U20-WM - Regen, Regen, Regen
Von Montag bis Sonntag (19. bis 25. Juli) werden im kanadischen Moncton in 40 Wettbewerben neue U20-Weltmeister gesucht. leichtathletik.de verfolgt die Titelkämpfe am Donnerstagvormittag für Sie und fasst Ihnen das Geschehen von Disziplin zu Disziplin zusammen.
Nachdem in den vergangenen Tagen Sonne und warme Temperaturen für sehr gute Wettkampfbedingungen gesorgt hatten, litten die Athleten am Donnerstagvormittag unter starkem Regen und Kühle.QUALIFIKATIONEN JUNIORINNEN |
200 Meter
Riedl-Zwillinge nicht im Halbfinale
Kalt und nass war es am Donnerstagvormittag - und sehr knapp für Martina Riedl. Jeweils die drei Ersten eines Laufs und sechs weitere Zeitschnellste kamen in das Halbfinale. Als Fünfte ihres Laufs in 24,32 Sekunden war sie allerdings nur die Siebtschnellste und verpasste das Halbfinale damit knapp. „Die ersten 100 Meter waren richtig gut, da konnte ich fast mit der Britin Jodie Williams mithalten. Aber am Ende hat es nicht ganz gereicht“, sagte sie etwas enttäuscht. „Zumindest eine Saisonbestzeit wäre ich schon gerne gelaufen.“ Auch ihre Schwester Julia Riedl konnte in 24,64 Sekunden nicht den Sprung in die nächste Runde schaffen. „Ich habe mir natürlich mehr erwartet, eine 23er Zeit wäre ich schon gerne gelaufen“, sagte sie. Schnellste der Vorläufe war die Niederländerin Jamile Samuel (23,56 sec), die am Vorabend Dritte über 100 Meter geworden war. Die britische 100-Meter-Siegerin Jodie Williams trudelte locker zu 23,79 Sekunden aus.
400 Meter Hürden
Lisa Hofmann läuft direkt ins Finale
Im Regen stand Lisa Hofmann auf der Laufbahn, und die Wartezeit wurde nach einem Fehlstart einer Konkurrentin noch einmal verlängert. Als die Hürdenläuferinnen dann endlich auf die Reise gingen, schlug die 18-Jährige vom TSV Bad Kissingen das schnellste Angangstempo an, touchierte dann aber etwas die dritte Hürde mit dem Knie. Als Dritte bog sie auf die Zielgerade ein und hielt diesen Platz auch bis ins Ziel, das sie in 59,18 Sekunden erreichte. „Die Zeit ist natürlich nicht so toll, obwohl ich mich eigentlich gut gefühlt hatte“, sagte sie. Nur die beiden Ersten qualifizierten sich direkt für das Finale, Halbfinals werden nicht ausgetragen. Da Lisa Hofmann im ersten von drei Vorläufen war, musste sie einige Zeit zittern, bis schließlich feststand, dass sie sich als eine von zwei weiteren Zeitschnellsten über die Zeitregel für das Finale qualifiziert hatte.
Stabhochsprung
Qualifikation verschoben
Wegen des schlechten Wetters wurde die Qualifikation im Stabhochsprung auf Freitag 9:30 Uhr verschoben.
Weitsprung
Weitspringerinnen kämpfen mit dem Regen
Bei widrigen Bedingungen kam keine der Weitspringerinnen an die 6,25 Meter heran, die für den direkten Finaleinzug gefordert waren. Überhaupt nur zwei Springerinnen, Irisdaymi Herrera (Kuba; 6,02 m) und Chantel Malone (Britische Jungferninseln; 6,07 m), gelang ein Sprung über sechs Meter. Ebenfalls im Finale steht auch die Jahresbeste Wupin Wang aus China (5,89 m).
Hammerwurf
Favoritinnen scheitern
Nicht alle der als Mitfavoritinnen gehandelten Werferinnen kamen am Donnerstagvormittag mit den schwierigen Bedingungen zurecht. Während die Britin Sophie Hitchon (62,32 m) und die Chinesin Li Zhang (64,02 m) bei strömendem Regen ihre Aufgabe im ersten Versuch abhakten, scheiterten andere an der Vorgabe von 61 Metern. Die Kubanerin Yirisleydi Ford, mit der besten Vorleistung von 66,72 Metern angereist, verließ den Ring ohne gültigen Versuch. Und auch die US-Amerikanerin Shelby Ashe, die dieses Jahr schon 65,32 Meter geworfen hatte, musste mit lediglich 50,59 Metern ihre Sachen packen.
QUALIFIKATIONEN/HALBFINALS JUNIOREN |
200 Meter
DLV-Duo gewinnt Vorläufe
Mit Vorlaufsiegen in 21,14 bzw. 21,21 Sekunden zogen Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) und Roy Schmidt (Tus Jena) in das 200-Meter-Halbfinale ein. Einen kuriosen Lauf erwischte dabei Robin Erewa. Zuerst ging 100-Meter-Sieger Dexter Lee (Jamaika) noch vor dem Startschuss aus dem Block und wurde disqualifiziert, das gleiche Schicksal ereilte danach noch den Franzosen Jeffrey John, der zuckte, und Hensley Paulina (Niederländische Antillen). Beim vierten Startversuch zuckte der Südafrikaner Sean de Klerk, blieb dann sitzen und musste schließlich dem Feld hinterherlaufen, da es doch kein Fehlstart gewesen war. „Es war trotzdem ein gutes Rennen“, sagte Robin Erewa. „Ich bin entspannt gelaufen und nicht fest geworden. Das Finale zu erreichen, wäre natürlich schön, aber es wird schwer“, sagte er. Das Gleiche sagte auch Roy Schmidt. „Aber es ist möglich. Heute bin ich gut aus dem Block gekommen, die Kurve gechillt gelaufen und habe hinten noch ein bisschen beschleunigt. Aber da geht auf jeden Fall noch mehr. Für den Finaleinzug muss man wohl eine Zeit um 21,00 oder 20,90 Sekunden anbieten.“
400 Meter Hürden Halbfinale
Varg Königsmark kämpft sich ins Finale
Die zwei Schnellsten jedes Laufs qualifizierten sich für das Finale und dafür kämpfte der Berliner Varg Königsmark am Donnerstagmorgen bis zum letzten Meter. Pünktlich zum Start der Halbfinals legte der Regen noch einmal zu. Schnell ging Varg Königsmark sein Rennen an, hatte nach der Hälfte des Rennens schon die zweite Position inne und bog auch als Zweiter auf die Zielgerade ein. Der Serbe Emir Bekric kam ihm noch einmal gefährlich nah, konnte aber trotz eines nationalen Jugendrekords von 50,91 Sekunden nicht mehr vorbeiziehen, so dass Varg Königsmark in 50,87 Sekunden sicher in das Finale einzog. Seine Bestleistung verbesserte er damit um 19 Hundertstel. „Die ersten 200 Meter waren richtig gut. Ich habe mich gut gefühlt, und der Rhythmus war perfekt“, sagte der 18-Jährige. „Das Ziel war das Finale, und da will ich jetzt Spaß haben.“ Nicht in der Runde der besten Acht steht hingegen Tobias Giehl (LG Würm Athletik), der in 51,77 Sekunden Vierter seines Laufs wurde. „Der Regen war mir eigentlich egal. Ich habe mich gut gefühlt beim Aufwärmen“, sagte der U20-Europameister. „Ich war an den Hürden einfach zu passiv. In der zweiten Kurve habe ich diesmal zwar mehr Druck gemacht als im Vorlauf, aber ich bin die ersten 200 Meter wohl zu langsam gelaufen.“ Schnellster war der Japaner Takatoshi Abe in 50,45 Sekunden, Favorit Jehue Gordon (USA) ließ allerdings locker zu 50,54 Sekunden austrudeln.
Speerwurf
Till Wöschler problemlos
Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) fackelte nicht lange, auch der Regen konnte ihn nicht aufhalten. Mit 78,64 Metern als bester Jugendlicher der Welt angereist, ließ er den Speer gleich im ersten Versuch auf 72,78 Meter segeln. Die für das Finale geforderten 71,50 Meter übertraf er damit locker. Er konnte seine Sachen wieder packen und ins Trockene gehen. Einen starken Eindruck hinterließ auch der Jenaer Thomas Röhler, der in der zweiten Qualifikationsgruppe mit 71,05 Metern bis auf 26 Zentimeter an seine Bestleistung herankam und als Sechstbester in das Finale einzog.
SIEBENKAMPF |
100 Meter Hürden
Siebenkämpferinnen mit ordentlichen Start
Einen ordentlichen Start in den Siebenkampf erwischten die deutschen Mehrkämpferinnen am Donnerstagvormittag über die Hürden. Zwar blieben Tilia Udelhoven (LAV Bad Godesberg) und Sara Gambetta (TSG Schlitz) etwas hinter ihren persönlichen Bestzeiten von 14,12 und 14,66 Sekunden zurück, die sie jeweils beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen im Mai aufgestellt hatten. Beide waren bei Regen und kühlen Temperaturen aber schneller als beim Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen, wo sie jeweils ihre Siebenkampf-Bestleistungen aufgestellt hatten. In 14,30 bzw. 14,74 Sekunden gelangen Tilia Udelhoven und Sara Gambetta gute Ergebnisse. Einen starken Start erwischte auch die Niederländerin Dafne Schippers, die mit der besten Vorleistung von 5.882 Punkten angereist war. In 13,87 Sekunden gelang ihr eine neue persönliche Bestleistung und die schnellste Zeit aller Mehrkämpferinnen.
Hochsprung
Dem Regen getrotzt
Hochsprung im Dauerregen - definitiv nicht sehr angenehm. Sara Gambetta und Tilia Udelhoven schlugen sich trotzdem wacker und zeigten gute Ergebnisse. Sara Gambetta flog über 1,75 Meter und blieb damit nur wenig hinter den Resultaten zurück, die sie mit 1,77 und 1,80 Metern in Ratingen erzielt hatte. An 1,78 Metern scheiterte sie nur knapp. Gut lief es für die Bad Godesbergerin Tilia Udelhoven, die mit 1,66 Metern bis auf zwei Zentimeter an ihre Bestleistung herankam. Nach zwei Wettbewerben führt Sara Gambetta das Klassement mit 1.792 Punkten vor der Niederländerin Dafne Schippers (1.768) an, Tilia Udelhoven ist mit 1.742 Zählern Fünfte.
Foto: Möldner
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