obwohl ich mich eigentlich gut gefühlt habe.“ Eine starke Leistung zeigte Shaunae Miller von den Bahamas, die in 52,45 Sekunden nicht nur am schnellsten die Stadionrunde absolvierte, sondern auch einen nationalen Jugend-Rekord lief.
800 Meter
Corinna Harrer kontrolliert
„Interessant“ beurteilte Corinna Harrer ihren Vorlauf über 800 Meter. Nachdem sie in der ersten Runde mit an der Spitze gelaufen war, sprintete die Kenianerin Cherono Koech nach 400 Metern plötzlich am Feld vorbei und war gleich einige Meter entlaufen. Ihr am besten folgen konnte Corinna Harrer, die das Tempo anzog und auch auf der Zielgeraden den Angriff der weiteren Läuferinnen abwehren konnte. In 2:07,16 Minuten lief sie als Zweite ins Ziel und damit sicher in das Halbfinale am Mittwochmorgen. „Ich hasse es, morgens zu laufen“ gab Corinna Harrer zu. Sollte die U20-EM-Zweite am Mittwoch auch das Halbfinale überstehen und in das Finale einziehen, will sie auf einen Start über 1.500 Meter verzichten. Diese Distanz wäre für sie aber dann eine Option, wenn sie den 800-Meter-Endlauf nicht erreichen sollte. Vorlauf-Schnellste war Annet Negesa aus Uganda, die in 2:04,20 Minuten einen neuen Jugend-Landesrekord aufstellte.
3.000 Meter Hindernis
Gesa-Felicitas Krause locker ins Finale
Die Frankfurterin Gesa-Felicitas Krause musste am Dienstagmorgen noch nicht ans Limit gehen, um sicher das Finale über 3.000 Meter Hindernis zu erreichen. Die Kenianerin Purity Cherotich Mirui, die am Vorabend bereits über 3.000 Meter Vierte geworden war und danach im Ziel ärztlich behandelt wurde, und die Äthiopierin Almaz Ayona setzten sich sofort vom Rest des Feldes ab. Gesa-Felicitas Krause lief stets an der Spitze des Verfolgerfeldes und setzte sich gut eine Runde vor dem Ende mit der Spanierin Estefania Tobal ab. Beide sicherten sich hinter dem afrikanischen Duo die Ränge drei und vier und zogen so sicher in die Endrunde ein. Gesa-Felicitas Krause lief in 10:13,66 Minuten als Dritte ins Ziel, für die Spanierin gab es in 10:14,07 Minuten einen neuen Jugend-Landesrekord. „Mein Ziel war es heute, mindestens Vierte zu werden, um mich sicher für das Finale zu qualifizieren“, sagte Gesa-Felicitas Krause. „Eigentlich war es ganz locker, ich konnte gut laufen.“ Jetzt muss die 17-Jährige schauen, wie sie ihren ersten Lauf verkraftet. „Ich bin noch nie zwei 3.000-Meter-Hindernisrennen innerhalb von drei Tagen gelaufen“, sagte sie. „Es war überhaupt erst mein zweites Rennen über 3.000 Meter Hindernis. Im Finale würde ich gerne eine neue Bestleistung laufen. Unter zehn Minuten wäre super.“ Ihre derzeitige Bestleistung liegt bei 10:06,89 Minuten.
Kugelstoßen
Deutsches Duo im Finale
Am Ende mussten beide erst einmal durchschnaufen. Als Achte und Zehnte der Qualifikation erreichten Lena Urbaniak (LG Filstal; 15,18 m) und Kristin Zaumsegel (TuS Jena; 14,83 m) das Finale, das am Dienstagabend um 21:15 Uhr Ortszeit ausgetragen wird. „Das war mein erster internationaler Start und ich war schon ganz schön aufgeregt“, sagte Kristin Zaumsegel. „Irgendwie ging es einfach nicht richtig.“ Mehr vorgenommen hat sie sich für das Finale. „15,50 Meter und ein Platz unter den besten Acht wäre schon schön.“ Auch Lena Urbaniak will im Finale noch einmal zulegen und ihre Bestleistung von 15,80 Metern angreifen. „Das war heute etwas komplett anderes als im letzten Jahr bei der U18-WM in Brixen“, sagte die U18-Weltmeisterin. „Am Anfang war ich wie gelähmt.“ Beste Kugelstoßerin der Qualifikation war die Brasilianerin Geisa Arcanjo mit 16,63 Metern.
Speerwurf
Sarah Mayer als Fünfte weiter
Eine strahlte, eine nicht. Während es für die Potsdamerin Sarah Mayer am Dienstagmorgen nur der Auftakt für das Finale am kommenden Tag war, musste ihre Vereinskollegin Laura Henkel nach der Qualifikation ihre Sachen packen. „Ich denke mit 50,86 Metern kann ich leben, obwohl ich mir ein bisschen mehr vorgenommen hatte“, sagte Sarah Mayer, nachdem sie als Fünftbeste die Qualifikation abgehakt hatte. „Meine Mutti sagt immer: Nicht so viel wie möglich, aber so viel wie nötig. Ich denke, es war heute noch einmal ein gutes Training für das Finale.“ Dort will sie dann auf jeden Fall weiter werfen, „und ein fünfter Platz wie jetzt wäre schon schön“. Einen Tag zum Wegschmeißen erwischte Laura Henkel. „Ich weiß nicht was los war. Ich hatte einfach technische Probleme“, sagte die U18-WM-Dritte, die mit 46,29 Metern deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb. „Ich hatte gemerkt, dass ich eigentlich was drauf habe.“ Abrufen konnte sie es in der Qualifikation nicht. Gehandicapt wurde sie dabei auch von einer Erkältung mit Halsschmerzen, die sie seit einigen Tagen mit sich rumschleppt. Der weiteste Wurf der Qualifikation gelang der Finnin Sanni Utriainen mit 55,27 Metern.
QUALIFIKATIONEN JUNIOREN |
100 Meter
Endstation für deutsches Duo
Eine Zeit zwischen 10,60 und 10,70 Sekunden hatten sich sowohl der Leverkusener Florian Hübner als auch der Schweriner Patrick Kuhn vorgenommen, konnten dies mit 10,70 bzw. 10,77 Sekunden allerdings nicht realisieren. „Ich bin total unzufrieden mit der Zeit“, sagte Florian Hübner. „Ich bin einfach nicht in Tritt gekommen.“ Als Fünfter seines Vorlaufs verpasste er ebenso wie Patrick Kuhn, der Vierter wurde, den Einzug in die nächste Runde. „Das ist schon krass. Da gibt man alles, und die ziehen einem so weg“, sagte Patrick Kuhn, der auf der Bahn neben Top-Favorit Dexter Lee (Jamaika) gelaufen war. „Ich habe mich gefreut, gegen ihn zu laufen. Aber es ist schon schwer, dagegen zu halten, wenn die so abgehen. Es ist ungewohnt, gegen so viele gute Leute zu sprinten.“ Dexter Lee trudelte locker zu 10,38 Sekunden aus, Schnellster der acht Vorläufe war der Belgier Julien Watrin in 10,31 Sekunden.
1.500 Meter
Marcel Fehr läuft ins Finale
„Das ging ganz schön schnell los“, sagte Marcel Fehr (LG Limes/Rems) nach seinem 1.500-Meter-Vorlauf, wo er sich plötzlich am Ende des Feldes wiedergefunden hatte. Im Laufe des Wettkampfs schob sich der 18-Jährige Position um Position nach vorne und kämpfte auf der Zielgeraden letztlich um den dritten Rang, der ihm den direkten Einzug in das Finale gesichert hätte. Auch wenn er letztlich in 3:43,80 Minuten nur Vierter wurde, darf er am Donnerstagabend noch einmal ran. Über die Zeitregel qualifizierte er sich für die Runde der letzten Zwölf. „Die Zeit hat gepasst. Selbst wenn es nicht gereicht hätte, hätte ich immer noch alles gegeben und mich gut präsentiert“, sagte er. Nicht in der nächsten Runde steht hingegen Timo Benitz (TG Stockach), der in 3:50,47 Minuten das Ziel erreichte. „Das war hart. Mir hat einfach die Kraft gefehlt“, sagte er nach seinem Lauf, in dem er immer wieder versucht hatte, sich weiter nach vorne zu arbeiten. „Zufrieden bin ich nicht. Mein Ziel war es, eine neue Bestzeit zu laufen.“ Schnellster der drei Vorläufe war Mohamad Al-Garni (Katar) in 3:41,99 Minuten.
Stabhochsprung
Zitterpartie ins Finale
Lange Zeit wusste Pascal Koehl (LC Rehlingen) nicht, ob er im Finale stehen würde oder nicht. Seine Anfangshöhe von 5,05 Metern übersprang er im zweiten Anlauf, bei 5,15 Metern war allerdings Endstation. Gerade so schaffte er mit dieser Leistung den Sprung in die Runde der besten Springer, in der 13 Athleten noch einmal zum Stab greifen. „Seit Samstag habe ich eine Verhärtung im Beuger“, erklärte der 18-Jährige. „Deswegen bin ich im Anlauf einfach zu langsam. Wegen der Schmerzen hat man immer im Hinterkopf, dass etwas kaputt gehen könnte.“ Im Finale will er trotzdem alles geben und nicht auf Sicherheit gehen. Dort wird auch der Schweriner Tom Konrad wieder angreifen, der weniger Probleme hatte, die nächste Runde zu erreichen. „Ich bin beim Einspringen schon über 5,20 Meter gesprungen“, erzählte er. Im Wettkampf nahm er dann sowohl 5,05 als auch 5,15 Meter im ersten Anlauf. „Nicht schön, aber drüber“, sagte er lachend. „Heute habe ich gesehen, dass sogar eine Medaille möglich ist, wenn man sich richtig reinhängt. Das ist jetzt das große Ziel.“
ZEHNKAMPF JUNIOREN |
100 Meter
Deutsche starten mit Bestleistungen
Die deutschen Zehnkämpfer waren gleich am Dienstagmorgen hellwach. Sowohl Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) als auch Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) liefen in 10,96 bzw. 11,19 Sekunden neue persönliche Bestleistungen. Schnellster Sprinter in der ersten Zehnkampf-Disziplin war der US-Amerikaner Neaman Wise, der in 10,84 Sekunden gestoppt wurde.
Weitsprung
Deutsche gleich im ersten Versuch
Gleich im ersten Versuch zeigten die deutschen Mehrkämpfer bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen bereits am Vormittag ihre besten Leistungen. Mathias Brugger segelte dabei mit der Unterstützung von 2,2 Metern/Sekunde Rückenwind auf 7,08 Meter. 6,87 Meter wurden für Kai Kazmirek gemessen. Als stärkster Weitspringer des Feldes präsentierte sich der Franzose Kevin Mayer, der erst nach 7,41 Metern wieder landete.
Kugelstoß
Mathias Brugger mit Bestleistung
Mit 14,15 Metern erzielte Mathias Brugger ein gutes Ergebnis, konnte allerdings nicht mit den besten Kugelstoßern unter den Zehnkämpfern mithalten, von denen drei weiter als 15 Meter stießen. Der Spanier Jonay Jordan erzielte mit 15,86 Metern das herausragende Ergebnis in diesem Wettbewerb. Kai Kazmirek startete mit zwei ungültigen Versuchen in den Wettbewerb und beförderte seine Kugel im letzten Durchgang auf 13,25 Meter.
Tom Konrad (Foto: Möldner)
Ergebnisse | Mannschaftsbroschüre | Twitter | Zeitplan