U20-WM - Deutscher Doppelschlag zum Schluss
Mit zwei Medaillen beendete das deutsche Team am Sonntag seine sechs Wettkampftage bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen). Nur wenige Minuten, nachdem die Berlinerin Julia Fischer im Diskuswurf Silber gewonnen hatte, lief die männliche 4x400-Meter-Staffel zu Bronze.
„Ich hätte gerne gewonnen und ich weiß, dass ich weiter werfen kann“, sagte Julia Fischer etwas unzufrieden, nachdem sie mit 54,69 Metern nur 27 Zentimeter hinter der Siegerin Shangxue Xi aus China lag. Wie bei der letztjährigen U18-WM belegte die Kroatin Sandra Perkovic (54,24 m) den Platz hinter der damaligen Titelträgerin Julia Fischer.„Schon wieder Vierte. Wie im letzten Jahr bei der U20-EM“, war auch die Dortmunderin Anna-Katharina Weller (52,34 m) etwas unglücklich. „Aber morgen freue ich mich sicherlich.“
Von Beginn an hatte sich das deutsche Viertelmeiler-Quartett mit Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach), Alexander Juretzko (LG Hannover), Marc John Dombrowski (LG Eintracht Frankfurt) und Pascal Nabow (SC Rönnau 74) hartnäckig auf dem Bronze-Rang behauptet. Zusammen mit dem Berliner Clemens Höfer, der im Vorlauf gestartet war, wurden sie nach 3:06,47 Minuten mit Bronze belohnt. Die Plätze weiter oben auf dem Siegerpodest belegten die USA (3:03,86 min) und Großbritannien (3:05,82 min).
Nur nicht Letzte
„Cool, Siebte“, freute sich Jana Sussmann (LG Nordheide) nach ihrem 1.500-Meter-Lauf in 4:21,82 Minuten. „Ich wollte nur nicht Letzte werden. Aber irgendwie war das ein komisches Rennen, so langsam am Anfang. Aber ich habe alles richtig gemacht, ich sollte dranbleiben.“ Auf die vordersten Plätze liefen die Britinnen Stephanie Twell (4:15,09 min) und Emma Pallant (4:17,06 min) sowie die Äthiopierin Kalkidan Gezahegne, die sich in 4:16,58 Minuten dazwischen schob.
Die deutschen 4x400-Meter-Läuferinnen haderten etwas mit ihren ersten beiden Wechseln und vor allem Schlussläuferin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) merkte, dass sie bereits vier Läufe in den Beinen hatte. Zusammen mit Vera Stelkens (LG Veitsbronn-Oberzenn), Julia Müller-Foell (MTG Mannheim) und Inga Maria Müller (TSV Wiepenkathen) lief sie in 3:39,00 Minuten auf den siebten Rang. Auf dem Podest sahen sich die USA (3:30,19 min), die Ukraine (3:34,20 min) und Australien (3:34,23 min) wieder.
Fight um 5.000-Meter-Silber
Beinahe hätte es einen äthiopischen Doppel-Erfolg über 5.000 Meter der männlichen Jugend gegeben. Während Abreham Cherkos in 13:08,57 Minuten ungefährdet seinem Sieg und einem neuen Meisterschaftsrekord entgegen stürmte, wurde es dahinter spannend. Der Äthiopier Dejen Gebremeskel kam dem Kenianer Mathew Kipkoech Kisorio auf der Zielgeraden immer näher, dieser konnte den zweiten Platz aber noch in 13:11,57 Minuten ins Ziel retten. Dejen Gebremeskel wurde in 13:11,97 Minuten Dritter.
Über 3.000 Meter Hindernis stand hingegen ein Kenianer ganz oben auf dem Siegerpodest. Jonathan Muia Ndiku verbuchte neben Gold auch eine neue persönliche Bestleistung (8:17,24 min). „Kenenisa Bekele ist mein Idol. In der Zukunft möchte ich seine Weltrekorde über 5.000 und 10.000 Meter brechen“, sagte er. Hinter Banjamin Kiplagat (Uganda; 8:19,24 min) gab es für Kenia durch Patrick Kipyegon Terer (8:25,14 min) eine weitere Medaille.
Kein weiteres Gold für Polen
Alles Anfeuern des Publikums reichte nicht, das zweite Gold blieb der Gastgebernation verwehrt. Lange hatten der Pole Sylwester Bednarek und der Ukrainer Bohdan Bondarenko gleichauf gelegen. Letzterer sprang allerdings im ersten Versuch über 2,26 Meter und gewann damit vor dem Polen (2,24 m). Auf den Bronzerang floppte der Spanier Miguel Angel Sancho (2,21 m).
Lediglich 13,27 Sekunden benötigte der Russe Konstantin Shabanov, um die auf 110 Meter verteilten zehn Hürden zu überwinden. So schnell war in diesem Jahr noch kein Jugendlicher. Unzufrieden gab sich der zweitplatzierte US-Amerikaner Booker Nunley (13,45 sec). Bronze ging an den Jamaikaner Keiron Stewart (13,51 sec).
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