| Gävle 2019

U23-EM: Emil Agyekum stürmt zu Bestzeit und Hürden-Bronze

Zwei unter 50 Sekunden. Und für einen gab’s die Bronzemedaille: Emil Agyekum ist am Sonntag bei der U23-EM in Gävle (Schweden) über 400 Meter Hürden auf Platz drei gestürmt und hielt dabei dem Angriff von Teamkollege Constantin Preis stand.
Silke Bernhart

Emil Agyekum (SCC Berlin) hat am Sonntag die erste deutsche Medaille über 400 Meter Hürden bei U23-Europameisterschaften seit 2003 geholt. Der junge Berliner, der erst im ersten Jahr der U23 angehört, bog Schulter an Schulter mit Titelkandidat Nick Smidt (Niederlande; 49,49 sec) auf die Zielgerade ein. Weit voraus war da schon der spätere Sieger aus Frankreich Wilfried Happio (49,03 sec). Den Speed des Niederländers aber nutzte er, um sich an ihm festzubeißen und in 49,69 Sekunden mit neuer Bestzeit als Dritter die Ziellinie zu überqueren.

Schon im Halbfinale hatte Agyekum sich von 50,83 auf 50,17 Sekunden gesteigert. "Für eine Medaille muss eine Zeit unter 50 Sekunden her", hatte im Vorfeld Nachwuchs-Bundestrainer Marco Kleinsteuber vorausgesagt. Er sollte Recht behalten!

Constantin Preis zieht zu spät an

Das Nachsehen hatte Constantin Preis (VfL Sindelfingen), der sich als Nummer zwei Europas (49,84 sec) ebenfalls Medaillenchancen ausgerechnet hatte. Wenngleich die zwei Vorrunden-Siege viel Kraft gekostet hatten, zeigte er erneut ein starkes Finish und die nächste Zeit unter 50 Sekunden (49,92 sec). Doch er hatte den Schlussspurt zu spät angesetzt und konnte seinen Teamkollegen nicht mehr überholen.

Lange hatten die deutschen Langhürdler bei diesen Titelkämpfen auf einen derartigen Erfolg warten müssen. Die letzte Medaille hatte 2003 Christian Duma geholt, er wurde in 49,53 Sekunden Zweiter. Gold für Deutschland gab’s erst einmal: 1999 für Thomas Goller.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Emil Agyekum:
Das ist auch für mich eine Überraschung! Ich habe erst am Ende aus dem Augenwinkel gesehen, dass ich auf einem Medaillenplatz liege. Der Niederländer hatte ein starkes Finish, da habe ich versucht dranzubleiben. Es war ein krasses Rennen! Die Saison ist echt gut losgegangen, ich bin gleich im ersten Wettkampf die Norm gelaufen, dann hatte ich einen kleinen Hänger, vielleicht weil ich mein Ziel da schon erfüllt hatte. Hier habe ich bis zur vierten Hürde den 13er Rhythmus hinbekommen und dann auf 14 Schritte gewechselt. Einmal war’s in der Kurve ein bisschen schwierig, aber es hat alles geklappt. Klar haben Constantin und ich vorher auch ein bisschen über das Finale gesprochen. Wir wollten beide eine Medaille!

<link btn>U23-EM 2019 Gävle

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