U23-Juniorinnen an erhoffter Medaille vorbei
Ihr Mut wurde nicht belohnt: Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) hat sich am Sonntag bei der Cross-EM in Belgrad (Serbien) um das Tempo im Rennen der U23-Juniorinnen bemüht und musste am Ende als Neunte wertvolle Plätze einbüßen. Die deutschen Juniorinnen wurde Fünfte mit der Mannschaft, die U23-Junioren Siebte.
„Das war meine Schuld“, gestand Corinna Harrer im Ziel ein. Sie hatte im U23-Rennen der Juniorinnen nach dem Startschuss für eine sehr flotte Fahrt gesorgt, die das Trio mit der einheimischen Amela Terzic, der Britin Charlotte Purdue und der favorisierten Sifan Hassan (Niederlande) dankbar annahm. Die Drei konnten sich mit zunehmender Streckenlänge von der starken Konkurrenz absetzen.„Es war heute die falsche Taktik, denn in der Vorbereitung habe ich viel am Berg trainiert. Aber wenn du eine Chance auf eine Medaille hast, dann musst du auch entsprechend anlaufen“, sagte Harrer. Die Regensburgerin lief bis eingangs der Schlussrunde noch auf Rang sechs, auf der Ziellinie wurde sie dann aber lediglich als Neunte geführt. Dennoch: „Cross macht schon Spaß, auch wenn man wie heute am Ende für seinen Mut bezahlen muss.“
Hindernisläuferin Krause auf Platz 15
Nicht nur Corinna Harrer verlor in der Schlussrunde einige Plätze, sondern auch mit Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) die zweite hoch gehandelte DLV-Starterin. „Ich bin nicht mit großen Erwartungen angetreten, dazu ist die U23 zu stark besetzt und ich bin erst seit sieben Wochen wieder im Training“, rückte die Frankfurterin die eher von außen an sie heran getragenen Erwartungen zurecht. „Ich habe aber gesagt: Ich stelle mich dieser Herausforderung und bin mit Platz 15 zufrieden. Man darf auch nicht vergessen, dass die sechs Kilometer mehr sind als meine gewohnte Laufdistanz.“
Das deutsche Team, durchaus mit Medaillenchancen gestartet, konnte die hohen Erwartzungen letztlich nicht ganz erfüllen. Mit 87 Punkten wurden Corinna Harrer, Gesa Felicitas Krause, Anne Reischmann (VfB LC Friedrichshafen; 27.) und Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe; 36) Fünfte hinter den überragenden Britinnen (19), Russland (54), den Niederlanden (70) und der Türkei (74).
Überraschung bei den U23-Junioren
Gesa Felicitas Krause brachte es dabei treffend auf den Punkt: „Wenn du niemand unter den Ersten hast, ist es schwer, eine Mannschaftsmedaille zu holen.“ Dieses gelang den Niederlanden, nicht zuletzt durch die erst vor wenigen Wochen eingebürgerte Äthiopierin Sifan Hassan, die in beeindruckender Weise in der Schlussrunde auf und davon zog und nach 19:40 Minuten Europameisterin wurde. Unter dem Jubel der wenigen Zuschauer an der Strecke holte die einheimische Amela Terzic nach 19:46 die Silbermedaille vor Charlotte Purdue (19:49).
Das spannende U23-Rennen über 8.000 Meter der Junioren endete mit einer Überraschung: Der Belgier Pieter-Jan Hannes setzte sich mit einem starken Finish aus einer Dreiergruppe mit Luke Caldwell (Großbritannien) und Mitko Tsenov (Bulgarien) ab und konnte sogar auf der Zielgerade seinen Triumph regelrecht auskosten, während die Verfolger um die Medaillen kämpften. Für die traditionell starken Belgier ist dies gewiss ein Erfolg ihrer ausgiebigen Cross-Saison mit einer Reihe von hochkarätigen Rennen im Belgischen Cross-Cup. Im kompakten Spitzenfeld wurde der norwegische Titelverteidiger Henrik Ingebrigtsen mit zwanzig Sekunden Rückstand auf Hannes Zehnter.
Gröschel bester Deutscher
„Das ist ja eine Punktlandung“, freute sich ein völlig fertiger Tom Gröschel im Ziel. Mit Platz 20 konnte der Rostocker just das Ergebnis einfahren, das er sich als Minimalziel ausgerechnet hatte. „Damit habe ich die Scharte aus dem Vorjahr mit Platz 42 wettgemacht!" Sechs Sekunden hinter dem angehenden Polizisten, der zudem mit dem Handikap einer angebrochenen Rippe ins Rennen gegangen war („Die habe ich mir bei der Ausbildung im Judo-Training zugezogen“), folgte mit Nico Sonnenberg der nächste Deutsche.
Der Frankfurter lief ein überaus mutiges Rennen, büßte allerdings auf der Schlussrunde noch einige Plätze ein und wurde 27. „Das war hart“, bekannte er.
Hinter den auch hier überragenden britischen Läufern (40) folgten in der Mannschaftswertung die Ukraine (72) und Frankreich (78) auf den Medaillenrängen. Hinter Irland (120), Russland (139) und Norwegen (142) gab es für die DLV-Junioren Rang sieben mit 148 Punkten.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.
Bronze für die U20-Läuferinnen bei der Cross-EM