Überraschung durch Stefan Koch
Die Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften brachten in Griesheim bei Darmstadt überraschende Ergebnisse. Der als Favorit gehandelte Vorjahreszweite Musa Roba-Kinkal (SC Gelnhausen; Dritter; 1:06:05 h) musste am Samstag in der Endphase des von der Taktik geprägten Rennens mit Seitenstichen abreißen lassen, den Kampf um den Meistertitel gewann Stefan Koch (TUSEM Essen) mit einem entschlossenen Antritt in 1:05:22 Stunden gegen den überraschend starken Sören Kah (LG Lahn-Aar-Esterau; 1:05:28 h).
„Das war ein extrem hartes Rennen“, gestand ein sichtlich erschöpfter Stefan Koch im Ziel. Und ergänzte „aber wunderschön!“ Schließlich hatte der Neu-Essener gerade seinen vierten deutschen Halbmarathontitel gewonnen. “Ich freue mich unheimlich, dass ich bei dieser Topbesetzung gewinnen konnte!“Wenige Meter weiter schimpfte hingegen Musa Roba-Kinkal über mangelnde Initiative der zunächst zahlenmäßig großen Spitzengruppe, die mit einer Durchgangszeit von 31:45 Minuten bei der 10 Kilometer-Marke schon alle Hoffnungen auf eine schnelle Endzeit aufgeben musste.
„Unfair behandelt“
„Ich habe gegen den Wind oftmals alleine Führungsarbeit leisten müssen. Ich habe das Gefühl gehabt, dass keiner eine schnelle Zeit laufen wollte. Ich fühle mich unfair behandelt. Klar, jeder kann sein Rennen so gestalten wie er möchte. Aber immerhin ist es ein Meisterschaftsrennen“, meinte Musa Roba-Kinkal.
Im eher wellenförmig vorgetragenen Männerrennen ergriff Stefan Koch, der sich im Vorjahr wegen eines Sturzes um alle Titelchancen gebracht hatte, nach 15 Kilometern die Initiative - und hatte Erfolg mit dieser Taktik. „Für mich war dies ein Alles oder Nichts. Als ich dann einmal vorne lag, musste ich das Tempo auch durchziehen!“
Sören Kah stark
Stefan Koch musste allerdings bis auf die Ziellinie auf dem Sportgelände des Turn- und Sportvereins Griesheim um den Sieg bangen, denn Sören Kah lief ein äußerst couragiertes Rennen und wurde mit Rang zwei und der ersten Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft belohnt. „Mit einer Medaille habe ich eher nicht gerechnet, gehofft habe ich schon! Dass ich eine 65er Endzeit drauf habe, das wusste ich nach dem Trainingslager in Kenia. Für mich ist dies ein letzter Formtest vor Hamburg. Nun muss ich für den Marathon viel Kraft tanken.“
Nicht nur Musa Roba-Kinkal schimpfte über die in seinen Augen unsportliche Konkurrenz, sondern auch Vitaly Rybak, der ukrainische Läufer des ART Düsseldorf. Bei der bei Kilometer 15 aufgebauten Wasserstelle kam es zu einer Rangelei in der Spitzengruppe - und der Ukrainer befand sich auf dem Boden.
Mit blutenden Knien griff er auf dem Schlusskilometer sogar noch Musa Roba-Kinkal an und wurde mit sechs Sekunden Rückstand in 1:06:11 Stunden wie im Vorjahr Vierter. Der anfangs mutig mitlaufende 19-Jährige Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) wurde in 1:07:17 Stunden hinter Christian Seiler (LC Erfurt/LG Ohra-Hörselgas, 1:06:41 h) Sechster.
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