U20-WM - Die DLV-Athleten in den Vorrunden (9)
Die deutschen Nachwuchsathleten kämpfen vom 10. bis zum 15. Juli bei der U20-WM in Barcelona (Spanien) um Medaillen, Bestleistungen und persönliche Erfolge. Hier lesen Sie, wie sie sich in den Vor- und Zwischenläufen sowie den Qualifikationen präsentiert haben.
MÄNNLICHE JUGEND800 METER HALBFINALE Dennis Krüger (LAC Berlin) hat sich für die U20-WM viel vorgenommen, und genauso absolvierte er auch sein Halbfinale: Er ging schnell an, setzte sich nach Einbiegen auf die Innenbahn an die Spitze des Feldes und versuchte, das Tempo zu kontrollieren. Einige Athleten schoben sich in der Kurve an ihm vorbei, doch auf der Zielgeraden fand er eine Lücke und schlüpfte durch. In der zweiten Runde hängte er sich an die Fersen des Weltjahre-Besten Nijel Amos (Botswana) und schaffte in 1:49,89 Minuten als Zweiter den direkten Einzug ins Finale.
„Heute bin ich ohne feste Taktik in das Rennen gegangen“, erklärte er. „Ich wollte intuitiv entscheiden, was zu tun ist.“ Vor dem Lauf hatte ihn sein Heimtrainer Hans-Jürgen Stephan per SMS dazu aufgefordert, den „Lutschfinger“ zu machen – den Wink mit dem Zeigefinger nach erfolgreichem Zieleinlauf. Mit dieser Geste feierte Dennis Krüger seinen Finaleinzug.
Auch Kevin Stadler (Erfurter LAC) bestritt ein mutiges Rennen, wurde dafür aber nicht belohnt. Als Achter verpasste er in 1:52,23 Minuten den Sprung ins Finale. „Ich wollte mich vorne dran hängen“, erklärte er, „das hat am Anfang relativ gut geklappt.“ In 55 Sekunden absolvierte das Feld die erste Runde, das lief nach Plan. Ab 500 Metern machten die Afrikaner im Feld Tempo und Kevin Stadler verlor an Boden. „Ich hatte heute nicht das Finish, das ich sonst hatte“, ärgerte sich der 19-Jährige. „Ich hätte gerne eine Bestzeit rausgeschlagen.“ 4x400 METER VORLÄUFE
Alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Tobias Lange (LT DSHS Köln), Lukas Schmitz (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Bennet Steudel (LAZ Puma Rhein-Sieg) und David Brücher (CVJM Siegen) kamen zwar mit Saisonbestleistung und der achtschnellsten Zeit aller Staffeln ins Ziel (3:08,82 min). In ihrem Vorlauf belegten sie aber nur Rang vier, und so verfehlten sie einen der geforderten zwei ersten Plätze sowie die Qualifikation als eine von zwei zeitschnellsten Staffeln.
Dabei präsentierten sich die vier Jungs sehr gut, hielten immer Kontakt zur Spitze und mussten erst am Schluss den 400-Meter-Sechsten Machel Cedenio (Trinidad und Tobago), Halbfinalisten Nikita Vesnin (Russland) sowie Einzelstarter Kazushi Kimura (Japan) ziehen lassen.
Thema nach dem Zieleinlauf war der Wechsel von Bennet Steudel auf David Brücher: „Der hat gar nicht gut geklappt“, sagte Bennet Steudel, der in der Menge der Athleten Probleme hatte, an den Schlussläufer heranzukommen. Zehnkämpfer Lukas Schmitz, der ein starkes Rennen an Position zwei lief und als Erster wechselte, war genau wie seine Staffelkollegen enttäuscht über das verpasste Finale, konnte sich aber trotzdem über die Saisonbestzeit freuen. „Hat Spaß gemacht!“ sagte er nach dem Einsatz in seiner Paradedisziplin.
WEIBLICHE JUGEND 100 METER HÜRDEN HALBFINALE
Das hatte Alexandra Burghardt (LAZ Inn) sich anders vorgestellt: Sie kam im ersten Vorlauf schlecht aus den Blöcken, blieb mit dem Nachziehbein an der ersten Hürde hängen und das Rennen war gelaufen. Bevor sie wieder in Schwung kam, waren die anderen Athletinnen davon gezogen. In 14,06 Sekunden wurde sie Sechste ihres Vorlaufs und ist ausgeschieden. Die Enttäuschung war groß, denn sie wollte und konnte mehr: „Das Finale wäre drin gewesen“, sagte sie. Ihre Bestzeit aus dem Vorlauf (13,49 sec) hätte fürs Weiterkommen locker gereicht. Nun muss sie die Tränen trocknen und alle Wut und Kraft in die 4x100 Meter Staffel stecken, in der sie um 21:35 Uhr als Startläuferin im Finale steht.
Auch für Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) lief es nicht nach Plan. Sie kämpfte sich nach den ersten drei Hürden Schritt um Schritt nach vorne und überquerte schließlich in Führung liegend die letzte Hürde. Dann kam sie ins Straucheln und stürzte über die Ziellinie. Die 18-Jährige blieb geschockt auf dem Boden liegen und wurde dann auf einer Trage aus dem Innenraum gebracht. Erst während des medizinischen Checks erfuhr sie, dass sie als Dritte in 13,56 Sekunden das Finale erreicht hatte. Teamärztin Dr. Roswitha Gerdes-Kuhn konnte wenig später Entwarnung geben: Es ist alles heil, die Chemnitzerin hat nur Abschürfungen davon getragen und kann im Finale starten. 4x400 METER VORLÄUFE Maßarbeit der deutschen Staffel: Als Fünfte des zweiten Halbfinals zogen die Staffel-Damen in 3:37,90 Minuten über die Zeit ins Finale ein. Maike Schachtschneider (ART Düsseldorf), einzige Einzelstarterin des Quartetts, machte als Startläuferin einen guten Job. Sie konnte sich auf der Zielgeraden wieder an die Startläuferin Jamaikas herankämpfen, die auf den ersten 200 Metern vorangeprescht war. Lea-Madlen Meyer (LG Nordheide) übernahm den Staffelstab von der Düsseldorferin und übergab ihn an aussichtsreicher Position vier an Ann-Kathrin Kopf (TSV Otterndorf). Die mit 16 Jahren Jüngste im Quartett musste eine Athletin vorbeiziehen lassen, absolvierte aber eine starke Zielgerade, und Anna-Sophie Bellerich (SC Rönnau 74) sicherte der Staffel als Schlussläuferin die Zeit, die für den Finaleinzug reichte.
„Ich war vorher total nervös“, sagte Lea-Madlen Meyer nach ihrem ersten Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft. „Und dann war auf einmal alles so schnell vorbei!“ Die Erfahrenste im Quartett Maike Schachtschneider hatte lobende Worte für ihre Mitstreiterinnen: „Die Mädels haben das alle sehr gut gemacht!“ Im Finale ersetzt 800-Meter-Läuferin Sonja Mosler (TV Herkenrath) Ann-Kathrin Kopf.Mehr zur U20-WM in Barcelona:
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