| U23-DM Wesel

U23 weiblich - Von Disziplin zu Disziplin

Von Disziplin zu Disziplin: leichtathletik.de berichtet am 14. und 15. Juni aus Wesel von den Deutschen U23-Meisterschaften. Hier finden Sie die Entscheidungen der weiblichen Junioren vom Sonntag.
mh / hk / pr
200 Meter

Gina Lückenkemper sensationell schnell

Überglücklich war Gina Lückenkemper (LAZ Soest) im Ziel. „Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass die Zeit so schnell ist“, sagt die Deutsche U18-Meisterin. Mit ihrer neuen Bestleistung von 23,26 Sekunden hat die 17-Jährige das Juniorinnen-Feld aufgemischt. Das sei „geil“. Etwas enttäuscht war sie über den erkältungsbedingten Rückzug von Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Aber auch die Silbermedaillen-Gewinnerin Friederike Möhlenkamp (LT DSHS Köln; 23,73 sec), die vor allem auf den ersten Metern stark war, zog Gina Lückenkemper mit. Anne-Sophie Bellerich (SC Rönnau 74; 24,05 sec) erreichte den dritten Platz. pr

400 Meter

Laura Müller von außen

Es war ein Überraschungssieg, der Laura Müller (LAZ Saarbrücken-Sulzbachtal) über 400 Meter gelang. Dementsprechend laut war ihr Freudenschrei im Ziel, wo die Uhr bei 53,66 Sekunden stehen blieb. „Der Sieg kam wirklich unerwartet. Ich wusste, dass Christina ein starkes Finish hat und hatte nicht damit gerechnet, sie schlagen zu können.“ Hinzu kam für Laura Müller eine ungünstige Ausgangsposition auf der Außenbahn. „Ich musste mein Rennen machen, da ich keine Orientierung hatte. Das war schon ein kleiner Nachteil.“ Doch davon war im Rennen wenig zu merken. Mit knappem Vorsprung verwies sie die favorisierte Christina Hering (LG Stadtwerke München; 53,75 sec) knapp auf den Silberrang. Dahinter erkämpfte sich mit Ann-Kathrin Kopf (TSV Otterndorf; 54,42 sec) eine U20-Athletin die Bronzemedaille. mh

800 Meter

Sonja Mosler macht geplanten Sieg klar

„Ich wollte in erster Linie gewinnen“, sagte Sonja Mosler (TV Herkenrath) noch außer Atem nach ihrem Zieleinlauf. Das war ihr Anspruch, nachdem einige Favoritinnen wie Christina Hering aus München nicht am Start waren. „Für eine Meisterschaft war es eine schnelle Zeit, die hatte ich mir im Vorfeld nicht ausgerechnet.“ Nach der letzten Kurve hängte sie in 2:04,71 Minuten ihre Verfolgerinnen Emma Stähr (SG Motor Gohlis-Nord; 2:08,51 min) und U20-Athletin Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach; 2:08,87 min) deutlich ab, die in einem knappen Finish auf den Plätzen zwei und drei landeten. pr

1.500 Meter

Hanna Klein mit „intuitivem“ Angriff

Bis zur letzten Runde wartete Hanna Klein (LG Limes-Rems) in einem taktischen Finallauf mit ihrem Angriff. Dann entschied sie intuitiv: „Da muss ich jetzt vorbei.“ Trotz Extrametern in der Kurve schob sie sich an ihrer stärksten Konkurrentin Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg; 4:22,93 min) vorbei und siegte in 4:18,95 Minuten. „Bis zum Schluss hatte ich Angst, dass Thea nochmal von hinten herankommt. Ich wusste, dass sie bärenstark ist und ein super Finish hat. Ich hatte auch keine Ahnung wie groß der Abstand war.“ Der war am Ende deutlicher als im Vorfeld zu erwarten. Nun legt die Goldmedaillen-Gewinnerin einen Trainingsblock ein, bevor sie die DM in Ulm ins Visier nimmt. Ob sie dort 800 oder 1.500 Meter laufen wird, lässt sie noch offen. Bronze sicherte sich Caterina Granz (LG Nord Berlin; 4:24,63 min). mh

100 Meter Hürden

Franziska Hofmann meistert die Hürden

Sie ist als Favoritin angereist: Mit einer Zeit von 13,02 Sekunden aus Regensburg stieg Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) in die Startblöcke und hat mit 13,12 Sekunden im Vorlauf und 13,13 Sekunden im Finale gezeigt, dass sie stabil schnelle Zeiten drauf hat. „Ich habe mir vorgenommen, auch ohne Weltklasse-Konkurrenz unter 13,20 Sekunden zu bleiben“, sagte die U20-WM-Vierte. Das ist ihr geglückt. „Im Finale wollte ich eigentlich die 13-Sekunden-Marke angreifen. Das hat leider nicht geklappt.“ In den nächsten Rennen hofft sie, die fehlenden zwei Hundertstel zur EM-Norm (13,00 sec) noch zu knacken. Ricarda Lobe (TV Nußdorf) konnte in ihrem ersten Aktivenjahr in 13,70 Sekunden zu Silber sprinten. Sandra Peilert holte sich mit 13,83 Sekunden Bronze (TV Wattenscheid 01). pr

400 Meter Hürden

Christine Salterberg mit starkem Endspurt

Auf der Zielgeraden sah es einen Moment so aus, als ob Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin; 58,49 sec) der favorisierten Christine Salterberg (TuS Köln rrh) noch einmal gefährlich werden könnte. Doch die setzte zum Finish an und siegte am Ende mit deutlichem Vorsprung in 58,15 Sekunden. „Endlich hat einmal alles geklappt. Mit dem bisherigen Saisonverlauf war ich sehr unzufrieden.“ Jetzt scheint der Knoten für die Kölnerin geplatzt zu sein und noch schnelleren Zeiten nichts mehr im Wege zu stehen. „Bei der DM in Ulm möchte ich unter 58 Sekunden laufen. Dazu muss ich hinten raus noch frischer werden. Dann ist das Treppchen möglich“, gab sich Christine Salterberg nach ihrem Gold-Lauf angriffslustig. Bronze ging ebenfalls nach Köln. Kim Carina Schmidt (LT DSHS Köln; 58,95 sec) blieb als Dritte auch unter 59 Sekunden. mh

3.000 Meter Hindernis

Janika John wieder Meisterin

Janika John (LAC Quelle Fürth) konnte ihre ohnehin schon umfangreiche Titelsammlung mit einem ansehnlichen Solo ausbauen - in 10:09,74 Minuten. "Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft und wäre gern unter zehn Minuten geblieben. Doch wenn man alleine läuft, ist es nicht immer so einfach", sagte der Schützling von Jörg Stecker. "In Ulm wird die Mauer aber fallen", prognostizierte die 21-Jährige, die darauf hofft, vom DLV im Dezember noch einmal zum U23-Wettbewerb der Cross-Europameisterschaft gemeldet zu werden. Lisa Ziegler (TV 1847 Bühl; 10:16,05 min) kam als Zweite ins Ziel, gefolgt von Ronja Böhrer (SSC Bad Sooden-Allendorf; 10:26,65 min). Die 19-Jährige erfüllte damit die Norm für die U20-Weltmeisterschaft. hk

4x100 Meter Staffel

Köln schlägt Mannheim

Das Finale der Sprint-Staffeln war eine eindeutige Angelegenheit, zumindest bis zum Zielstrich. Den überquerte die 4x100-Meter-Staffel des LT DSHS Köln in 45,42 Sekunden eindeutig als erste. Dahinter lief die MTG Mannheim (45,81 sec) auf Rang zwei, vor dem SV Werder Bremen (46,23 sec). Doch dann begannen die Diskussionen. Zuerst wurden die Kölnerinnen disqualifiziert und die Mannheimerinnen zum Sieger erklärt. Doch die Disqualifikation wurde zurückgenommen und so blieb die Einlauf-Reihenfolge auch das Endergebnis. Bitter war dies für die Sprinterinnen des TV Wattenscheid 01 (46,39 sec), die sich kurzzeitig auf dem Siegertreppchen gewähnt hatten. Es blieb ihnen nur der undankbare vierte Rang. mh

4x400 Meter Staffel

LT DSHS Köln donnert vorweg

Das Leichtathletikteam der Deutschen Sporthochschule Köln wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und eilte in 3:42,84 Minuten erneut zum Titel. Beteiligt waren Lena Naumann, Kim Carina Schmidt, Katrin Schmidt und Friederike Möhlenkamp. Nicht weit zurück folgte der SC Preußen Berlin (3:43,18 min). Entsprechend groß war die Freude von Ida Fröhlich, Hendrikje Richter, Anna Meichsner und Karolina Pahlitzsch über das erkämpfte Silber. Als Siegerinnen des anderen der beiden Zeitendläufe holten Lisa Marie Petkov, Louisa Rieger, Christine Gess und Christina Hering für die LG Stadtwerke München in 3:43,37 min Platz drei. hk

HOCHSPRUNG

Alexandra Plaza springt zum Titel

Überaus zufrieden schaute Alexandra Plaza (LT DSHS Köln) nach dem Wettkampf drein, den sie mit 1,86 Metern dominiert und gewonnen hatte. Mit dem Titelgewinn machte sich die Domstädterin quasi ein leicht verspätetes Geburtstagsgeschenk, denn fünf Tage zuvor war sie 20 geworden. 1,90 Meter riss die nationale U20-Meisterin der letzten beiden Jahre hauchdünn. "Endlich konnte ich diese Höhe mal wieder auflegen lassen", freute sich die Vierte der U20-WM. "Und bei den anderen Höhen hatte ich nur einen einzigen Fehlversuch. Ein Superwettkampf", jubelte die Domstädterin über die nahezu weiße Weste. Mit "ganz viel Ruhe und Veränderungen beim Fußaufsatz" habe sie eine Verletzung bekämpft, die sie weite Teile der Hallensaison kostete. Prächtig hielt sich Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01; 1,84 m), die mit Silber dekoriert wurde. Bronze ging an an Jossie Graumann (LG Nord Berlin; 1,74 m). hk

DREISPRUNG

Neele Eckardt brettsicher

Den letzten Versuch konnte Neele Eckhardt (LG Göttingen) bereits als frischgebackene Juniorenmeisterin absolvieren. Im dritten Durchgang gelang ihr die Goldweite von 13,56 Metern. „Ich bin total zufrieden. Ich wollte unbedingt mit einem gültigen Versuch beginnen.“ Dieses Vorhaben glückte. Danach gab es für Neele Eckhardt keine Taktik mehr. „Die Devise lautete einfach nur Angriff.“ Dass Ziel, ihre Bestleistung zu steigern, hat Neele Eckhardt ebenfalls erreicht. Trotzdem ist sie sich sicher, dass in dieser Saison „noch mehr geht.“ Silber ging ebenfalls nach Göttingen, an ihre Teamkollegin Lisanne Rieker (13,36 m). „Was? Ich bin Dritte?“, fragte Lena Saathoff (ART Düsseldorf) etwas überrascht, nachdem sie sich im letzten Versuch auf 13,18 Meter gesteigert hatte. Damit verdrängte sie Elina Sterzing (LAV Stadtwerke Tübingen; 13,15 m) vom Bronzerang. mh

KUGELSTOSSEN

Shanice Craft zum Zweiten

Nach Diskus-Gold hat Shanice Craft (MTG Mannheim) die zweite Goldmedaille im Kugelstoßen auch noch mitgenommen. „Ich habe mich heute ziemlich schlecht gefühlt und hatte keine Kraft“, sagte sie nach ihrem Sieg. Am Ende standen 17,07 Meter aus dem sechsten Durchgang zu Buche. „Für den Wettkampfverlauf ist das Ergebnis ganz passabel. Ich hätte aber schon gerne noch weiter gestoßen“, gab sie sich selbstkritisch. Das gilt sicher auch für Lena Urbaniak (LG Filstal), ihre ärgste Widersacherin. 16,58 Meter hätten bis zum letzten Versuch immerhin zu Silber gereicht. Doch dann kam Sara Gambetta (Hallesche LAF) und wuchtete die Kugel auf 16,62 Meter. Trotz der eher mäßigen Weite schreibt Shanice Craft Lena Urbaniak für die kommenden Aufeinandertreffen nicht ab. „Als Drehstoßtechnikerin kann ihr immer mal ein Stoß rausrutschen. Der ist dann aber richtig weit.“ mh

HAMMERWERFEN

Vanessa Pfeifer am stärksten

"Ich habe erst spät in den Wettkampf gefunden, doch dann lief's", kommentierte Vanessa Pfeifer (ASV Erfurt) ihre im fünften Durchgang erzielten 61,06 Meter. Die U20-EM-Teilnehmerin, die kürzlich den thüringischen Rekord auf 61,72 Meter geschraubt hatte, möchte in diesem Sommer noch 62,50 Meter schaffen. Technisch recht stabil, sieht die 19-Jährige vor allem im athletischen Bereich Reserven. "Mir fehlt die Grundausbildung, weil ich erst relativ spät mit dem Sport begonnen habe", sagt der nur 1,68 Meter große Schützling von Ron Hütcher. Zunächst Tänzerin, dann Handballerin, nahm sie mit 14 erstmals einen Hammer in die Hand. Susen Küster (Hallesche Leichtathletik-Freunde), die im dritten Durchgang mit 61,02 Metern die Führung übernommen hatte, kam auf den Silberrang. Charlene Woitha (SCC Berlin) hatte nur zwei gültige Versuche. Ihre im zweiten Versuch verbuchten 59,93 Meter brachten Platz drei. hk

SPEERWERFEN

Christin Hussong nimmt Zürich ins Visier

Mit 60,26 Metern sicherte sich die hohe Favoritin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) Speerwurf-Gold. „Endlich steht die Sechs vor dem Komma“, sagte sie nach dem Wettkampf. Damit hat Christin Hussong eines ihrer Saisonziele bereits abgehakt. Ein weiteres ist die EM-Norm für Zürich, zu der ihr nur noch 24 Zentimeter fehlen. „Ich bin zuversichtlich, dass das auch noch klappen wird.“ Eine Gelegenheit dazu wird die DM in Ulm bieten. Dort möchte Christin Hussong gegen die „Großen“ antreten. „Starke Konkurrenz motiviert mich zusätzlich. Ich denke, dann kann ich mich noch steigern.“ Trotzdem dämpft sie überhöhte Erwartungen. „Zürich wäre für mich eine Zugabe. Wenn es klappt, wäre das natürlich super.“ Für die übrigen Werferinnen lag die EM-Norm außer Reichweite. Charlotte Müllers (ASV Erfurt) Silberweite betrug 52,70 Meter. Bronze ging an Marie-Therese Obst (Hallesche LAF; 52,02 m). mh

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