U20-WM - Neun Deutsche in nächster WM-Runde
Neun der deutschen Athleten haben am Dienstagmorgen, dem ersten Tag der U20-WM im polnischen Bydgoszcz, den Einzug in das Finale oder in die nächste Runde geschafft. Einen souveränen Eindruck hinterließ Kugelstoßer David Storl aus Chemnitz, der gleich im ersten Versuch mit 19,88 Metern den Einzug in die Runde der letzten Zwölf am Dienstagabend sicherte.
„Ich wollte es gleich im ersten Versuch klarmachen“, sagte David Storl. „Dass ich jetzt die beste Qualifikationsweite habe, ist eine Motivation für das Finale heute Abend.“ Dort gehört der 17-Jährige zu den Top-Favoriten. Mit ihm in der Runde der Besten steht der Neubrandenburger Hendrik Müller. Mit 18,75 Metern erzielte er die siebtbeste Weite. „Die Leistung muss ich noch ein bisschen steigern“, meinte der 17-Jährige, der am Ende unter den besten Acht landen will.Sicher eine Runde weiter ist auch 400-Meter-Läuferin Fabienne Kohlmann. Die Karlstädterin lief in 53,85 Sekunden als Zweite ihres Laufes die zweitbeste Zeit ihrer bisherigen Karriere. Nur vier andere waren am Dienstag schneller, Beste war Racheal Nachula (52,65 sec) aus Sambia vor Jessica Beard (USA; 53,65 sec) und Folashade Abugan (Nigeria; 53,71 sec), die auch die Weltjahresbestenliste anführen.
Fabienne Kohlmann peilt Bestzeit an
„Die 400 Meter bin ich vor allem gelaufen, um wieder Selbstvertrauen zu bekommen. Das war nach dem schlechten Lauf in Mannheim total zerstört“, sagte Fabienne Kohlmann. „Ich denke, ich kann mich noch steigern. Vielleicht kann ich sogar eine neue Bestzeit laufen.“ Für die Mannheimerin Julia Müller-Foell reichten 55,99 Sekunden knapp nicht für das Halbfinale am Mittwoch.
Auch bei den männlichen Disziplinkollegen erreichte mit Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach; 47,34 sec) ein DLV-Läufer das Finale, während Pascal Nabow (SC Rönnau 74; 48,06 sec) seine Sachen packen musste. „Es war ganz schön windig“, berichtete Niklas Zender, der noch nicht alles geben musste. „Ich sollte die zweite Kurve schnell laufen und dann das Feld kontrollieren. Im Halbfinale muss ich dann voll laufen.“ Schnellster der Vorläufe war Kirani James aus Grenada, der in 46,53 Sekunden einen neuen nationalen Jugendrekord lief.
Gordon Wolf weiter
Mit 58,60 Metern erreichte Diskuswerfer Gordon Wolf aus Potsdam zwar nicht die für das direkte Weiterkommen geforderten 59,00 Meter, steht als Dritter der Qualifikation aber trotzdem sicher im Finale. Der Wattenscheider Daniel Jasinski hatte hingegen mehr Probleme und schied mit 50,36 Metern aus. „Meine Beine sind heute gar nicht mitgekommen. Ich habe einfach schlecht geworfen“, sagte er nach der Qualifikation. Jugend-Weltrekordler Mykyta Nesterenko (Ukraine) war mit 61,77 Metern wieder einmal der Beste.
Nachdem Carolin Paesler (VfB Germania 1997 Halberstadt) bereits in der ersten Hammerwurf-Qualifikationsgruppe mit 58,46 Metern das Ticket für das Finale erreicht hatte, zog die Frankfurterin Gabi Wolfarth in der zweiten Gruppe mit 58,50 Metern nach. „Anspannung war schon da, weil ich gestern beim Treppensteigen noch umgeknickt bin. Aber die Physios haben mich zum Glück soweit gebracht, dass ich werfen konnte“, sagte Gabi Wolfarth. „Am Anfang habe ich mich nicht ganz getraut, wegen des Fußes und weil der Ring nach dem Regen nass war. Aber dann ging es.“
Als Letzte schaffte es die Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo über die Zeitregel in das Halbfinale über 100 Meter. Bei 1,9 Metern pro Sekunde Gegenwind sprintete sie 11,90 Sekunden. Sieben Hundertstelsekunden mehr benötigte die Potsdamerin Nadja Bahl, die damit allerdings nicht den Sprung in das Halbfinale realisieren konnte. Schnellste Sprinterin der ersten Runde war die Britin Ashlee Nelson in 11,55 Sekunden. Bei den männlichen Sprintern zog der US-Amerikaner Terrell Wilks (10,28 sec), Zweiter der Weltjahresbestenliste, als eindeutig Bester in das Halbfinale ein.
Julian Howard macht es spannend
Spannend machte es Weitspringer Julian Howard. Mit 7,30 Metern schaffte der Mannheimer als Zwölfter den Sprung in das Finale. „Vor dem letzten Versuch haben mir die Finger gezittert, alles hat gekribbelt und mein Pulsschlag ging hoch“, erzählte er. „Morgen greife ich im Finale noch einmal richtig an. Da will ich in den Endkampf. Und vielleicht stehen dann auch 7,60 oder 7,70 Meter zu Buche.“ Während dem Spanier Eusebio Caceres mit 7,77 Metern der weiteste Satz gelang, hatte der Hallenser Mario Kral wegen einer Mandelentzündung auf einen Start verzichten müssen.
Keine der beiden deutschen Hindernisläuferinnen schaffte den Sprung in das Finale. In beiden Vorläufen dominierten die Kenianerinnen und Äthiopierinnen das Feld, Christine Kambua Muyanga (Kenia) gelang barfuß in 9:59,88 Minuten die beste Leistung. „Ich wäre gerne unter 10:30 Minuten gelaufen“, sagte die Regensburgerin Julia Kick (10:34,83 min), die von der Kulisse überwältigt war. „Aber nach 2.000 Metern musste ich abreißen lassen und bin dann alleine gelaufen.“ Die Frankfurterin Diana Sujew erreichte nach einem Sturz in 10:50,87 Minuten das Ziel.
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