U23-EM - Corinna Harrer von Serbin überrascht
Eine Serbin überrascht Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regenburg). Im 1.500 Meter Finale der U23-Europameisterschaften in Tampere (Finnland) musste sich die deutsche Meisterin trotz guter 4:07,71 Minuten geschlagen geben. Amela Terzic lief an der Spitze in 4:05,69 Minuten serbischen Landesrekord.
„Was ein krasses Rennen.“ Corinna Harrer war im Ziel gleich doppelt erschöpft. Zum einen, weil sie im schnellsten 1.500-Meter-Lauf der U23-EM-Geschichte bis zum letzten Meter alles geben musste. Zum anderen, weil es trotz eines mutigen Rennens nicht zur erhofften Goldmedaille gereicht hatte.„Über Silber bei einer EM darf man ja eigentlich gar nicht meckern“, sagte die Vize-Europameisterin über 3.000 Meter unterm Hallendach. „Aber nach den Vorleistungen und dem Vorlauf hatte ich schon mit dem Titel gerechnet.“
Die Serbin, die Harrer nach dem Vorlauf noch gesagt hatte, dass sie nichts drauf habe (Harrer: „Da sieht man, wie in diesem Geschäft gearbeitet wird“), hatte niemand auf der Rechnung. Zwar hatte die 20-Jährige im letzten Jahr Silber bei der U20-WM geholt, war in diesem Jahr aber nicht über 4:12,52 Minuten hinaus gekommen.
Knackpunkt war die finale Runde. Zu Beginn der abschließenden 400 Meter stürzte direkt hinter Harrer die Niederländerin Mareen Koster. „Da musste ich mich erstmal sammeln“, sagte die Regensburgerin. Terzic ließ sich nicht irritieren und startete einen Raketenangriff. 62,28 Sekunden wurde für die letzte Runde gestoppt. Bei 800 Metern war das Feld mit Harrer an der Spitze noch nach 2:14,63 Minuten durchgegangen.
„Terzic war heute einfach die Beste“, erkannte Harrer an. „Da ist es keine Schande, zu verlieren.“ Sie selber will nun schon in einer Woche weiter auf die Jagd nach der WM-Norm (4:05,50 min) gehen. „Ich hatte keine einfache Saison“, sagte sie in Hinblick auf die überstandene Lebensmittelvergiftung und kleinere Verletzungen. „Die Norm wäre ein schöner Lohn meiner Arbeit.“
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