U23-EM - Rico Schwarz läuft wie ein Fuchs
Am Auftakttag der U23-Europameisterschaft in Kaunas (Litauen) schrammten die deutschen Athleten in den ersten beiden Entscheidungen noch an einer Medaille vorbei. Kugelstoßer Tobias Hepperle (VfB Stuttgart) wurde am Donnerstag mit 18,52 Metern Vierter, Rico Schwarz (ASV Erfurt) über 5.000 Meter mit einer neuen Bestzeit von 14:04,15 Minuten Fünfter.
Das respektable Gesamtergebnis auf der Langstrecke vervollständigten der Regensburger Philipp Pflieger (14:09,13 min; Platz acht) und Musa Roba-Kinkal (TV Gelnhausen; 14:11,44 min) als Elfter. Mit dem Spanier Mohamed Elbendir (13:55,10 min) und dem Franzosen Noureddine Smail (13:59,23 min) blieben zwei Athleten unter 14 Minuten.DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann fand nach dem Lauf lobende Worte für seine Akteure: „Das war ein gutes Rennen. Wir wollten zwei Läufer unter die Top 8 bringen. Das ist uns gelungen, obwohl wir mit den Saisonbestleistungen deutlich weiter hinten rangierten.“ Ein Sonderlob gab es für Rico Schwarz: „Rico ist ein Fuchs. Er läuft keinen Meter zu viel und kann in der letzten Runde noch viel Kraft mobilisieren.“
“Ein Traum“
Rico Schwarz selbst war überglücklich: „Ich freue mich total über das Rennen. Der fünfte Platz ist ein Traum. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Speziell die ersten vier Kilometer liefen rund. Danach wurde es natürlich schneller und das Feld ist auseinandergerissen.“ Auftrieb bekam er schon unterwegs: „Nach meiner 3.000-Meter-Zeit wusste ich, dass ich deutlich schneller als meine bisherige Bestzeit laufen kann.“
Im Ausblick auf die weitere Saison haderte er allerdings: „Leider gibt es in diesem Jahr kein 5.000-Meter-Rennen mehr, um die 14-Minuten-Marke anzugreifen. Dafür will ich in Wattenscheid über 3.000 Meter unter acht Minuten bleiben, das ist einfach meine Lieblingsstrecke.“
Steffen Kahlert bester DLV-Zehnkämpfer
Nach dem ersten Durchgang mit 18,31 Metern noch in Führung liegend, rutschte Tobias Hepperle im Laufe des Kugelstoß-Finales aus den Medaillenrängen. Während der siegreiche Russe Valeriy Kokoyev im vierten Durchgang mit seinen 20,20 Metern die Konkurrenz schockte, konnte sich der Stuttgarter nur noch auf 18,52 Meter verbessern, was ihm den undankbaren vierten Platz einbrachte. Markus Bandekow (SCC Berlin; 18,00 m) wurde Siebter.
Im Zehnkampf geht Steffen Kahlert (TuS Wunsdorf) als Achter mit 3.931 Punkten als einziger Deutscher unter den ersten Zehn in den zweiten Tag. Der Hamburger Matthias Prey (3.871) ist Elfter, Rico Freimuth (Hallesche LA Freunde; 3.708) parkt auf Platz 18. Die Führung nach fünf Disziplinen erkämpfte sich mit Mihail Dudas (4.118) ein Mann aus Serbien.
Sorina Nwachukwu gewinnt Halbfinale
Sechs Hundertstel fehlten Eric Krüger über 400 Meter, um als einer von zwei Zeitschnellsten in das Finale einzuziehen. Der Magdeburger wurde in seinem Vorschlusslauf in 46,79 Sekunden Fünfter. Souverän gestaltete dagegen die Deutsche Meisterin Sorina Nwachukwu ihr Rennen. Die Leverkusenerin gewann in 52,70 Sekunden ihr Halbfinale und war damit eine von insgesamt sechs Läuferinnen, die in dieser Runde unter 53 Sekunden geblieben waren.
Gleich drei Deutsche stehen im Finale über 800 Meter. Sören Ludolph (LG Braunschweig; 1:47,99 min) gewann mit der schnellsten Zeit aller Vorläufe sein Rennen ebenso wie der Leverkusener Robin Schembera (1:49,33 min). „Ich habe nicht voll durchgezogen und habe mir noch ein paar Körner fürs Finale aufgehoben“, sagte Robin Schembera. Der Erfurter Sebastian Keiner (1:49,66 min) rettete sich als Zweiter in die Entscheidung.
Bei den Frauen reichte es dagegen für die Leverkusenerin Annett Horna trotz einer neuen Bestzeit von 2:03,46 Minuten nicht, die Deutsche Hallenmeisterin schied als Vorlauf-Vierte aus.
Anna-Katharina Weller fehlt nur ein Zentimeter
4,10 Meter genügten, um in das Frauen-Finale im Stabhochsprung einzuziehen. Der Ludwigshafenerin Lisa Ryzih gelang das ohne Fehlversuch. Denise van Eynatten (LG Leinfelden-Echterdingen) leistete sich bei 3,85 und 4,10 Metern jeweils einen.
Der Berliner Timo Kirchenberger blieb in der Weitsprung-Ausscheidung mit seinen 7,53 Metern auf der Strecke, während Mario Kral (Hallesche LA Freunde) mit 7,80 Metern und damit der zweitbesten Weite aller Starter Ansprüche anmeldete.
Eng war es für die Diskuswerferin Anna-Katharina Weller. Der Dortmunderin fehlte mit 49,27 Metern nur ein winziger Zentimeter zum Weiterkommen. Dagegen sprang Ekaterina Menne im dritten Versuch, bei dem für die Paderbornerin 13,48 Meter gemessen wurden, in das Finale.
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Ergebnisse | DLV-Mannschaftsbroschüre (pdf)