U20-WM - Lena Urbaniak wird Elfte
Von Montag bis Sonntag (19. bis 25. Juli) werden im kanadischen Moncton in 40 Wettbewerben neue U20-Weltmeister gesucht. leichtathletik.de verfolgt die Wettbewerbe am Dienstagabend für Sie und fasst Ihnen das Geschehen von Disziplin zu Disziplin zusammen.
ENTSCHEIDUNGEN JUNIORINNEN |
Kugelstoß
Deutsches Duo auf Rang elf und zwölf
Das deutsche Duo Lena Urbaniak (LG Filstal) und Kristin Zaumsegel (Tus Jena) belegte am Dienstagabend im Kugelstoß-Finale die Ränge elf und zwölf. Gleich im ersten Versuch beförderte Lena Urbaniak ihre Kugel auf 15,09 Meter, konnte dieses Ergebnis in den beiden folgenden Durchgängen aber nicht mehr toppen. Kristin Zaumsegel steigerte sich von 14,32 Metern im ersten Versuch auf 14,76 Meter im zweiten Durchgang. Mit dem Geschehen an der Spitze konnten sie hingegen nicht mithalten. Gleich im ersten Versuch hatte die Chinesin Qianqian Meng 16,94 Meter vorgelegt, was allerdings auch ihre Bestweite blieb. Auch als die Brasilianerin Geisa Arcanjo im dritten Durchgang mit 17,02 Metern an ihr vorbei zog, konnte die Chinesin nicht mehr kontern. Bronze ging an eine weitere Chinesin. Shuang Cui stieß 16,13 Meter weit.
ENTSCHEIDUNGEN JUNIOREN |
10.000 Meter
Ostafrika unter sich
Nachdem das Tempo auf den beiden ersten Kilometern moderat gewesen war, zog ein Sextett, bestehend aus den beiden Kenianern Dennis Chepkongin Masai und Paul Kipchumba Lonyangata, den beiden Äthiopiern Gebretsadik Abraha und Debebe Woldesenbet sowie Edwin Chebii Kimurer (Bahrain) und Joseph Chebet (Uganda) das Tempo an und setzte sich vom Rest des Feldes ab. Nachdem das Tempo immer wieder erhöht und dann wieder verschleppt worden war, distanzierten sich schließlich die beiden Kenianer und Gebretsadik Abraha von ihren letzten Verfolgern und ließen den Abstand immer größer werden. Dem letzten Antritt von Dennis Chepkongin Masai konnte aber niemand etwas entgegensetzen. In 27:53,88 Minuten gewann er vor Gebretsadik Abraha (28:03,45 min) und Paul Kipchumba Lonyangata (28:14,55 min). Gleich im Ziel bog er zu den Zuschauern ab und feierte ausgelassen mit dem Publikum. Nachdem er bereits vor dem Rennen mit seinem Teamkollegen Kopf an Kopf zusammen gestanden hatte und zu beten schien, reckten sie nach dem Rennen die Hände in den Himmel und schienen ein Dankesgebet nach oben zu schicken.
QUALIFIKATIONEN JUNIORINNEN |
100 Meter
Sprinterinnen mit Vorlaufsiegen weiter
Sowohl die Kölnerin Leena Günther als auch Tatjana Pinto aus Münster gewannen am Dienstagabend jeweils ihre Vorläufe über 100 Meter und ließen damit keinen Zweifel daran, dass sie in das Halbfinale gehörten. Leena Günther gelang dabei mit 11,50 Sekunden, womit sie sich bis auf sechs Hundertstel ihrer Bestleistung näherte, die zweitschnellste Zeit aller Läufe. „Ich bin noch nie in einem Vorlauf so schnell gelaufen“, sagte sie strahlend im Ziel. „Damit konnte ich jetzt gut Selbstvertrauen für das Halbfinale tanken.“ Dort geht auch Tatjana Pinto wieder in den Startblock, die im Vorlauf noch nicht Vollgas geben musste und in 11,63 Sekunden gewann. „Nach 50 bis 60 Metern war es eigentlich entschieden und ich musste nicht alles geben. Die Zeit ist für den Anfang okay.“ Im Halbfinale peilt sie eine neue Bestzeit an, die derzeit bei 11,46 Sekunden liegt. Schneller als Leena Günther war in den Vorläufen nur die US-Amerikanerin Takeia Pinckney, die in 11,48 Sekunden gestoppt wurde. Keine Probleme hatte auch Favoritin Jodie Williams (Großbritannien) als Vorlaufsiegerin in 11,53 Sekunden.
100 Meter Hürden
Hürdensprinterinnen souverän
Eine souveräne Vorstellung boten die beiden deutschen Hürdensprinterinnen, die als Zweit- und Drittbeste der Meldeliste angereist waren. Die Saarbrückerin Jenna Pletsch flog in 13,37 Sekunden über die zehn Hürden, blieb damit nur fünf Hundertstel über ihrer Bestleistung und riss im Ziel die Arme hoch. „Dabei hatte ich beim Aufwärmen noch Probleme, weil ich mich erst einmal daran gewöhnen musste, dass der Wettkampf so spät ist“, sagte sie. „Aber die starke Konkurrenz durch die Norwegerin hat mich gepusht.“ Die U18-Weltmeisterin Isabelle Pedersen lief in 13,56 Sekunden als Zweite ins Ziel. Auch Miriam Hehl (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) zeigte als Vorlaufsiegerin in 13,49 Sekunden eine starke Leistung. „Der Start war nicht der Beste. Als ich dann gemerkt habe, dass ich vorne bin, habe ich mich nur noch auf die Hürden konzentriert, um keinen Fehler zu machen“, sagte sie. Im Halbfinale mit stärkerer Konkurrenz sieht die 19-Jährige noch Steigerungspotential. Die deutschen Hürdensprinterinnen zeigten die schnellsten Zeiten der Vorläufe.
Diskuswurf
Antje Bormann schafft es ins Finale
Zwar schaffte die Berlinerin Antje Bormann nicht die für den direkten Finaleinzug geforderten 53,00 Meter, ihre 49,98 Meter reichten aber trotzdem, um als Neuntbeste einen Platz unter den besten zwölf Diskuswerferinnen zu erhalten. „Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Ich wollte um die 50 Meter werfen“, sagte sie. Im Finale peilt sie einen Platz unter den besten Acht an. „Wenn ich an meine Bestleistung heran werfe, könnte das auch möglich sein.“ Ihre Bestweite liegt bei 52,53 Metern. Nicht für die Endrunde reichte es hingegen für die Neubrandenburgerin Anna Rüh, deren Diskus 46,32 Meter weit flog. „Ich habe mich gut gefühlt und beim Einwerfen auch gut geworfen“, sagte sie. „Eigentlich war ich gar nicht aufgeregt und total cool. Vielleicht zu cool. Ich dachte ich packe das.“ Als einzige Werferin übertraf die Kubanerin Yaime Pérez mit 53,91 Metern die geforderte Qualifikationsweite.
QUALIFIKATIONEN JUNIOREN |
400 Meter Marco Kaiser als Vorlaufsieger weiter
Als Sieger seines Vorlaufs in 47,06 Sekunden zog der Berliner Marco Kaiser in das 400-Meter-Halbfinale am Mittwochabend ein. Bereits nach gut 100 Metern war der hinter ihm laufende Pako Seribe (Botswana) an ihn herangelaufen. „Da habe ich mich verleiten lassen mitzugehen. Das war dann etwas zu schnell“, sagte Marco Kaiser. Als Dritter bog er auf die Zielgerade ein, lief dann aber noch an Pako Seribe und dem Koreaner Bonggo Park vorbei, der in diesem Jahr schon 45,63 Sekunden lief. „Ich habe mir dann gesagt, Zweiter willst du in deinem Lauf ja auch nicht werden“, erklärte Marco Kaiser, der eigentlich eine langsamere Zeit angepeilt hatte. „Aber man muss eben tun, was man tun muss, um weiter zu kommen.“ Unzufrieden war der Johannesberger Philipp Kleemann mit seinem Lauf, den er als Sechster in 47,90 Sekunden beendete. Den Einzug in das Finale schaffte er damit gerade so über die Zeitregel. Weitsprung
Nicht der Tag der Deutschen
Es war nicht der Weitsprungtag der Deutschen. Dem Heppenheimer Yannick Roggatz gelang es nicht, einen seiner drei Versuche gültig in den Sand zu bringen. Für Marcel Kirstges von der LG Rhein-Wied wurden zwar zwei Versuche gemessen, 7,13 Meter langten jedoch nicht, um in die Runde der besten Zwölf einzuziehen. Dafür waren mindestens 7,47 Meter gefordert, die der Brasilianer Lourival Neto als Zwölftbester der Qualifikation weit sprang. Den weitesten Satz, nämlich auf 7,76 Meter, zeigte der Südafrikaner Luvo Manyonga.
ZEHNKAMPF |
Hochsprung
Mehrkämpfer unter Möglichkeiten
Die deutschen Zehnkämpfer blieben im Hochsprung hinter ihren Möglichkeiten zurück. Nachdem Kai Kazmirek und Mathias Brugger noch im Mai beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen 2,09 bzw. 2,03 Meter hoch gesprungen waren, gingen für beide diesmal 1,95 Meter in die Ergebnisliste ein. 2,04 Meter waren die beste Höhe des Tages. Gezeigt wurden sie vom Franzosen Kevin Mayer.
400 Meter
Bis zum Umfallen
Bis zum Umfallen kämpfte am Dienstagabend Kai Kazmirek. Als sehr guter 400-Meter-Läufer bekannt ging er auf der Außenbahn laufend sehr schnell an, bog auch mit großem Vorsprung auf die Zielgerade ein und überquerte als Erster nach 47,63 Sekunden die Ziellinie. Nachdem er dann zunächst lange auf dem Boden gelegen hatte, wurde er von Sanitätern aus dem Innenraum getragen, konnte nach einiger Zeit aber wieder aufstehen. Auch Mathias Brugger war das Rennen schnell angegangen, konnte das Tempo aber nicht bis ins Ziel halten und wurde in 50,01 Sekunden gestoppt. „Alles in allem war der erste Tag ganz okay“, sagte Mathias Brugger, der wegen Schmerzen in der linken Ferse gehandicapt war. „Nur im Hochsprung hatte ich einen Blackout. Über 400 Meter wollte ich dann noch einmal die Sau raus lassen, aber nach 300 Metern ging nichts mehr.“ Kai Kazmirek als Fünfter und Mathias Brugger als Achter haben nach den ersten fünf Disziplinen 4.020 bzw. 3.962 Punkte gesammelt. In der Zwischenwertung hat der Franzose Kevin Mayer (4.159 Punkte) vor dem Kubaner José Angel Mendieta (4.078 Punkte) die Führung übernommen.
Foto: Möldner
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