U20-WM - Kaum Ausfälle im DLV-Team
Die deutschen Leichtathleten zogen am Dienstagvormittag fast ausnahmslos in die nächste Runde bzw. in das Finale ein. Die erste Goldmedaille des Tages sicherte sich die Russin Tatyana Mineeva in 43:24,72 Minuten im 10.000 Meter Gehen – einem neuen Meisterschaftsrekord.
Für einen russischen Doppelsieg sorgte Elmira Alembekova, die in 43:45,16 Minuten zwar einen deutlichen Rückstand auf die Siegerin hatte, aber eine persönliche Bestleistung aufstellte. Bronze ging an die Chinesin Yanfei Li in 44:24,10 Minuten.Souverän sicherten sich die deutschen Stabhochspringerinnen den Einzug in das Finale am Freitag. Ann-Kathrin Schwarz (LAZ Zweibrücken) flog wie U18-Weltmeisterin Vicky Parnov (Australien) im ersten Anlauf über 3,90 und 4,00 Meter, ihre Vereinskollegin Natasha Benner leistete sich nur einen Fehlversuch bei 3,90 Metern, bevor sie 4,00 Meter überflog.
Stabhochspringerinnen mit Chancen
„Eigentlich waren wir beide gar nicht richtig nervös“, war das Duo ein bisschen überrascht. Ann-Kathrin Schwarz kann sich am Freitag selbst das wohl schönste Geschenk zum 19. Geburtstag machen. „Aber an meinen Geburtstag denke ich gar nicht, ich bin nur auf das Finale konzentriert.“ Dort ist für die beiden einiges möglich – auch ein Sprung auf das Siegerpodest. „Wir haben heute ja die anderen springen sehen. Da müssen wir vor keiner Angst haben“, meinte Natasha Benner.
Christiane Klopsch fiel im Ziel erst einmal ein Stein vom Herz. Als Letzte hatte die 400-Meter-Hürden-Läuferin vom TSV Friedberg-Fauerbach es in 59,50 Sekunden über die Zeitregel in das Halbfinale geschafft. „Die ersten 200 Meter waren eigentlich gut. Danach wollte ich mich an die Läuferin hängen, die innen an mir vorbeilief, und habe auf den letzten 150 Metern nur noch gedribbelt und bin zu hoch über die Hürden gegangen. Das hat Kraft gekostet“, sagte sie.
Überraschte Laura Hansen
Weniger zittern musste Laura Hansen vom SV Sonsbeck. In 59,20 Sekunden erreichte sie als Dritte ihres Laufes das Ziel und schaffte den direkten Einzug in die nächste Runde. „Ich war ziemlich überrascht, dass Mitte der letzten Kurve noch niemand neben mir war“, sagte sie. „Irgendwie war der Lauf gar nicht so anstrengend wie sonst.“ Schnellste der Vorläufe war die Jamaikanerin Nikita Tracey, die in 57,58 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung lief.
Auch David Gollnow (Asics Team Wendelstein; 52,34 sec) und Sebastian Knorr (LV 90 Thum; 53,25 sec) schafften als Zweiter bzw. Dritter ihres Hürden-Vorlaufes den direkten Einzug in das Finale. „Am Anfang war ich etwas verhalten, aber hinten raus war es dann besser“, sagte David Gollnow. „Aber eine deutliche Steigerung sollte noch möglich sein. Das Finale ist auf jeden Fall mein Ziel.“ Schnell unterwegs war bereits im Vorlauf der US-Amerikaner Jeshua Anderson in 51,12 Sekunden.
Zehnkämpfer auf Kurs
Denkbar knapp verpassten die deutschen Speerwerfer das Finale. Maik Dolch (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 67,51 m) fehlten 18 und dem Berliner Franz Burghagen (67,42 m) 27 Zentimeter. „Mein Training war eigentlich gut, auch wenn ich kaum aus dem Anlauf geworfen habe, weil ich dauernd verletzt war“, sagte Franz Burghagen. „Aber man kann auch so weit werfen, zumal ich jetzt völlig schmerzfrei bin.“ Dem Polen Robert Szpak gelang es mit 72,29 Metern als einzigem Speerwerfer, die für den direkten Finaleinzug geforderten 71,50 Meter zu übertreffen.
Auf Kurs liegen nach den ersten drei Disziplinen die DLV-Zehnkämpfer. Der Frankfurter Jan-Felix Knobel rangiert mit 2.463 Punkten auf Rang drei, nur 66 Zähler hinter dem zwischenzeitlich führenden Weißrussen Eduard Mihan. „Über 100 Meter und im Weitsprung war ich besser als in Bernhausen. Mit der Kugel hätte es allerdings ein bisschen weiter gehen können“, meinte er.
Thorsten Margis (LG Peiner Land) hat sich mit 2.404 Punkten auf dem sechsten Rang einsortiert. „Im Weitsprung war ich 30 Zentimeter unter meiner Bestleistung, das war schon ein bisschen viel. Aber die Punkte habe ich im Kugelstoßen wieder wett gemacht. Da war ich 70 Zentimeter besser als in Bernhausen“, zeigte er sich insgesamt zufrieden.
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