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U23-EM Bydgoszcz: Dennis Hutterer mit Bestleistung Zehnkampf-Siebter

Die deutschen Zehnkämpfer Dennis Hutterer und Torben Blech haben bei der U23-EM einen soliden Wettkampf abgeliefert. Dennis Hutterer steigerte als Siebter seine Bestleistung um elf Punkte, Torben Blech wurde Neunter.
Martin Neumann

TAG 2

110 Meter Hürden

DLV-Duo startet mit Bestzeiten in den zweiten Tag

Torben Blech ballte im Ziel die Faust. Der Leverkusener war im ersten und schnellsten Hürden-Rennen als Dritter nach 14,40 Sekunden ins Ziel gestürmt, eine Hundertstel schneller als bei seiner Bestzeit. Aber was als Vergleich besser passt: Er war gleich eine halbe Sekunde schneller als bei seinem bisher besten Zehnkampf. So machte der Deutsche U23-Meister knapp 60 Punkte gut und könnte damit die versprochene Aufholjagd starten. „Der zweite Tag wird meiner“, hatte er nach den ersten fünf Disziplinen verkündet.

Auch Dennis Hutterer ballte die Faust. Der Darmstädter siegte im dritten Lauf in 14,91 Sekunden und blieb damit erstmals unter der 15-Sekunden-Marke. „Yes, Bestzeit. So kann es weitergehen“, jubelte der 21-Jährige. Nach sechs Disziplinen hat er damit Kurs Richtung 7.800 Punkte und damit Bestleistung eingeschlagen. Schnellster Hürdensprinter war am Sonntagvormittag Mitfavorit Jiri Sykora (Tschechien) mit 14,15 Sekunden.

In der Gesamtwertung bleibt es weiter spannend. Die besten vier Zehnkämpfer trennen lediglich 37 Punkte. Überraschend in Führung liegt der Finne Elmo Savola mit 5.077 Punkten, dahinter folgen Maksim Andraloits (Weißrussland; 5.045 Punkte), der Schwede Fredrick Samuelsson (5.042 Punkte) und Jiri Sykora (Tschechien; 5.040 Punkte). Dennis Hutterer ist mit 4.918 Punkten Sechster, Torben Bleich folgt als Neunter (4.841 Punkte).

Diskuswurf

Dennis Hutterer lässt die Scheibe fliegen, Jiri Sykora übernimmt die Führung

Wie so oft im Zehnkampf gab’s nach der siebten Disziplin einen Führungswechsel. Sind in den ersten sechs Übungen die schnellen Athleten im Vorteil, schlägt beim Diskuswurf die Stunde der kräftigeren. Den besten Wurf zeigte Gold-Favorit Jiri Sykora. Der Tscheche beförderte die Zwei-Kilo-Scheibe auf starke 50,37 Meter und übernahm mit 5.918 Punkten die Führung. Ein starkes Ergebnis gelang auch Dennis Hutterer. Der Darmstädter kam auf 47,14 Meter und so auf 5.729 Zähler in der Gesamtwertung. Dank des starken Diskuswurfs rückte er auf Platz vier nach vorn.

Torben Blech warf exakt 41,00 Meter und blieb damit nur wenige Zentimeter unter seiner Leistung vom Qualifikations-Zehnkampf in Bernhausen. Nach sieben Disziplinen kommt er auf 5.526 Punkte und ist damit in einer immer noch guten Ausgangslage Richtung 7.800 Punkte. Doch dafür muss er nun in seiner Spezialdisziplin punkten. Im Stabhochsprung liegt er mit einer Bestleistung von 5,30 Metern satte 30 Zentimeter vor der Konkurrenz. Nach dem Diskuswurf ist Torben Blech Gesamt-Zehnter.

Stabhochsprung

Mit 5,20 Metern macht Torben Blech Boden gut

Als letzter Zehnkämpfer stieg Torben Blech bei 4,70 Metern in den Wettbewerb ein. Seine Anfangshöhe nahm er ohne Mühe und ließ noch weitere feine Sprünge folgen. Erst 5,30 Meter waren für den Leverkusener zu hoch. Für den Stabhochsprungsieg mit 5,20 Metern gingen 972 Punkte auf sein Konto. In der Gesamtwertung machte Torben Blech damit einen Sprung nach vorn. Mit 6.498 Punkten ist er momentan Siebter.

Auch Dennis Hutterer machte seine Sache gut. Der Darmstädter ist im Gegensatz zu seinem Teamkameraden kein ausgesprochener Stabhochsprung-Spezialist. So gehen für ihn 4,60 Meter und eine eingestellte persönliche Bestleistung in die Ergebnislisten ein. 20 Zentimeter mehr als beim Qualifikations-Zehnkampf in Bernhausen.

In der Gesamtwertung verteidigte Jiri Sykora seine Führung mit 6.678 Punkten. Allerdings sprang der Tscheche lediglich 4,50 Meter. So machten Maksim Andraloits (Weißrussland; 6.608 Punkte) und Fredrik Samuelsson (6.591 Punkte) als erste Verfolger Boden gut. Dennis Hutterer belegt mit 6.519 Punkten Rang fünf nach acht Disziplinen.

Speerwurf

Dennis Hutterer bleibt auf Bestleistungskurs

In der neunten Disziplin haben die deutschen Zehnkämpfer an Boden verloren. Torben Blech (51,82 m) und Dennis Hutterer (50,87 m) blieben im Speerwurf etwas unter ihren Möglichkeiten. Für Dennis Hutterer ist trotzdem noch der erste 7.800-Punkte-Zehnkampf seiner Karriere in Reichweite. Er liegt nach dem Speerwurf mit 7.120 Punkten auf Platz sieben, Torben Blech folgt sechs Punkte dahinter auf Platz acht. In Führung vor den 1.500 Metern liegt Jiri Sykora. Mit 7.467 Punkten hat der Tscheche 152 Punkte Vorsprung auf dem Schweden Fredrik Samuelsson.

1.500 Meter

Dennis Hutterer mit Bestleistung Siebter, Torben Blech Neunter

Zwei harte Zehnkampftage haben die deutschen Starter auf den Plätzen sieben und neun beendet. Dennis Hutterer (ASC Darmstadt) sammelte auf Rang sieben 7.780 Punkte und steigerte damit seine Bestleistung um elf Zähler. Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam mit 7.675 Punkten auf Platz neun.

Beide Mehrkämpfer quälten sich noch einmal über 1.500 Meter. Der „Marathon der Mehrkämpfer“ fällt beiden nicht leicht. Doch sie verkauften sich mit 4:43,30 Minuten (Hutterer) und 4:59,83 Minuten (Blech) ordentlich. An der Spitze brachte der Top-Favorit die Goldmedaille sicher nach Hause. Jiri Sykora (Tschechien) setzte sich mit 8.084 Punkten vor Fredrik Samuelsson (Schweden; 8.010 Punkte) und dem stark verbesserten Finnen Elmo Savola (7.956 Punkte) durch.

„Ich wäre gern 4:40 Minuten gelaufen, um noch die 7.800 Punkte zu schaffen. Das hat leider nicht geklappt. Auf den letzten 200 Metern ging einfach nicht mehr“, sagte Dennis Hutterer. Torben Blech haderte speziell mit seinen Würfen: „Da lief nicht viel zusammen. Bei meinen guten Disziplinen war ich gut, bei meinen schwächeren war ich noch viel zu nervös.“

 

TAG 1

100 Meter

Blech und Hutterer mit soliden Zeiten, Nowak muss verletzt aufgeben

Gleich im ersten und schnellsten 100-Meter-Rennen waren Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Dennis Hutterer (ASC Darmstadt) mit von der Partie. Speziell der Leverkusener erwischte einen starken Einstand und lief in 10,86 Sekunden auf Platz drei. Dennis Hutterer verpasste die Elf-Sekunde-Marke knapp und startete mit 11,02 Sekunden in den Zehnkampf. Im zweiten Rennen legte Tim Nowak (SSV Ulm 1846) keinen optimalen Start hin. Am Ende standen 11,38 Sekunden für ihn zu Buche.

Allerdings verletzte sich der Ulmer etwa zu Rennhälfte und konnte danach nicht mehr zum Weitsprung antreten. „Tim hat bei 50 Metern einen Stich in der Oberschenkelrückseite verspürt. Er hat es danach beim Einspringen zwar noch einmal probiert, doch die Schmerzen waren immer noch da. Das ist bitter für ihn, weil er zuletzt im Training richtig gut drauf war und auch starke Sprintleistungen gezeigt hat“, sagte sein Heimtrainer Christopher Hallmann. Für Tim Nowak scheinen U23-Europameisterschaften einfach nicht unter einem guten Stern zu stehen. Vor zwei Jahren in Tallinn (Estland) brachten ihn drei ungültige Versuche im Diskuswurf um eine Top-Platzierung.

Eine Klasse für sich war in der ersten Disziplin Tim Duckworth. Der Brite legte schnell einige Meter zwischen sich und die Konkurrenz. Im Ziel leuchtete mit 10,51 Sekunden eine neue Bestzeit für den sprintstarken 21-Jährigen auf. Tim Duckworth gehört mit einer Vorleistung von 7.973 zu den Top-Favoriten. Er kann auf einen starken ersten Tag bauen. Bei seiner Bestleistung sammelte er in den ersten fünf Disziplinen 4.355 Punkte. Schwächen hat der Brite am zweiten Tag. Die Nummer eins der Meldeliste, der Schwede Fredrik Samuelson (8.172 Punkte Ende Mai in Götzis) startete mit 10,98 Sekunden in den Zehnkampf.

Weitsprung

Dennis Hutterer jubelt über Bestleistung, Torben Blech hadert

Einmal probierte es Tim Nowak beim Einspringen. Doch es hatte keinen Sinn. Die Schmerzen im linken Oberschenkelbeuger waren nach der Verletzung über 100 Meter zu groß. Der Ulmer musste den Zehnkampf vorzeitig beenden. Das gleiche Schicksal ereilte Tim Duckworth. Der nach den 100 Metern führende Brite verletzte sich beim zweiten Versuch am rechten Oberschenkelbeuger. Auch für ihn ist die U23-EM vorbei.

Besser lief es für Dennis Hutterer. Der Darmstädter ballte nach dem dritten Versuch die Faust. Obwohl der 21-Jährige nicht der Schnellste im Anlauf ist, flog er auf 7,17 Meter und damit zu einer neuen Bestleistung. Damit steigerte er sich im Vergleich zum Qualifikationswettkampf in Bernhausen um 20 Zentimeter. Unter seinen Möglichkeiten blieb Torben Blech. Der Leverkusener sprang 6,80 Meter und damit deutlich kürzer als in Bernhausen. Nach dem guten, aber knapp ungültigen dritten Versuch ärgerte sich der Stabhochsprung-Spezialist und schlug die Hände über den Kopf.

Die Führung nach zwei Disziplinen übernahm der Finne Elmo Savola mit 1.780 Punkten und drei Zählern Vorsprung auf den Schweizer Andri Oberholzer. Dennis Hutterer liegt in der Zwischenwertung auf Platz sieben (1.710 Punkte), Torben Blech ist Elfter (1.659 Punkte).

Kugelstoß

DLV-Duo arbeitet sich nach vorn

Dennis Hutterer hat mit einem soliden Kugelstoß-Ergebnis den Weg für einen guten Zehnkampf geebnet. Der Darmstädter wuchtete das 7,26-Kilo-Gerät auf 14,23 Meter. Damit war er viertbester Kugelstoßer. Torben Blech kam im ersten Durchgang auf 13,74 Meter, konnte sich danach aber nicht mehr steigern. Er verlor im Vergleich zu seinen Vorleistungen etwas an Boden. Bester Kugelstoßer war Jiri Sykora mit 14,65 Metern. Der 8.100-Punkte-Zehnkämpfer aus Tschechien ist in Bydgoszcz ein Anwärter auf den Titel.

Er liegt nach drei Disziplinen mit 2.466 Punkten in Lauerstellung. Es führt Elmo Savolo (Finnland; 2.507 Punkte). Das deutsche Duo Dennis Hutterer (2.452 Punkte) und Torben Blech (2.371 Punkte) hat nach dem Kugelstoßen Plätze gutgemacht und rangiert auf den Rängen sechs und neun.

Hochsprung

Dennis Hutterer klettert auf Rang fünf

Mit soliden Hochsprung-Leistungen haben sich Dennis Hutterer (1,99 m) und Torben Blech (1,96 m) in der Verfolgergruppe im Zehnkampf festgesetzt. Für beide wäre sogar noch eine weitere Höhe möglich gewesen, doch am Freitagnachmittag wollte die Latte jenseits der zwei Meter nicht liegenbleiben. Zu wahren Höhenflügen setzten Jacopo Zanatta (Italien) und Andri Oberholzer (Schweiz) an. Beide übersprangen 2,08 Meter.

Damit setzte sich der Schweizer auch in der Gesamtwertung an die Spitze. Er liegt nach vier Disziplinen mit 3.360 Punkten 80 Zähler vor Maksim Andraloits (Weißrussland), Dritter ist Elmo Savola (Finnland; 3.274 Punkte). Dennis Hutterer kommt als Fünfter auf 3.246 Punkte, Torben Blech als Neunter auf 3.138 Zähler.

400 Meter

Dennis Hutterer und Torben Blech übernachten auf den Plätzen sechs und zwölf

Als die 400 Meter zum Abschluss des ersten Zehnkampftages anstanden, zierte ein Regenborgen den Himmel über dem Stadion von Bydgoszcz. Für diese Naturschönheit hatten die „Könige der Athleten“ natürlich keinen Blick. Sie konzentrierten sich auf die anstehende Stadionrunde. Die gelang Dennis Hutterer mit Bravour. Der Darmstädter lief 50,05 Sekunden und damit knapp sieben Zehntel schneller als bei seinem bis dato besten Zehnkampf. „Damit habe ich noch einmal viele Punkte gutgemacht“, freute sich der Hesse.

Nicht ganz glücklich – wie mit dem ganzen ersten Tag – war Torben Blech. Der Leverkusener blieb mit 50,79 Sekunden knapp zwei Zehntel hinter seiner Bernhausen-Zeit zurück. „Ich habe heute nicht so richtig reingefunden. Speziell der Weitsprung war nicht gut“, sagte der Leverkusener und schickte gleich ein Versprechen hinterher: „Morgen wird mein Tag!“ Dann kann Torben Blech auf seine Spezialdisziplin bauen, den Stabhochsprung.

In der Gesamtwertung liegen nach Tag eins Maksim Andraloits (Weißrussland) und Andri Oberholzer (Schweiz) mit 4.130 Punkten gleichauf in Führung. Einen Punkt dahinter folgt Elmo Savalo (Finnland) sowie die beiden Titelaspiranten Fredrik Samuelsson (Schweden; 4.112 Punkte) und Jiri Sykora (Tschechische Republik; 4.085 Punkte). Dennis Hutterer kommt zur Halbzeit als Sechster auf 4.058 Punkte und nimmt Kurs auf 7.800 Zähler. Torben Blech ist nach fünf Disziplinen Zwölfter (3.917 Punkte).

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