U20-WM - Die DLV Athleten in den Vorrunden (4)
Die deutschen Nachwuchsathleten kämpfen vom 10. bis zum 15. Juli bei der U20-WM in Barcelona (Spanien) um Medaillen, Bestleistungen und persönliche Erfolge. Hier lesen Sie, wie sie sich in den Vor- und Zwischenläufen sowie den Qualifikationen präsentiert haben.
MÄNNLICHE JUGEND100 METER HALBFINALE
Am Ende fehlten Patrick Domogala (MTG Mannheim) nur wenige Zentimeter zum Finaleinzug. Hinter dem erneut starken Briten Adam Gemili (10,18 sec) überquerten gleich fünf Athleten fast zeitgleich die Ziellinie. Einer von ihnen, der Chinese Zhenye Xie, schob sich in 10,54 Sekunden auf Rang zwei, nur eine Hundertstel dahinter landete der Mannheimer auf Rang drei. Nicht genug für den direkten Finaleinzug, nicht genug für die Qualifikation als einer von zwei Zeitschnellsten. Patrick Domogala konnte erst einmal nur den Kopf schütteln, bevor er dafür ein paar zitierbare Worte fand. „Ich habe mich viel besser gefühlt als gestern. Es ist ärgerlich, dass es so knapp nicht geklappt hat. Aber da muss ich jetzt durch.“ Einen sehr guten Eindruck hinterließ der US-Amerikaner Aaron Ernest (10,22 sec), der nach 80 Metern locker austrudeln ließ.
110 METER HÜRDEN HALBFINALE
Jonas Christen (TSG Niefern) hat im ersten von drei Halbfinals eine gute Vorstellung geboten – bis er bei der siebten Hürden ankam. „Da bin ich voll reingekracht“, erklärte er. „Ich glaube, die ist auch ein bisschen kaputt gegangen.“ So konnte er den Schwung der ersten Rennhälfte nicht mit ins Ziel nehmen und wurde in 13,76 Sekunden Dritter. Nur die ersten Zwei qualifizierten sich direkt fürs Finale, und da der 18-Jährige nicht zu den zwei Zeitschnellsten gehörte, findet der Endlauf am Donnerstag ohne ihn statt. Verständlich sein Ärger im Ziel, denn zum zweiten Platz in seinem Lauf fehlten ihm nur fünf Hundertstel, mit 13,62 Sekunden wäre er über die Zeit weiter gewesen. Vor dem Patzer an der Hürde war auf dem besten Weg dorthin.
HOCHSPRUNG
Falk Wendrich (LAZ Soest) ließ Worten Taten folgen. Mit fünf blitzsauberen Sprüngen von 2,00 bis 2,17 Meter zog er souverän ins Finale ein. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich das schaffe“, hatte er vorher gesagt. Nicht ein Mal wackelte die Latte, und so war der 17-Jährige rundum zufrieden mit seiner Leistung. „Die Quali war hervorragend. Wenn man mit dem Boden richtig umgeht, macht er alles von alleine“, erklärte er. Zwischen den Sprüngen hatte er auch noch Zeit, die Konkurrenz zu beobachten. „Der von den Bahamas [Ryan Ingraham], der bei 2,14 Metern eingestiegen ist, hat mich beeindruckt. Aber ich finde, ich habe gut mitgehalten!“ Auch für das Finale steht der Plan schon. Unter die ersten Fünf will Falk Wendrich da springen. „Das ist doch mal ein Ziel, oder?!“
ZEHNKAMPF
Speerwurf Die vorletzte Disziplin beendeten Lukas Schmitz (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Tim Nowak (LG Hohenlohe) mit soliden Leistungen knapp unter ihren Bestmarken und legten damit einen guten Grundstein für den abschließenden 1.500-Meter-Lauf. Tim Nowak bewies wieder einmal seine Stärke in den Wurfdisziplinen. 57,35 Meter hatte er bei seinem bisher besten Zehnkampf erzielt, in Barcelona ließ er den Speer auf 53,58 Meter fliegen. Nach neun Disziplinen liegt er mit 6.672 Punkten auf einem Kurs von 48 Punkten über seiner Zehnkampf-Bestleistung (7.288 Punkte). Als Neunter geht er auf die 1.500 Meter. Lukas Schmitz erzielte im Speerwurf 46,53 Meter. Damit ist er derzeit Siebter und darf nach einer Zwischensumme von 6.734 Punkten mit einer Bestleistung von deutlich über 7.400 Punkten liebäugeln.
1.500 Meter Lukas Schmitz legte los wie die Feuerwehr und rannte die ersten 700 Meter einsam vorweg. Dann machten sich die anstrengenden zwei Tage bemerkbar und er musste ein um den anderen Athleten an sich vorbei ziehen lassen - allen voran den neuen U20-Weltmeister Gunnar Dixon, der mit einer starken Zeit von 4:22,06 Minuten noch den Australier Jake Stein (4:46,05 min) vom Gold-Rang verdrängte. Lukas Schmitz kam in 4:35,38 Minuten eine Position vor Tim Nowak (4:39,36 min) ins Ziel, der damit seine siebte Bestleistung perfekt machte. Dieselbe Rangfolge der DLV-Athleten fand sich schließlich auch in der Endabrechnung nach zehn Disziplinen wieder: Platz acht für Lukas Schmitz (7.444 Punkte), Platz neun für Tim Nowak (7.356 Punkte).
Zehnkämpfer mit Bestleistung in Top 10
WEIBLICHE JUGEND
100 METER HALBFINALE
Ida Mayer (TSV Bisingen) hat mit neuer Bestzeit von 11,47 Sekunden als Zweite ihres Halbfinals das Finale erreicht! Während in den ersten zwei Halbfinals der Wind stark von vorne blies, hatte die 19-jährige Deutsche Glück und wurde von 1,7 Metern pro Sekunde Rückenwind angeschoben. Doch den hatten ihre Gegnerinnen auch, und trotzdem konnte sie sechs ihrer sieben Konkurrentinnen hinter sich lassen. Dazu erzielte sie die zweitschnellste Zeit aller drei Halbfinals. Wie genau sie das gemacht hatte, wusste sie anschließend auch nicht mehr. „Ich bin einfach gerannt!“ sagte sie. „Ich war zwar nicht ganz so locker wie gestern. Aber mein Disziplintrainer Alexander Seeger hat mir gesagt, ich soll mehr Druck machen, und das hat geklappt.“
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