U20-WM - DLV-Staffeln Sechste und Siebte
Von Montag bis Sonntag (19. bis 25. Juli) werden im kanadischen Moncton in 40 Wettbewerben neue U20-Weltmeister gesucht. leichtathletik.de verfolgt die Wettbewerbe am Sonntag für Sie und fasst Ihnen das Geschehen des letzten Wettkampftages von Disziplin zu Disziplin zusammen.
ENTSCHEIDUNGEN JUNIORINNEN |
1.500 Meter
Tizita Bogale mit bestem Finish
Zusammen ging ein Quartett auf die letzte Runde. Die Äthiopierin Tizita Bogal, Ciara Mageean aus Irland, die Kenianerin Nancy Chepkewmoi und die US-Amerikanerin Jordan Hasay waren es, die um die Medaillen kämpften. Nachdem rund 400 Meter vor dem Ziel die Irin der Äthiopierin noch auf die Fersen getreten war, setzte sich dieses Duo wenig später ein wenig von den beiden anderen Läuferinnen ab. Zusammen bogen sie auf die Zielgerade ein, wo Tizita Bogal noch am meisten zuzusetzen hatte. In 4:08,06 Minuten stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf und gewann Gold vor Ciara Mageean, die in 4:09,51 Minuten einen neuen irischen Jugend-Rekord lief. Bronze sicherte sich die Kenianerin Nancy Chepkewmoi (4:11,04 min) vor der US-Amerikanerin, die entkräftet gerade noch ihren vierten Platz (4:13,95 min) ins Ziel rettete.
4x400 Meter
Deutsches Team auf Platz sieben
Starker Gegenwind auf der Zielgerade machte den deutschen Läuferinnen im 4x400-Meter-Finale das Leben schwer. Hürdenläuferin Lisa Hofmann (TSV Bad Kissingen), Julia Schaefers (LAV Kassel), Lena Menzel (LG Reinhardswald) und Christina Zwirner (TV Erkelenz) gaben trotzdem alles und bewegten sich das Rennen über zwischen dem sechsten und achten Rang. Lena Menzel lief, nachdem sie das Staffelholz erhalten hatte, fast gegen eine auf der Bahn stehende Jamaikanerin, musste abbremsen und erneut Tempo aufnehmen. Als Siebte übergab sie an Christina Zwirner, die diesen Platz bis ins Ziel (3:40,29 min) hielt.
„Wir sind schon etwas enttäuscht wegen der Zeit“, sagte Lena Menzel. „Der Platz war so eigentlich zu erwarten.“ Und Julia Schaefers fügt hinzu: „Die Zeit von den Russinnen, die Sechste wurden, hätten wir schon schaffen können.“ An der Spitze lief die nigerianische Auswahl lange an der Spitz, bevor die USA vor dem letzten Wechsel die Spitze übernahmen und auch Jamaika an Nigeria vorbei lief. Während die USA (3:31,20 min) den ersten Platz ins Ziel brachten, holte sich Nigeria auf der Zielgeraden den Silberrang (3:31,84 min) zurück, Bronze ging an Jamaika (3:32,24 min).
Hochsprung
Mit Landesrekord zu Gold
Zweimal stellte Marija Vukovic aus Montenegro im Hochsprungfinale einen neuen Jugend-Landesrekord auf, belohnt wurde dieser Höhenflug, der sie über 1,91 Meter trug, mit Gold. Sie trat damit die Nachfolge von Kimberly Jeß (TSV Bayer 04 Leverkusen) an, die vor zwei Jahren im polnischen Bydgoszcz gewonnen hatte. Silber ging an Airiné Palsyté, die mit 1,89 Metern eine neue persönliche Bestleistung sprang und aufgrund der Fehlversuchsregel vor höhengleichen der Italienerin Elena Vallortigara lag.
ENTSCHEIDUNGEN JUNIOREN |
800 Meter
Zwei US-Medaillen
Der Kenianer Dickson Kipsang Mutua übernahm im 800-Meter-Finale vor den beiden US-Amerikanern Casimir Loxsom und Robby Andrews die Führung und führte sie in die zweite Runde. 150 Meter vor dem Ziel kam der Angriff von Casimir Loxsom, Robby Andrews folgte ihm, vorbei an Dickson Kipsang Mutua. Doch von hinten kam mit David Mutinda Mutua der zweite Kenianer immer näher und flog auf den letzten Metern noch an den US-Amerikanern vorbei. In 1:46,41 Minuten lief er ebenso eine neue persönliche Bestleistung wie Casimir Loysom auf Rang zwei (1:46,57 min). Robby Andrews gewann in 1:47,00 Minuten Bronze.
110 Meter Hürden
Nur Bronze für Favorit Jack Meredith
Mit der zweitlangsamsten Zeit der Halbfinals und als Zweiter seines Laufs hatte es der Franzose Pascal Martinot-Lagarde gerade so in das Finale über 110 Meter Hürden geschafft. Dort war er aber der lachende Sieger. Obwohl er die dritte Hürde komplett umriss, hatte er das beste Finish und gewann in 13,52 Sekunden. Am besten ins Rennen gekommen war der US-Amerikaner Caleb Cross, der allerdings die vorletzte Hürde so umriss, dass er ins Straucheln kam und in 13,86 Sekunden nur Fünfter wurde. Mehr als eng war der Kampf um Silber und Bronze, die der Norweger Vladimir Vukicevic zeitgleich vor dem Jahresschnellsten Jack Meredith (Großbritannien; beide 13,59 sec) für sich entschied.
3.000 Meter Hindernis
Martin Grau läuft auf Rang elf
Im Vorlauf hatte Martin Frau (TSV Höchstadt/Aisch) schon alles gegeben, war in 8:55,15 Minuten eine neue persönliche Bestzeit gelaufen und hatte den Einzug in das WM-Finale geschafft. „Nachdem ich die Qualifikation gerade so gelaufen war, war das Finale schon ein Traum für mich“, sagte der 18-Jährige. „Heute war das Rennen am Anfang einfach zu schnell für mich, das wollte ich nicht mitgehen. Später habe ich es leider nicht geschafft, noch einmal heran zu laufen. Ich war vorher noch nie zwei Rennen so schnell hintereinander gelaufen.“ In 9:00,56 Minuten lief Martin Grau auf den zweiten Rang nachdem er auf der Zielgeraden noch den Japaner Kosei Yamaguchi abgefangen hatte.
An der Spitze des Feldes sorgten die Kenianer Jonathan Muia Ndiku und Albert Kiptoo Yator für Tempo. Immer wieder entlief einer der beiden dem Rest des Feldes, wurde aber wieder eingeholt. Jonathan Muia Ndiku startete letztlich zwei Runden vor Ende den entscheidenden Antritt, ging mit 25 Metern Vorsprung auf seinen Teamkollegen in die letzte Runde und baute diese Führung noch weiter aus. In 8:23,48 Minuten siegte er überlegen vor Albert Kiptoo Yator (8:33,55 min) und Jacob Araptany aus Uganda (8:37,02 min).
4x400 Meter
Nach Wechselchaos auf Rang sechs
In seinem fünften 400-Meter-Rennen in sechs Tagen schickte der Berliner Marco Kaiser seinen Trainingskollegen, Hürdenläufer Varg Königsmark (LG Nike Berlin), auf die Reise, der sich als Fünfter einsortierte. Philipp Kleemann (SG Johannesberg) fiel zunächst auf den sechsten Rang zurück, konnte aber auf der Zielgeraden wieder einen Platz gut machen. Als Sechster erreichte Schlussläufer Tobias Giehl (LG Würm Athletik) in 3:09,08 Minuten das Ziel.
„Es war ein offenes Rennen, das hat man auch daran gesehen, dass alle nah beisammen waren“, sagte Philipp Kleemann. „Wir hatten deswegen auch eine gewisse Hoffnung, eine Medaille zu gewinnen.“ Auf die 3:08,15 Minuten, die sie bei der Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim gelaufen waren, hatten sie noch einmal einen draufsetzen wollen. „Aber heute waren die Wechsel viel chaotischer als in Mannheim, wo wir schön von vorne laufen konnten“, erklärte Philipp Kleemann. Die USA liefen in 3:04,76 Minuten einem ungefährdeten Sieg entgegen. Großbritannien, als Vierter auf die Zielgerade eingebogen, lief beinahe noch auf den zweiten Rang vor, den letztlich aber doch Nigeria (3:06,36 min) mit einem nationalen Jugendrekord behauptete. In 3:06,49 Minuten gewann Großbritannien Bronze.
Dreisprung
Aleksey Fedorov wird Favoritenrolle gerecht
Der Russe Aleksey Fedorov war der große Favorit. Mit der besten Vorleistung angereist gelang ihm auch in der Qualifikation der weiteste Sprung. Und auch im Finale war er nicht zu schlagen. Drei seiner Sprünge hätten zum Sieg gereicht, der weiteste wurde mit 16,68 Metern gemessen. Ihm am nächsten kam der Kubaner Ernesto Revé (16,47 m), Dritter wurde der US-Amerikaner Omar Craddock (16,23 m).
Hammerwurf
Paul Hützen mit Maßarbeit
Wahre Maßarbeit leistete Paul Hützen vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen im Hammerwurf-Finale. Mit 67,03 Metern lag er nach dem zweiten Durchgang auf dem undankbaren neunten Platz und hätte damit den Endkampf verpasst. Im dritten Durchgang zog er mit 67,22 Metern mit dem vor ihm liegenden Polen Marcin Pastuszko gleich, aufgrund des besseren zweiten Versuchs, bekam Paul Hützen drei weitere Versuche. Da er sich dabei nicht mehr steigern konnte, belegte er mit 67,22 Metern den achten Platz.
„Glück gehabt“, sagte er. „Mit der Platzierung bin ich zufrieden, mit der Weite nicht. Als 17. war ich gemeldet, in Finale hatte ich die elftbeste Bestleistung und jetzt bin ich Achter.“ Er haderte nur damit, dass sein letzter Versuch der weiteste gewesen war, wegen eines kleinen technischen Fehlers aber links aus dem Sektor flog. „Bei den Deutschen mache ich es besser“, versprach er. Einen neuen Meisterschaftsrekord gab es für den US-Amerikaner Conor McCullough, der seinen Hammer auf 80,79 Meter beförderte. Silber und Bronze gingen an Ákos Hudi (Ungarn; 78,37 m) und Alaa El-Din El-Ashry (Ägypten; 76,66 m).
Foto: Möldner
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