U23-EM - Kira Biesenbach mit Kampf zu Silber
Es war ein Kampf: Mit letzter Kraft rettete sich Kira Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) ins Ziel über 800 Meter, die letzte Disziplin des Siebenkampfs bei der U23-Europameisterschaft in Tampere (Finnland). „So weh tat es noch nie“, sagte die 20-Jährige. Aber so hoch oben auf dem Siegerpodest stand die Leverkusenerin bei internationalen Meisterschaften auch noch nie. Ihr Einsatz wurde mit Silber belohnt.

5.946 Minuten reichten zum größten Triumph ihrer Karriere. „Dass es nicht mehr für eine bessere Punktzahl gereicht hat, das ist mir heute völlig egal.“ Zwei Mal hatte sie in diesem Jahr diese Marke schon überboten, hatte ihre Bestleistung in Ratingen auf 6.185 Punkte gesteigert.
Doch um das zu wiederholen, dafür fehlten in Tampere die Bestleistungen, die Ausrutscher nach oben. 13,78 Sekunden über die Hürden, 35,28 Meter mit dem Speer oder auch 6,26 Meter im Weitsprung – alle Leistungen spielten sich im Bereich ihrer Möglichkeiten ab. „Klar, ich wäre gerne überall einen Tick besser gewesen, aber hier zählt für mich nur die Medaille.“
Katarina Johnson-Thomson überlegen
Dass die Britin Katarina Johnson-Thompson, Olympiateilnehmerin in London, in Tampere mit einer Gesamtzahl von 6.215 Punkten von Tag eins schier unaufholsam an der Spitze stand, war nicht überraschend. Das wusste auch Kira Biesenbach. „Als ich sie hier gesehen habe, war mir klar, dass Gold nur über sie geht.“
Es waren lange Tage für Kira Biesenbach, denn anders als bei Meetings strecken sich Mehrkämpfe bei internationalen Meisterschaften über den kompletten Tag. „Das ist total ungewohnt für mich“, sagte sie und nimmt diesen Wettkampf als gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaften in Moskau (Russland). „Da fahre ich völlig ohne Druck hin“, sagt sie. Ihr Ziel bei der WM: „Erfahrungen sammeln.“
Carolin Schäfer(LG Eintracht Frankfurt) wurde bei ihrem Saisonhöhepunkt Sechste. Nachdem sie vor der siebten Disziplin noch auf dem dritten Platz gelegen hatte, konnte sie über 800 Meter mit 2:29,11 Minuten ihr Leistungsvermögen nicht abrufen und blieb rund zehn Sekunden über ihrer Bestzeit.
Zufrieden war dagegen Alina Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit ihrem Debüt im Nationaltrikot (5.506 Punkte). „Ich bin hier ohne große Erwartungen angereist. Mit Platz zehn kann ich sehr gut leben.“
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