U20-WM - Robert Hering Überraschungsdritter
Er konnte es selbst fast am wenigsten glauben. In einem furiosen Lauf sprintete Robert Hering am Freitagabend bei der U20-WM im polnischen Bydgoszcz in 20,96 Sekunden überraschend auf den dritten Platz über 200 Meter und fügte der Medaillen-Sammlung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eine weitere Plakette hinzu.
„Ich habe nur den Ami neben mir gesehen und dachte, naja Vierter oder Fünfter bin ich“, blickte er zurück. „Super, das ist doch klasse. Aber mit einer Bronzemedaille hätte ich nicht gerechnet.“„Das Finale war das Ziel. Alles, was jetzt noch passiert ist, war nur eine Zugabe“, meinte er im Ziel ungläubig. Eine schöne Zugabe. Nachdem er als Führender auf die Zielgerade gekommen war, musste er nur den Franzosen Christophe Lemaitre (20,83 sec) und den Jamaikaner Nickel Ashmeade (20,84 sec) vorbeiziehen lassen. Den Ansturm der weiteren Sprinter konnte er abwehren und sicherte sich so den Podestplatz.
Teamplayer
Dabei zeigte sich der 18-Jährige als absoluter Teamplayer. Nur knapp zwei Stunden vor seinem 200-Meter-Finale stand er bereits einmal auf der Laufbahn, um sein zweites Ziel zu erreichen. Neben dem 200-Meter-Endlauf wollte er mit dem DLV-Quartett zu den besten acht 4x100-Meter-Staffeln gehören.
Von seinem Vereinskameraden Roy Schmidt bekam er auf Position zwei laufend das Staffelholz und brachte seine Mannschaft in Führung. Der Traum vom Finale platzte allerdings in dem Moment, als er den Stab an Jasper Henkel (Turnerschaft Germersheim) übergab, der sich nach nur wenigen Metern am Beuger verletzte.
Keine Schonung
„Wir konnten im Staffel-Vorlauf auf keinen starken Sprinter verzichten“, erklärte Robert Hering, weshalb er nicht geschont worden war. Ob ohne diesen Sprint über 200 Meter noch mehr drin gewesen wäre, interessierte ihn dabei nicht besonders. „Das kann sein. Aber bei einer WM den dritten Platz zu belegen, das ist sowas von zufriedenstellend.“
Auch dass es vor und während seines Laufes geregnet hatte, kümmerte ihn recht wenig. „Es können nicht viele bei Regen laufen, aber jeder kann bei schönem Wetter sprinten. Mir persönlich macht das aber nichts aus.“
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