Überraschung in Tallinn - Deutsche glücklos
Nach dem Ausscheiden des früheren Hallen-Weltmeisters Andre Niklaus (LG Nike Berlin) verpassten die beiden verbliebenen deutschen Starter am Wochenende beim Hallen-Mehrkampf-Meeting im estnischen Tallinn einen Platz unter den ersten Zehn.
U20-Weltmeister Jan-Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) belegte im Siebenkampf mit 5.487 Zählern Rang zwölf und verdiente sich Meriten bei den Männern, Lars Albert (LAC Elm) landete auf Platz 13 (5.423).Überraschend kam der Niederländer Eelco Sintnicolaas zum Sieg. Der 21-Jährige, international bisher ein unbeschriebenes Blatt, übertraf als einziger die 6.000 Punkte (6.036). Dahinter reihten sich der Este Andres Raja (5.966) und der Kubaner Leonel Suarez (5.959) ein.
André Niklaus war zum zweiten Tag nicht mehr angetreten, nachdem er im Weitsprung, der zweiten Disziplin des Auftakttages, drei ungültige Versuche produziert hatte. Er will dennoch am ersten März-Wochenende bei der Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) starten. Hierfür ist der Olympia-Achte und Deutsche Hallenmeister (5.960 Punkte) aufgrund seiner Zehnkampf-Leistung des vergangenen Sommers (8.273 Punkte) qualifiziert.
"Lernprozess"
Für Claus Marek, Teammanager Zehnkampf im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), war der insgesamt glücklose Auftritt der deutschen Zehnkämpfer "Teil eines Lernprozesses". "Wir hatten uns natürlich mehr versprochen. Aber auch aus solchen Wettkämpfen muss man seine Lehren ziehen", meinte der frühere Olympia-Teilnehmer.
"Jan-Felix hat sich am ersten Tag auf einem zufriedenstellenden Niveau präsentiert, am zweiten Tag war er etwas müde. Lars musste am zweiten Tag Einiges wegstecken", analysierte Claus Marek. Lars Albert widerfuhr im Stabhochsprung das Missgeschick, dass er sich zunächst bei der Landung auf der Latte das Becken prellte und bei der Höhe von 4,75 Metern das Lattenende ins Gesicht bekam, wobei er ein Stück des Schneidezahns verlor.
Landesrekord bei den Frauen
Jan-Felix Knobel durfte am ersten Tag durchaus zufrieden sein. Bei seinem Einstand im Männerbereich hatte der 20-Jährige nach 7,28 Sekunden über 60 Meter, 6,96 Meter im Weitsprung, 14,89 Meter mit der Kugel und 1,95 Metern im Hochsprung keinen großen Aussetzer, startete aber mit mäßigen 8,55 Sekunden über die 60 Meter Hürden in den zweiten Tag, überwand mit dem Stab 4,65 Meter und schloss die Konkurrenz mit 2:55,87 Minuten über 1.000 Meter ab.
Im Frauen-Fünfkampf gewann in Tallinn Lokalmatadorin Kaie Kand mit Landesrekord (4.580 Punkte) vor der Niederländerin Yvonne Wisse (4.536).
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mit Material des Sport-Informations-Dienstes