| Vorschau U23-DM

U23-Athleten auf Titel- und Medaillenjagd in Wattenscheid

Am Wochenende (23./24. Juli) finden in Bochum-Wattenscheid die Deutschen U23-Meisterschaften statt. Um internationale Normen geht es für Deutschlands beste Junioren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, die Teilnehmer können sich also ganz auf den Wettstreit um Gold, Silber und Bronze konzentrieren. Die Titelkämpfe werden erstmals im Livestream auf leichtathletik.de zu sehen sein.
Pamela Ruprecht

Wer aus der Jugend raus ist und unter gleichaltriger Konkurrenz einen deutschen Meistertitel gewinnen will, der ist bei der U23-DM in Bochum-Wattenscheid bestens aufgehoben. In den letzten 14 Jahren fanden im Lohrheide-Stadion fünf deutsche Meisterschaften statt, der Ausrichter ist also erprobt, die über 900 Teilnehmer der zweitägigen Veranstaltung zu empfangen. Erst letztes Jahr wurde eine neue Laufbahn verlegt.

Die Lokalmatadoren, Maximilian Ruth und Kevin Ugo, kennen diese Bahn und führen über 100 Meter zeitgleich (10,47 sec) die Meldeliste an. Auf den Fersen ist ihnen der Deutsche U23-Meister über 200 Meter Raphael Müller (VfB Stuttgart; 10,48 sec), der dieses Jahr auch wieder über diese Strecke gemeldet ist. Vor ihm steht dort der EM-Teilnehmer über 400 Meter Alexander Gladitz (LG Hannover) an Position eins, genauso wie in seiner Spezialdisziplin, wo ihm die EM-Nominierten Constantin Schmidt (TG Obertshausen) und Marc Koch (LG Nord Berlin) folgen.

Auf den 800 Metern ist eine spannende Entscheidung zwischen Patrick Zwicker (LC Rehlingen), Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) und Marc Reuther (Wiesbadener LV), der zuletzt zweimal knapp an der Olympia-Norm vorbeigeschrammt war, zu erwarten. Ein kleines 5.000-Meter-Feld führt der Dritte der U23-Cross-EM Amanal Petros (SV Brackwede) an.

Interessantes Hochsprung-Feld

Die Hürdenstrecke ist mit Patrick Elger (LAC Erdgas Chemnitz) und Florian Lickteig (MTG Mannheim) an der Spitze besetzt. Auf den Langhürden ist U20-Vize-Europameister Joshua Abakua (LAV Oberhausen) nach der verletzungsbedingten Absage von Jonas Hanßen (SC Myhl LA) der Favorit. Über 3.000 Meter Hindernis ist ebenfalls ein U20-Vize-Europameister, Patrick Karl (TV Ochsenfurt), ganz vorne zu erwarten.

Im Stabhochsprung will Torben Laidig (WGL Schwäbisch Hall) seinen Titel verteidigen. Mit seiner Steigerung auf 5,60 Meter dürfte das Projekt kaum in Gefahr sein. Fällt im Weitsprung für einen der Teilnehmer erstmals die Acht-Meter-Marke? Dem Berliner Stephan Hartmann fehlen nur noch sieben Zentimeter.

Interessant wird es im Hochsprung: Die internationalen Medaillengewinner aus dem Jugendbereich Falk Wendrich (LAZ Soest) und Tobias Potye (LG Stadtwerke München) sowie der Deutsche Meister von 2015 David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) jagen den Jahresbesten Tim Schenker (LAC Edgas Chemnitz; 2,20 m).

Laura Müller will es diesmal besser machen

Drei klare Gold-Kandidaten gibt es im Wurf: Im Kugelstoßen ist Patrick Müller (SC Neubrandenburg) der einzige 19-Meter-Stoßer im Feld. Im Diskuswurf ist es der U20-Vize-Weltmeister (2014) Henning Prüfer (SC Potsdam), der über die 60 Meter gekommen ist. Mit dem Hammer steht 70-Meter-Werfer Simon Lang im Fokus. Enger wird es im Speerwurf zwischen Jonas Bonewit (beide LG Stadtwerke München; 75,51 m) und Marian Spannowsky (TUS Metzingen; 74,76 m) zugehen.

Bie den Frauen sind zwar Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) und Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen) über 100 und 200 Meter gemeldet, ob sie an den Start gehen werden ist aufgrund der Olympia-Vorbereitung genauso wie bei Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) offen. Die beiden haben EM-Bronze mit der Sprint-Staffel in Amsterdam (Niederlande) gewonnen und haben das, wovon viele U23-Athleten träumen, schon erreicht: Das Mitmischen in der Aktiven-Klasse auf internationaler Bühne.

Über 400 Meter geht Laura Müller (LC Rehlingen) ins Rennen. Sie wird besonders motiviert für den Titel-Gewinn sein, da sie bei der Hallen-DM in Leipzig als Schnellste wegen dem Tritt auf eine Linie nachträglich disqualifiziert wurde. Auf einer Strecke an den Start geht auch 800-Meter-Läuferin Christina Hering (LG Stadtwerke München), die in der Vergangenheit bei den U23-Meisterschaften gerne mal auf die Stadionrunde setzte. Auf den längeren Strecken 1.500 und 5.000 Meter gehört zweimal Caterina Granz (LG Nord Berlin) zum engsten Favoritenkreis.

U23-DM erstmals im Livestream

Die 100 Meter Hürden sind mit der EM-Halbfinalistin von Zürich (Schweiz) Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz), Ricarda Lobe (MTG Mannheim) und Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) stark besetzt. Über die Langhürden könnte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Kölnerin Christine Salterberg und der Hannoveranerin Laura Gläsner geben.

Im Hochsprung bringen Jossie-Marie Graumann (LG Nord Berlin) und Anne Klebsch (TG Ötigheim), die sich jüngst in Eberstadt auf 1,86 Meter verbesserte, die besten Vorleistungen der Saison mit. Im Weitsprung ist mit der EM-Dritten Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) eine der wohl populärsten Teilnehmerinnen gemeldet. Wenn sie springt, zählt die Hallen-DM-Dritte Maryse Luzolo (Königsteiner LV) zu ihren größten Konkurenntinnen.

Beste Aussichten auf zwei Meistertitel hat Claudine Vita. Trotz zweier Olympia-Normen kann die Neubrandenburgerin aufgrund der starken deutschen Konkurrenzsituation nicht mit nach Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) fahren. Die Titel im Diskuswurf und Kugelstoßen gehen nur über sie. U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) wird auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Wattenscheid nicht Station machen. <link news:48980>Die Wettbewerbe der U23-DM zeigt leichtathletik.de erstmals im Livestream.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024