U20-WM - Kimberly Jeß fliegt zum Titel
Kimberly Jeß hat am Donnerstagabend bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) dort weitergemacht, wo Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) und Diskuswerfer Gordon Wolf (SC Potsdam) angefangen hatten. Die Hochspringerin von der LG Rendsburg/Büdelsdorf nahm alle Höhen bis einschließlich 1,86 Meter im ersten Versuch und gewann das dritte Gold für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
1,73 Meter, 1,78 Meter, 1,82 Meter, 1,86 Meter – und immer floppte Kimberly Jeß gleich im ersten Versuch über die Latte. „Ich hatte mir gedacht, wenn ich alles im ersten springe, habe ich eine Chance auf eine Medaille. Die hatte ich mir zum Ziel gesetzt“, erklärte die 16-Jährige ihre Taktik. „Dann bin ich alles im ersten Versuch gesprungen und jetzt habe ich Gold.“Dabei kam das Nordlicht erst etwas schleppend in den Wettkampf. „Am Anfang bin ich zuerst ein bisschen langsam angelaufen“, erklärte sie. Doch dann wurde der Turbo gezündet. „Danach wurde ich schneller – so sollte es ja auch sein.“
Wegschauen während des Wettkampfs
Während des Wettkampfes verfolgte die Schülerin nicht, was ihre Konkurrentinnen machten. „Da habe ich weggeschaut. Ich wollte die Sprünge der anderen gar nicht sehen“, erklärte sie. Erst bei den allerletzen Versuchen wagte sie einen Blick. Und das, was sie sah, machte sie durchaus glücklich. Keine war nämlich da, die Kimberly Jeß das Wasser reichen konnte.
„Nach 1,86 Metern habe ich schon gedacht, dass das heute was werden kann“, blickte sie zurück. „Da mussten die anderen in die zweiten Versuche.“ Lediglich die Bulgarin Mirela Demireva, die damit letztlich Zweite wurde, flog wie Kimberly Jeß im ersten Versuch über diese Höhe, hatte sich bei 1,82 Metern aber bereits einen Patzer erlaubt. „Bei 1,89 Metern war ich mir dann sicher, dass ich gewinne. Denn ich habe die anderen Versuche gesehen, und die waren nicht so hoch.“
Familie reist mit dem Wohnmobil an
Unterstützung erhielt Kimberly Jeß nicht nur von Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen, sondern auch von ihrem Opa und Trainer Erwin Jeschke. Der war zusammen mit Kimberly Jeß‘ Oma und Mutter extra mit dem Wohnmobil angereist, um seiner Enkeltochter zur Seite zu stehen.
„Das war mir schon wichtig, dass er hier ist“, meinte Kimberly Jeß. „Er weiß wie ich springe und er kann mir am besten sagen, was ich machen soll. Er kennt mich genau und sieht was ich falsch mache und weiß wie man das wieder raus kriegt.“ Bleibt zu hoffen, dass der Opa auch bei den nächsten Höhenflügen mit dem Wohnmobil vor Ort ist.
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(Foto: Möldner)