U20-WM - Gabi Wolfarth - Witamy w Bydgoszczy!
Hammerwerferin Gabi Wolfarth gehört bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) zu den deutschen Hoffnungen. Auf leichtathletik.de schildert die 18-Jährige von der LG Eintracht Frankfurt ihre Eindrücke und Erlebnisse, die sie in Polen bei ihrem ersten internationalen Wettkampf sammelt.
Hallo aus Bydgoszcz – oder besser: Witamy w Bydgoszczy!Am vergangenen Freitag ging für mich die Reise los. Zusammen mit den meisten Hessen bin ich mit dem ICE nach Kienbaum gefahren. Dort wurde noch einmal ein bisschen trainiert, wir hatten medizinische Checks und haben auch die Akkreditierungen vorbereitet. Ohne die geht hier bei der U20-WM so gut wie gar nichts. Trotzdem gehen die Dinger irgendwie immer wieder verloren...
Am Sonntag sind wir dann mit dem Bus nach Bydgoszcz gefahren. Hört sich weit an, aber die Fahrt war wirklich in Ordnung. Die gut sechs Stunden haben wir uns mit verschiedenen DVDs vertrieben. Und schön klimatisiert war der Bus ja auch.
Live ist besser als auf Foto
Hier angekommen haben wir erst einmal unsere Akkreditierungen bekommen, haben die Zimmer bezogen und sind dann zum ersten Mal ins Stadion gefahren. Ich hatte mir auf der Internetseite des Europäischen Leichtathletik-Verbandes ja schon einmal ein paar Bilder angeschaut - aber live ist das dann doch noch mal was anderes. Wenn man dann auf der blauen Laufbahn läuft oder auch mal im Hammerwurf-Käfig steht, das ist schon ein tolles Gefühl!
Am Montag standen für mich dann nur noch ein paar Sprints und Sprünge auf dem Programm. Lief auch alles ganz gut. Bloß mit dem Treppenlaufen hatte ich so meine Probleme. Dabei bin ich nämlich gestolpert. Mein Fuß ist seitdem verstaucht – nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für meinen ersten Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft. Aber unser Arzt hat sich alles angeschaut und die Physios haben mir den Fuß gut getapet und so konnte ich heute doch antreten.
Verstauchter Fuß und Regen
Eigentlich hatte ich vorher gedacht, ich mache mir einen Kopf wegen der Technik. Aber dann habe ich eigentlich nur wegen meines Fußes gegrübelt. Kann ich damit werfen? Vielleicht hat mir das aber sogar ein bisschen die Anspannung genommen und hatte so doch noch was Gutes.
Und dann hat es vor unserem Wettkampf auch noch geregnet. Ich hatte mir daheim schon die Wettervorhersage angeschaut und war deshalb auch darauf eingestellt. Während die erste Qualifikationsgruppe ihren Wettkampf hatte, waren wir auf dem Aufwärmplatz und haben nichts mitbekommen, was im Stadion los ist. Da zogen schon die ersten dunklen Wolken heran.
Kaum waren wir im Callroom, hat man nur noch das Geplätscher gehört. Da kam ganz schön was runter. Alle sind sofort zu den Bildschirmen gelaufen und haben geschaut, wie die Athletinnen in der ersten Gruppe geworfen haben. Da wurde uns schon klar, dass man um die 58 Meter werfen muss für das Finale.
Kein Problem mit dem Wetter
Für mich persönlich war das Wetter kein Problem. Während unseres Wettkampfes hat es kaum geregnet und der Ring ist auch bei Regen gut. Da hatte ich bei anderen Ringen schon mehr Probleme. Durch die vielen Drehungen ist er dann auch etwas getrocknet.
Jetzt freue ich mich erst einmal, das Finale erreicht zu haben. Heute Nachmittag war ich noch im Stadion und habe mir auch die Eröffnungsfeier angeschaut. Morgenfrüh werde ich das auch noch einmal machen. Dann geht es zurück ins Hotel, Mittagessen, ein bisschen ausruhen, konzentrieren und locker werden. Und um 17 Uhr geht es dann rund für mich. Ich hoffe Ihr drückt mir die Daumen. Ich freue mich jedenfalls schon, im Finale zu werfen!
Viele Grüße aus Bydgoszcz!
Eure Gabi